Die Kraft in mir [Silver the Hedgehog FF]

~Kapitel 2~

Silver unterdrückte ein verärgertes Zischen und legte seinen Teddybären weg. Er hatte seiner Schwester schon so oft gesagt, dass sie sich nicht an ihn heranschleichen sollte, da er ziemlich schreckhaft war. Aber, zu seinem Bedauern, hat sie sich nie daran gehalten.

Klar, er liebte seine Schwester und sie ihn, aber manchmal ging sie etwas zu weit. Wie vor zwei Tagen, wo sie über ihn lachte, als er über den Wäschekorb stolperte, der in seinem Zimmer stand.

Doch sie meinte es nie böse. Zwar war sie schadenfreudig, erkundigte sich jedoch danach sofort nach seinem Wohlergehen.

"Und?"

Silver sah auf. Ach stimmte ja, Charlene war ja immer noch in seinem Zimmer und sah ihn nun, Gott bewahre, erwartend an.

"Und was?":hinterfragte der 14-jährige und nahm sein Handy zu sich.

"Gehst du nun zu Sonics Haus? Falls ja, solltest du dich beeilen. Es ist schon 17:45 Uhr."

Was redete sie da? Sonics Haus? Hatte er sich etwa verab-

"SCHEIßE!"

"Achte auf deinen Tonfall, junger Mann.":mahnte Lauren ihren Sohn, die mit dem Wäschekorb an Silver's Zimmer vorbei lief.

Der Igel seufzte genervt auf und haspelte ein kurzes "Sorry", bevor er sich seinen türkisfarbenen Kapuzenpulli vom Kleiderhaken rupfte und über sein T-Shirt zog. Schließlich krallte er sich sein Handy und seinen Rucksack, dann verließ er hastig das Zimmer.

Charlene sah während des ganzen Vorganges nur belustigt zu, doch dann folgte sie ihm zur Haustür.

"Soll ich dich vielleicht hinbringen, Silvy?":lachte sie. "Nicht, dass du dich wegen deiner Verpeiltheit noch verläufst."

Silver rollte die Augen, zog seine Schuhe an und öffnete die Haustür. "Nicht nötig.":machte er ihr harsch deutlich. Schon verließ er das Haus und schloss die Tür hinter sich.

Während er den Bürgersteig entlang lief, schweiften seine Gedanken ab. Es stimmte, was Charlene gesagt hatte: Er war tatsächlich ziemlich verpeilt, doch nun wirklich nicht so sehr, dass er sich gleich verlief. Mit einem Seufzen setzte er seinen Weg fort. Er sollte 18:00 Uhr bei Sonic und Tails' Haus sein.

Sonic war ein blauer Igel mit der Kraft der Superschnelligkeit. Er war ein Jahr älter als Silver und ging dementsprechend in eine andere Klasse als er. Die beiden waren nun schon seit drei Jahren eng befreundet und ehrlich gesagt, hatte der graue Igel schon immer zu seinem Freund auf gesehen.

Sonic war so...mutig und entschlossen. Er stellte sich jedem Problem mit einem Grinsen und war nur schwer unterzukriegen. Ja, Silver bewunderte ihn. Gerne wäre er wie Sonic, doch das würde nie passieren.

Dann wäre da noch Miles. Das war sein richtiger Name, doch er bevorzugte den Namen Tails. Er war ein zweischwänziger gelber/orangener Fuchs mit einem hohen IQ, weswegen er mit Silver in eine Klasse ging, obwohl er erst zehn Jahre alt war. Aufgrund dieser Tatsache, fühlte Silver sich dumm. Doch er wusste, dass er damit nicht alleine war.

Um zurück zu Tails und Sonic zu kommen: die beiden waren Brüder. Der junge Fuchs wurde von Sonic's Eltern adoptiert, als er gerade mal zwei Jahre alt war.

Tails war, wie Silver auch, ein Waise und konnte sich deswegen gut in die Situation des Igels einfühlen. Und darüber war der Ältere, mehr als nur Dankbar. Es ließ ihn besser fühlen, da er es manchmal seltsam fand, in einer Familie voller Katzen aufzuwachsen. Doch wenn Silver daran dachte, dass Tails genau das gleiche Problem hatte, fühlte er sich automatisch besser.

Silver sah auf in den Himmel. Dunkle Wolken zogen auf und ließen darauf schließen, dass es bald zu regnen begann. Da der Igel nicht nass werden wollte, nahm er die Beine in die Hand und rannte los. Zumal er ziemlich spät dran war und Sonics Haus noch mehr als einen Kilometer entfernt war. Er wusste jetzt schon, dass er viel zu spät eintrudeln würde.