12 | Die Zerstörer des Schreibens

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Willkommen zu einem neuen Blogeintrag

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Willkommen zu einem neuen Blogeintrag.

Auf meiner Reise durch die Welt der Geschichten stiess ich immer wieder auf dubiose Angebote und selbstgefällige Äusserungen. Am Anfang meines Weges war ich natürlich begeistert von diesen fabelhaften Versprechungen. Ich hatte keine Karte durch das Labyrinth der Wörter dabei – was spricht also dagegen, eine beim Minotaurus zu kaufen? Um in Nachhinein zu merken, dass er eigentlich das einzige Monster ist, wovor wir uns fürchten müssen? Genau so fühlt es sich nämlich an. Ich habe so viele Formwandler angetroffen, die einem das blaue vom Himmel versprechen. Wie du einen Roman in einer Woche schreiben kannst, der garantiert auch erfolgreich ist. Ein Geheimrezept für den perfekten Schreibstil oder wie du am schnellsten viel Geld verdienst. Autoren, die andere dafür kritisiert haben, dass sie anders schreiben, als sie selbst. Leider stellten sich solche Worte nur als Fesseln da, die uns würgen und uns die Luft und Kreativität rauben.

In diesem Blogartikel möchte ich deshalb meine sechs Zerstörer des Schreibens vorstellen, damit niemand mehr in ihre Falle tappen und die Magie erhalten bleibt.

1. Schreiben erlernen:
Dies ist der Hauptschurke, der mich zu diesem Artikel inspiriert hat. Grundsätzlich habe ich nichts gegen gut aufgebaute Schreibkurse und Schreibratgebern. Sie können unser Wissen erweitern und uns wichtige Tipps auf den Weg geben. Aber wenn mit Sätzen wie „Der Weg zu deinem Bestseller" oder „Hier lernst du, wie man ein gutes Buch schreibt" geworben wird, macht mich das wütend. Denn in meinen Augen entsprich das schlicht nicht der Wahrheit. Hier wird mit Hoffnungen und auch hohen Erwartungen an sich selber gespielt. Denn Schreiben ist viel, viel mehr als einfach nur das Wissen über Charakteraufbau, Spannungsbögen und Dialoge schreiben. Natürlich spielen diese Kategorien eine wichtige Rolle für eine „gute" Geschichte, aber dadurch schreibt man noch lange nicht einen Bestseller, geschweige denn ein Buch.

Ich sehe die Gefahr darin, dass sich besonders neue Schreiberlinge so sehr verhängen und verstricken, dass die Leichtigkeit und die Magie des Schreibens total verloren gehen. Insbesondere auch, da viele solche Schreibkurse oder Schulen nach einem strikten Muster aufgebaut sind und nur wenig Freiraum zum Ausprobieren und Experimentieren geben. Dafür ist es genau das, was das Schreiben für mich so schön macht. Es ist ein Prozess, eine Reise. Wie jede Kunstform ist es einen Weg, sich selbst und die Wahrnehmung der Umwelt darzustellen. Angefangen vom Entwickeln seines eigenen Schreibstils und Erzählweise, der Wahl und Umsetzung der Ideen und das Ausprobieren mit Spannungsbogen und Charaktergestaltung. Und das Wichtigste: Sich selbst und seine innere Welt nach aussen zu tragen, Geschehnisse zu verarbeiten, oder sich einfach kreativ ausdrücken möchte.

2. Vorgaben und Richtlinien:
Um ein gutes Buch zu schreibe, das sich auch verkaufen lässt, darf es maximal 50'000 Wörter enthalten. Ausserdem musst du jeden Tag 10'000 Wörter schreiben und deine Rohfassung in einem Monat fertig haben. Deine Charaktere müssen möglichst klischeehaft sein, damit der Leser mitfühlen kann. Zudem musst du genau dem Plotmuster der Heldenreise folgen. Nur das macht ein gutes Buch aus. Punkt.

Schreiberling - Ein Blog übers SchreibenWhere stories live. Discover now