Ankunft in Hogwarts

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Ankunft in Hogwarts

Mit einem Keuchen erwachte ich aus der Vision. Wieder in meinem eigenen Kopf war das Einzige was ich hervorbrachte: „Er liebt mich!“ Es war wie eine Ohrfeige. Ich hatte ihn noch nie gesehen und er mich nicht und doch wusste ich das er sich in mich verlieben würde. Und ich mich in Ihn? Warum war dann aber alles so verwirrend? Wieso bedrohte er mich?

Joe hatte mich aufwachen hören und stürmte in mein Zimmer.

„Was hast du gesehen?“, hauchte er und fiel neben meinem Bett auf die Knie. Sofort nahm er meine kalten Finger in seine.

„Wie lange war ich weg?“, fragte ich, seine Frage ignorierend.

„Vier Stunden.“

„So lange? Es hat sich gar nicht so angefühlt.“ Joe schien aufgeregter als ich. Er biss sich nervös auf die Lippe und fragte erneut: „Was hast du gesehen?“ Ich blickte ihn misstrauisch an. Was wusste er? „Wieso bist du so neugierig? Normalerweise interessiert es dich doch auch nicht was ich sehe! 'Die Zukunft von irgendeinem Typen, den du eh nicht kennst'. Die alte Leier eben. Wieso diesmal nicht?“

Sein Blick wurde verlegen und er sah zu Boden.

Langsam begann er rauszurücken: „Du...mmhh...hast geredet.“

„Und weiter?“

„Du hast geweint, geschrien und... gebettelt.“, stieß er hervor. Jetzt wurde ich rot. Na toll... wie peinlich. Ich verbarg mein Gesicht in den Händen. „Weißt du wer es war?“, Joe's Frage kam zögernd und wachsam.

„Du hast gesehen wie du dich verliebst richtig?“ Das war keine Frage sondern eine Feststellung. Ich blickte ihn an und fragte mich ob ich mich vielleicht je in Joe getäuscht hatte und er mehr wusste, als er zugab.

Er wusste das ich die Vision haben würde!

„Das hat mir jetzt noch gefehlt, hast du gesagt. Du wusstest das ich die Vision früher oder später haben würde richtig? Woher?“, ich wurde böse. Wieso verheimlichte er mir sowas?

„Dumbledore hat da mal sowas erwähnt...“, verlegen wich er meinem Blick aus. „Nur er sagte es würde vollkommen unverwand kommen und das es uns allen gar nicht gefallen würde.“

„Wie meinst du das?“, fragte ich verwirrt.

„Naja, er sagte du würdest dich in einen komplett Falschen verlieben und das uns das große Probleme machen würde“, sehr vorsichtig antwortete er mir.

Ich setzte mich auf und begann im Zimmer umherzulaufen.

„Woher wusste Dumbledore überhaubt das ich die Vision haben würde? Und er weiß wer es ist, richtig?“, ich musste es einfach auch wissen! Das kann doch alles nicht wahr sein. „Wie kann ich eine Vision haben, mich in ihr verlieben ohne den Jungen zu kennen oder auch nur zu erahnen wer er ist? Außerdem war dort keine Liebe vorhanden! Er behandelte mich wie Dreck! Anscheinend mochte er mich nicht und doch sah ich seine Bande und er liebte mich! Da ist dieses Verlangen ihn zu sehen, bei ihm sein zu wollen, obwohl ich keinen Grund dazu hätte!!“, ich war verzweifelt und gestikulierte wild mit den Händen. Vermutlich klang ich wie eine Irre!

„Erzähl mir alles. Ich war schonmal in Hogwarts. Kenne die Schüler und kann dir vielleicht sagen durch wen du geblickt hast“, Joe schien sich sicher zu sein. Ich erzählte ihm alles. Langsam zeichnete sich die Dämmerung an der Wand ab und doch erzählte ich weiter ohne nur eine Silbe auszulassen. Er würde mir seinen Namen nennen. Mehr wollte ich im Moment nicht. Als ich meine Erzählung beendete nickte Joe wissend.

„Das dachte ich mir schon. Gibt es eine Möglichkeit die Vision zu umgehen? Sodass sie nicht eintritt?“

„Nein, bisher wurden sie immer war. Egal wie schrecklich sie waren“, ich bekam Angst. Wer könnte es sein?

„Joe?“, sagte ich, da ich befürchtete er würde mir seinen Namen nicht nennen wollen, „Wer ist es?“

„Draco Malfoy“, mehr als ein Flüstern war es nicht und doch brannte sich der Name in mein Hirn.

„Ist das schlecht?“, ich freute mich den Namen nun zu kennen. Draco....

„Schlecht? Harry hasst ihn! Alle hassen Draco Malfoy! Er ist ein Slytherin und ein arroganter Idiot, wie sein Vater! Der ist ein Todesser und mit-treuster Gefolgsmann von Du-Weißt-Schon-Wem!“, Joe schrie richtig.

Gut gemacht Yvaine! Du würdest dich in den Feind deines Bruders verlieben. Ich wollte einfach nur allein sein.

„Kommst du? Wir sind eh schon zu spät. Die Zeremonie hat schon angefangen“, unsanft weckte er mich, indem er die Treppe hochschrie. Ich wollte eh nicht weg und nun, nach der Vision, noch weniger.

Apparieren war noch nie meine Stärke. Die Übelkeit kam jedes mal wieder. Joe hielt mich am Arm. Wir standen draußen im Garten, wie auch heute Mittag schon. Er drehte sich im Kreis und schon verschwanden wir im Nebel. Ich fühlte mich schrecklich, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. „Ich hab dir gesagt du sollst was essen bevor wir gehen“, Joe machte sich lustig über mich. Unsanft zwickte ich ihm in die Seite und er stöhnte auf. „Aua! Habs nicht so gemeint! “

Der Eingang Hogwarts' war riesig! Überhaupt war dieses Schloss das größte und schönste was ich je gesehen hatte! Die Nacht war wunderschön. Klar, mit einem Himmel voller Sterne und einem Mond der über alles einen silbernen Schimmer legte. Die Tore gingen quietschend und ächzend auf. Eine ältere Frau kam uns entgegen. Energisch trat sie vor uns und sagte: „Joe! Sie sind spät dran! Der Professor wollte die neuen Schüler schon längst in die große Halle führen, um ihnen den sprechenden Hut aufzusetzen! Nun los!“

„Wer ist das denn?“, flüsterte ich Joe ins Ohr.

„Professor McGonagall, Hauslehrerin von Gryffindor“, wisperte er zurück.

Dann würde ich ja noch meinen Spaß mit ihr haben!

Wir folgten Professor McGonagall durch mehrere Flure Hogwarts'. Lautes Gerede wurde hörbar und plötzlich fanden wir uns in einer Menge von Erstklässlern wieder, die alle diskutierten in welche Häuser sie wohl kämen. „Ab hier musst du allein weiter!“, versuchte Joe den Lärm zu übertrumpfen. „Ich muss jetzt wieder gehen! Wir sehen uns in den Ferien!“

„Nein! Warte noch!“, rief ich zurück. Er konnte mich doch jetzt nicht einfach alleine lassen! Tränen stiegen mir in die Augen. Er umarmte mich flüchtig und ging in Richtung Ausgang. In meinem ganzen Leben konnte ich mich an keinen Tag erinnern, an dem er nicht da gewesen wäre. Geschweige denn wann ich je etwas anderes als unser Haus zu sehen bekommen hatte. „Mach mir keine Schande Kleine.“ Er lächelte noch einmal und verschwand.

Mir eine Träne wegwischend stand ich allein dar und wartete das sich die Tür zur großen Halle öffnen würde.

 (editiert: 29.12.2014)

Bande des Schicksals (Harry Potter FanFic)Where stories live. Discover now