Kapitel 26 ~ Liebesfilm

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Auch heute zieht mich Tae mit sich, ich habe, genauso wie gestern, keinen Plan wohin. Aber ich weiß, dass es toll sein wird. Er lässt sich immer etwas cooles einfallen, wenn wir ein Date haben, oder einfach nur zu zweit sind.

Wir laufen erst einmal gute 20 Minuten durch die halbe Stadt und meine Beine schmerzen schon. Taetae hat mir zwar angeboten, mich zu tragen, aber ich mag ihm diese Rückenschmerzen nicht antun. Dann lieber Fußweh meinerseits.

Vor einem riesigen Gebäude machen wir dann schließlich halt. Ich erkenne es sofort. Das Kino. Ich gehe nicht oft ins Kino, denn wenn man alleine geht, kommt man sich so armselig vor. Mein Dad hat nie Zeit und Yana? Beim besten Willen, nein! Sie schaut nur Horrorfilme ab 18 Jahren, das heißt wir müssen uns reinschmuggeln. Dann lacht sie immer wenn grade jemand abgestochen wird oder so und verstört somit die anderen. Alter, das ist echt creepy. Aber jetzt ist ja mein Taetae da, bei mir.

„Was schauen wir für einen Film, Tae?", frage ich ihn, während wir anstehen, um Karten zu kaufen. „Einen Horrorfilm, aber er ist ab 16, also sollte das kein Problem sein."
Ich nicke nur, lächle ihn aber danach an. Ich wusste, dass es ein Horrorfilm ist, denn dann kann er mich ‚beschützen' und dadurch springt für ihn auch was dabei raus.

Da wir ziemlich spät gekommen sind, fängt der Film schon sehr bald an und wir müssen nicht ewig warten. Der erste Jump-scare lässt mich so krass zusammenzucken, dass Tae einen Arm um mich legt und ich mich zu ihm kuschle. Von da an krieg ich von dem Film rein gar nichts mehr mit und konzentriere mich nur noch auf Tae's Arm, der auf meiner Schulter ruht. Es ist so ein unbeschreiblich idyllisches Gefühl, verliebt zu sein. So betörend, erfreulich, märchenhaft, romantisch, traumhaft und bezaubernd ist es, neben ihm zu sitzen und einfach nur sein bildhübsches Gesicht zu betrachten. Seine Nähe und Wärme zu spüren. Seinen Geruch einzuatmen. Ich liebe es so sehr, ich liebe ihn so sehr.

Tae denkt anscheinend gerade das gleiche, denn er küsst meinen Kopf und flüstert: „Ich liebe dich"
„Ich dich auch", erwidere ich und wir küssen uns. Es ist so, als wäre niemand in unserer Nähe, als wären wir ganz alleine. Als würden gerade nicht 10 Menschen auf der Leinwand abgeschlachtet werden, sondern als wäre das ein perfekter Liebesfilm, mit uns in den Hauptrollen. Und das sollte es auch für immer bleiben. Wenn das Schicksal es so will...

And I thought you were nothing...Where stories live. Discover now