15 | 7 Dinge, die ich in den Ferien gelernt habe

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Währenddem ich diese Zeilen schreibe, sitze ich draussen auf dem Balkon eines alten Hotels im Belle Epoqué Stil. Ihr wisst schon – grosse Fenster, hohe, verschnörkelte Decken und Buntglasfenster. Neben mir schimmert das Glas Rosé im Licht der untergehenden Sonne. In der Ferne hört man leise das Meer rauschen. Ja sogar der Himmel erstrahlt in einem pastellfarbenen Verlauf, in der Mitte die leuchtende Sichel des Mondes. Es ist wohl einer der schönsten Abende, die ich hier erleben darf. Genährt von Dutzenden neuen und zu gleich bekannten Eindrücken, Gesichtern, Orten und Gesprächen, herrscht in mir eine Ruhe und Inspiration, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte. Die letzte Woche war gefüllt mit kreativer Reflexion, journaln im Mondlicht, durch Altgassen schlendern und noch mehr Zeit zum Nachdenken. Über mein Schreiben, meine Zukunft und wie ich mein Leben gestalten möchte. Durch dieses „zur Ruhe kommen" hatte ich Gelegenheit, meine Erwartungen, Ziele und vor allem Denkmustern zu hinterfragen und zu erforschen, was ich wirklich will und wohin meine Schreibreise gehen soll. Denn so kitschig es auch klingen mag – ich habe hier im Süden von Frankreich ein Leben geführt, wie ich es mir erträume. Langsam, bewusst, kreativ und gefüllt mit Geschichten aus fremden Orten. Und dies möchte ich weiterführen. Deswegen hier meine sieben Dinge, die ich in dieser Zeit gelernt habe.

 Deswegen hier meine sieben Dinge, die ich in dieser Zeit gelernt habe

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Diese Erkenntnis hängt eng mit dem Ersten zusammen

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Diese Erkenntnis hängt eng mit dem Ersten zusammen. Wahrscheinlich kennst du es auch – ab einem gewissen Punkt wird das Schreiben wie zur Arbeit. Dies mag vielleicht daran liegen, dass es eine Tätigkeit ist, die viel Zeit braucht und keine direkten Resultate erkennbar sind. Im Gegenteil zu anderen Kunstformen hält man sein Werk erst in den Händen, wenn es fertig ist. Und bis dahin ist es eine lange Reise, die aus dem Finden von passenden Wörtern, dem Spielen mit Sätzen, Jonglieren mit Adjektiven, dem Erschaffen von fremden Welten und Charakteren, besteht. Und so kann es sehr schnell passieren, dass die Komplexität und Arbeit an einem Projekt die überhandnimmt. Mir ergeht es oft so. Nach einem stressigen Arbeitstag fehlt mir die Energie, aber auch einen freien Kopf, um die richtigen Worte aufs Blatt zu bringen und neue Ideen zu entwickeln. Bei mir ist dies oftmals der Grund, wieso ich nicht mehr schreibe und sich eine Schreibblockade nach der anderen anbahnt. Lange Zeit habe ich gedacht, dass dies zum Schreiben dazu gehört. Schreiben ist harte Arbeit. Aber jetzt sagt eine deutliche Stimme in mir, dass dies nicht der Fall ist. Eng hängt dieses Normalisieren mit der Leistungsgesellschaft, dem Produktivitätsdrang und den hohen Erwartungen an uns selbst, zusammen. Muss das sein? Gibt es keinen anderen Weg?Genau das möchte ich ausprobieren mit dem Gestalten eines langsamen, bewussten, kreativen Leben und dem Schreiben im Flow. Ich will das Schreiben wieder zu etwas Leichtem machen. Wo ich mich gerne hinsetze, wo ich Energie tanken und mich erholen kann. Ich will die Strenge und die Arbeit aus dem Schreiben nehmen, dass nur noch die Kreativität, Freude und Leidenschaft übrig bleibt.Der erste Schritt zu diesem Gefühl ist sicherlich die Auseinandersetzung mit meiner eigenen Motivation, Erwartungen und Ziele. Was will ich wirklich? Was sind die Ursachen meiner hohen Erwartungen? Verliere ich etwas, wenn ich das Schreiben nicht mehr als Arbeit ansehe? Dann geht es an die Umsetzung, wobei hier das Schreiben zelebrieren eine grosse Rolle einnimmt. Es ist eine Reise. Eine Reise zu sich selbst, zum Ursprung der Kreativität und dem wahren Kern des Geschichtenerzählens. 

Schreiberling - Ein Blog übers SchreibenWhere stories live. Discover now