"D-u lügst! So etwas würdest du nicht tun Dünya, wirst du bedroht?"

"Es ist die Wahrheit. Ich weiß es ist schwer und ich weiß auch, dass du mir nie verzeihen wirst. Aber vergiss niemals, dass ich dich liebe und es auch immer tun werde" meine Stimme klingt leicht traurig und immer noch heule ich stumm.

"Wieso? Ich habe immer alles für dich getan, ALLES damit du glücklich bist! Das ist der Dank? Du schmeißt alles weg für irgendeinen Jungen?!" brüllt er daraufhin los und schlägt wahrscheinlich gegen etwas, so dass ich zusammenzucke, wegen dem Geräusch.

"Er ist nicht irgendein Junge. Er ist der Junge, denn ich über alles. Es tut mir leid"

Cem schaut mich zufrieden an, da ich meine Lüge glaubhaft rüberbringe und am liebsten hätte ich in sein hässlich grinsendes Gesicht gespuckt.

"Du bist für mich gestorben Dünya" und mit diesen Worten legte er schon auch auf.

Mir entwischt direkt ein lauter Schluchzer und ich lasse mich auf den Boden gleiten. Ich habe niemanden mehr. Wirklich niemanden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie verletzt er ist. Mir schmerzt es innerlich so sehr, aber ich musste es tun, um ihn zu schützen.

"Gut gemacht" grinst mich Cem stolz an.

Von mir ergattert er aber nur einen hasserfüllten Blick.

Flashback Ende

Bei der Erinnerung kullert mir eine Träne meine Wange herunter und das schlimmste ist auch noch, das Emir mit meinem Bruder gut befreundet ist. Was soll ich nur tun?

"Dünya?!" holt mich Emir wieder aus meinem Gedankengang raus und rüttelt leicht an mir.

Ich wische mir schnell die Träne weg und schaue ihn monoton an.

"Ich kenne ihn nicht" sage ich festentschlossen, weshalb Emir genervt seufzt und mit seiner Hand durch seine perfekt gestylten Haare fährt.

Wie sie sich wohl anfühl- Stopp! Er ist verheiratet immer noch!

"Du weißt, das ich das auch in wenigen Sekunden erfahren würde. Also erleichtere mir meine Arbeit und sag es" zischt er wütend.

Er hatte recht. Er würde es so oder so erfahren. Wieso können diese Mafiosi immer alles herausfinden?.

"Er ist mein Bruder" gebe ich zu und schaue ihn nicht an.

Eine Zeitlang ist es still. Wahrscheinlich muss er grad das verarbeiten, was ich ihm gestanden hab. Er muss jetzt selber damit klar kommen, das er die Schwester seines guten Freundes für 1 Millionen Euro gekauft hat. Selber schuld.

"Dein Bruder?" fragt er.

Ich nicke und traue mich ihn anzusehen. Grün trief auf Kastanienbraun und ich sehe ihn an, das er nicht weiß, was er nun tun soll.

"Aber wie? Er hat mir nie von einer entführen Schwester erzählt? Geschweige den das er überhaupt eine Schwester hat. Er meinte er ist Einzelkind?"

Autsch das tat weh. Er hat mich wirklich komplett aus seinem Leben gelöscht und mich wohl vergessen. Wird er mir jemals verzeihen?. Ich denke nicht. Denn ich könnte ihn erst recht nie die Wahrheit erzählen, auch wenn ich hier flüchten könnte.

Die meisten denken sich wohl jetzt, das ich nicht alle Tassen am Schrank habe, aber ich habe doch keine andere Wahl? Wenn man sich in meine Lage versetzen könnte, wüsste man das ich all das tue um ihn zu beschützen. Wie sollte ich ihm die Freundschaft mit Emir kaputt machen? Vielleicht stehen sie sich sehr nah, näher als ich mir denken kann?.

"Es ist kompliziert" hauche ich und spiele nervös mit meinen Fingern.

Er fährt sich mit der Hand durchs Gesicht und nimmt tief Luft. "Scheiße" flucht er leise und steht dann auf. "Das kann doch wohl nicht wahr sein" knurrt er laut und schlägt mit seiner Faust auf den Schreibtisch.

Ich zucke zusammen und habe etwas Angst, da er grad so aggressiv ist.

Emir kommt mit schnellen Schritten auf mich zu und mein Herz hämmert mir immer schneller gegen die Brust. Da ich jetzt sitze bleibt er genau vor mir stehen und bückt sich leicht, um mir mit beiden Händen an die Schulter zu fassen.

"Du erzählst mir jetzt sofort alles" befehlt er und seine Augen spucken nur vor Feuer.

Ich weiß, das er wütend auf Cem ist, da er falsche Informationen gegeben hat. Aber Cem ist ein ekelpaket, so etwas würde ich direkt von ihm erwarten.
Ich öffne mein Mund und möchte etwas erwidern, aber genau dann klopft es an der Tür.

Emir seufzt genervt auf. "Nicht jetzt" ruft er wütend und widmet sich mir wieder. Er sieht fertig aus, denn er hat tiefe Augenringe.
Wann er wohl das letzte mal richtig geschlafen hat?.

Obwohl Emir nicht jetzt meinte, wird trotzdem die Tür geöffnet und die Haushälterin Esma kommt rein.

Als sie uns so erblickt schaut sie erst bisschen verwundert, aber fasst sich dann schnell und lächelt mir liebevoll zu.
Emir entfernt sich von mir und scheint mit den Nerven am Ende zu sein.

"Herr Korkmaz sie meinten zwar nicht jetzt, aber Herr Kaya ist da um sie zu sehen. Er meinte, dass es wichtig sei" erklärt Esma.

Herr Kaya... mein Bruder Kerem Kaya..

Dieses Mal ein etwas längeres Kapitel, viel Spaß beim lesen 🙏🏻

Hilflos | ✔️Where stories live. Discover now