Kapitel 1

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Meine Füße gaben nach. Erschöpft sank ich auf meine Knie und lehnte mich gegen einen nahestehenden Baum. Der Waldbolden war feucht und matschig. Regen prasselte auf die Blätter er Bäume und ergaben ein unregelmäßiges Trommeln. Plötzlich erhellte ein Blitz den bedeckten Nachthimmel, gleich darauf folgte ein mächtiges Donnern. Ich atmete schnell und fror am ganzen Körper. Meine Lippen waren bereits bläulich und meine nassen Haare klebten an meiner Stirn. Meine Klamotten waren ebenfalls durchnässt und lagen unangenehm an meiner Haut an. Ich zog meine Beine an meinen Körper und verschränkte meine Arme um diese, um mich irgendwie zu wärmen. Tränen, welche meine Wange hinunter flossen, vermischten sich mit den Regentropfen. Das Blätterdach des Baumes über mir, konnte die Wassermassen nicht gut abschirmen, sodass das Wasser ungehindert auf mich nieder prasseln konnte. Ich weinte immer mehr, meine Schluchzer und Geräusche gingen im Gewitter vollkommen unter.

Ich schnappte nach Luft. Meine Verzweiflung war so groß, dass ich meinen Gefühlen freien Lauf ließ. Alles brach auf mich ein, der Schmerz, das fehlende Selbstvertrauen und die Wut. Aber vor allem war es Hilflosigkeit und Verzweiflung. Zusammengekauert saß ich nun da, alleine und weinte. Ich war schon seit Tagen orientierungslos im Wald umhergeirrt, ohne jegliches Ziel. Seit diesem einen Moment, an dem mir klar wurde, dass ich jetzt auf mich alleine gestellt war, hatte ich ich alles verloren. Meine Familie, mein Vertrauen, meine Ziele und Wünsche. Mein Kopf hatte ich auf meine Knie gelegt. Ich war müde, erschöpft und einsam. Ich werde hier draußen ohne jeglichen Schutz nicht lange überleben. Ich bin schließlich nur ein Omega. Aber nicht nur das, ich bin aus ein aus dem Rudel ausgestoßener Omega.

Niemand wird nach mir suchen, niemand wird mich vermissen. Meine Augen wurden schwer und ich schlief letztendlich ein.

Let me be yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt