BNHA | Kiribaku | Wolf

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Ich schrie wie am Spieß. Ich schrie, brüllte, und heulte. Für eine Sekunde verebbte der Lärm, ich verwandelte mich, und fiel auf die Knie. Innerhalb von Sekunden hatte der Regen meine dünne Kleidung durchnässt, in meine Haare klebten an meinem Kopf. Die Tränen ströhmten über mein Gesicht, meine Stimme war so schwer wie noch nie in meinem ganzen Leben.
Mein Herz war so schwer, wie schon seit damals nicht mehr.
"Bitte hört auf... Ich..." Meine Stimme brach, und ich hyperventilierte. Dann wurde mir schwarz vor Augen, ich verlor das Gefühl in meinem Körper, und kippte um.

Zwei Tage zuvor

Pov Eijiro Kirishima

Ich saß ganz normal im Unterricht, heute war Freitag, und ich könnte endlich wieder über das Wochenende zurück nach Hause.
Zu meiner Familie. Meinem Rudel.
Denn ich bin ein Wolf. Also, zum Teil... Ein halb-Wolf. Ich bin im Grunde genommen so etwas wie ein Werwolf. Nur, dass ich mich nach belieben verwandeln kann. Mittlerweile zumindest. Als Kleinkind, oder Welpe, wie man's nimmt, war das echt schwer. Aber seit dem ich den Dreh raus habe, darf ich ganz normal zur Schule gehen.
Ich mochte dieses 'normal'.
"Hey! Kirishima! Schläfst du etwa in meinem Unterricht? Bist du müde? Also ich bin's." Murmelte Herr Aizawa zum Ende hin. Ich lächelte leicht.
"Nein, Aizawa-Sensei, ich bin nicht müde. Ich war nur in Gedanken vertieft, tut mir leid."
"Über was interessantes hast du denn nachgedacht, dass du dem Unterricht nicht folgst?"
"Meine Adoptiveltern."
"Du bist ADOPTIERT?!" fragte mein bester Freund Katzuki Bakugou, und ich nickte.
"Als ich zehn oder so war, starben meine Eltern, und Mel und Ban (sry für die Namen) fanden mich, nahmen mich auf, und unterstützten mich. Sie behandeln mich, als wäre ich ihr Sohn, und ich geh sie am Wochenende Mal wieder besuchen."
Aizawa, der als einziger im Raum bescheid wusste, kniff die Augen leicht zusammen. "Hmpf."
Ich lachte, und zuckte mit den Schultern.

Am Nachmittag brachte ich meinen Rucksack auf mein Zimmer, legte Handy und alles von Wert in meine Schreibtischschublade, und zog mich um. In nem sehr schlichten T Shirt, und ner kurzen Hose, schlenderte ich runter, und fand schnell meinen Lehrer.
"Ich bin am Wochenende im Wald, würden Sie wieder auf meinen Schlüssel aufpassen?"
"Klar." Grummelte er, und ich gab ihm meinen Schlüssel, damit ich ihn nicht verlieren würde.
"Ich bin Sonntag Nachmittag, aller spätestens Abends wieder da."
"Wehe dir, wenn nicht, Eijiro." Fauchte der schwarzhaarige Lehrer mich an. Das machte er manchmal. Aber er meinte es nicht böse, er sorgte sich nur. Denn als Wolf war ich zwar drei Meter groß -wo auch immer im Laufe der Generationen die Größe her kam- aber dennoch verletzlich. Und die Reaktion der aller meisten Menschen, auf einen so großen Wolf wäre, ihn zu erschießen.

Entspannt lief ich über das Schulgelände, und dann durch einige Straßen. Die Leute dachten womöglich, ich sei obdachlos, da ich keine Schuhe trug, und auf sonst nichts bei mir hatte, aber mir war das egal.

Als ich am Waldrand an kam, streckte ich mich, und begann, locker zu joggen. Nach ein paar hundert Metern quer feld ein, verwandelte ich mich im laufen. Nur war ich auf einen Stein getreten, und für eine Sekunde nicht konzentriert genug, weshalb sich meine Kleidung nicht mit verwandelte, sondern zerriss. Fuck.
Ich lief trotzdem weiter in den Wald hinein, nicht das mich noch jemand sah, und ließ die Fetzen liegen.
Nach einer Weile kam ich an der versteckten Scheune an, die wir als Treffpunkt und Unterschlupf im Wald nutzten. Sie gehörte meinen Eltern sogar ganz offiziell.
Als ich langsamer wurde, hörte mein Dad mich wohl schon kommen, und streckte den Kopf um die Ecke. Er war sogar in seiner Wolfsform einen ganzen Meter größer als ich, aber dennoch war nicht er, sondern Paps der Alpha. Obwohl Paps einen halben Meter kleiner war als ich.
Ich trottete in die, immer offen stehende, Scheune, und verwandelte mich. Zum Glück hatte ich irgendwann angefangen, hier Klamotten zu lassen, für genau solche Fälle. Ich zog mir gerade ne neue Hose an, als mein Dad Ban, in Menschengestalt herein kam.
(Anmerkung des Autors: wer Meliodas und Ban kennt, muss jetzt leider damit leben, dass ich die beiden shippe, und sie jetzt hier vorkommen.)
"Warst du etwa schon wieder nicht bei der Sache?"
"Bin auf nen Stein getreten..."
"Idiot." Dad lachte, und klopfte mir mit dem Knöchel gegen den Kopf.
"Jaja." Ich lachte, und Meliodas, mein Paps kam rein. Er war als Mensch sicher einen Kopf kleiner als ich, und damit zwei Köpfe kleiner als Ban, aber dennoch war er der stärkste von uns.
"Hallo Eijiro. Wie war die Schule?"
"Ganz in Ordnung. Ich hab den anderen heute gesagt, dass ich adoptiert wurde."
"Und?"
"Katzuki hat sich dafür interessiert." Ich wurde leicht rot, und die Mädchen kamen lachend herein. Sie waren zwar viel älter als ich, aber weil wir Mel alle gleich unterstellt waren, waren sie eher wie große Schwestern für mich.
"Hey, Diane, Elli, Eijiro ist endlich da." Meinte mein Paps, und die Mädchen begrüßten mich, hörten aber auch nicht auf, zu kichern.
"Was ist denn so lustig?"
"Ich hab keine Ahnung." Meinte Diane, aber immer noch lachend.
"Oh nein." Ban legte sich Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel, als wolle er Kopfschmerzen entgegen wirken. "Habt ihr die Pilze, von denen ich euch sagte, dass ihr sie nicht essen sollt, etwa doch einfach gefressen?"
"D-du hast uns gar nichts zu sagen Ban! Nur der Anführer!"
Meliodas seufzte. "Ihr habt Rauschgiftpilze gefressen, obwohl Ban euch darauf hin wies, es nicht zu tun?"

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