Kapitel 41

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Ich zögerte, schüttelte dann aber entschieden den Kopf. „Nicolay würde das niemals machen!" Dima lachte nur trocken und ging an mir überlegen vorbei. „Denkst du das wirklich?" flüsterte er mir von hinten ins Ohr. Ich schaute zu ihm über meine Schulter. „Ja! Ich vertraue ihm...für ihn lege ich meine Hand ins Feuer!" Seinen Augen flackerten undefinierbar auf und er entfernte sich von mir. „Wenn du meinst, dann lass uns einfach mal nachschauen, ob es bei ihm ist!" Damit drehte er sich um und steuerte auf unser Zimmer zu. Ich hielt Dima am Arm fest und hinderte ihn kurzzeitig am Weitergehen. „Er hat es nicht." meinte ich ernst. Er beugte sich zu mir runter und hielt kurz inne, grinste aber dann. „Wenn du ihm so sehr vertraust, dann würdest mich schauen lassen, ob die Schatulle bei ihm ist. Du hast einfach nur Angst, dass er sie haben könnte." Gereizt schubste ich ihn von mir weg und ging zielstrebig zu Nicolays und meinem Zimmer, blieb aber vor der Tür stehen. „Also? Wie siehts aus? Vielleicht traust du ihm ja doch nicht so, wie du denkst..." Spielerisch umlief mich der Größere und hauchte mir ab und zu in den Nacken, um mich zu reißen. „Tss, garantiert nicht! Du wirst sehen!" Entschlossen überwand ich meine inneren Grenzen und trat in den Raum. „Und wo sollen wir anfangen? Wie wäre es mit seinem Nachttisch, oder mit dem Schrank? Unterm Bett?" sagte Dima und ging zu dem kleinem Schrank neben dem Bett. Er öffnete die Schublade, schloss diese aber wieder, nachdem er dort nichts fand. „Du wirst nichts finden!" fauchte ich und verschränkte die demonstrativ Arme. Der Dunkelhaarige ging zu dem Eichenschrank, der auf der anderen Seite des Raumes stand und öffnete diesen ebenfalls.

Er wühlte in einigen Klamotten meines Freundes und durchsuchte alles, was sich in diesem Möbelstück befand. Auf einmal begann er zu Grinsen und schaute mich triumphierend an. „Wie war das, dass er es nicht hat?" Verdutzt löste ich mich und kam näher auf ihn zu. Er drehte sich siegessicher zu mir und hielt in seiner Hand die Schachtel. In diesem Moment verstand ich die Welt nicht mehr, ich fühlte mich verraten. Ich nahm die Holzschachtel in die Hände und betrachtete sie genauer. „Und ist sie das?", „Das war er nicht! Er würde das nie tun! Nicolay...würde es nie tun..." meinte ich verzweifelt. „Sieh es doch einfach ein, dass er sie genommen hat und er nicht der ist, für den du ihn gehalten hast. Du hast ihm vertraut und so hat er es ausgenutzt. Und du hast ihm so sehr vertraut...Sehr loyal von dir, das muss man sagen." Ich versuchte meine Tränen zurück zu halten. „Halt die Klappe, oder ich hau dir eine rein, wenn du so weiter machst!" Frustriert und verletzt, woraus sich langsam Wut entwickelte, stieß ich den Älteren weg und fuhr ihn wütend an. „Du bist so ein riesiges Arschloch, kein Wunder, dass dich dein Schwarm, oder was auch immer derjenige ist, nicht ausstehen kann!" Ich bereute jedes Wort, was ich gesagt hatte sofort. Dima blickte mich jetzt traurig an. „Das war nicht so gemeint, ich bin nur so enttäuscht und...-" Er unterbrach mich. „Spar dir deine Entschuldigung ... ich kann dich verstehen, du bist einfach unerreichbar und das wirst du auch immer bleiben..." Trotz das ich ihn angeschrien hatte, lächelte er mir zu. Ich verstand nicht, was er meinte und blickte ihn daraufhin fragend an...

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