Teil 37

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Ihn fesselte das Unwetter total. Es beeindruckte ihn, was die Natur dort gerade auslebte.

Meinen Blick wendete ich nicht von ihm ab. In der Wohnung war es sowieso dunkel, doch wenn der nächste Blitz den Raum ein wenig erhellte, konnte ich auch seine Gesichtszüge wieder erkennen.

Wie kann ihn sowas bloß beeindrucken, während ich hier eher Angst hatte. Klar, im Haus war ich eigentlich sicher. Aber wenn es da draußen wirklich so heftig war wie Taddl es beschrieben hatte, und der Wind sogar die Bäume einfach so aus dem Boden riss oder sie durch die Windböhen einfach abknickten, machte sich doch ein mulmiges Gefühl in meinem Magen breit. Schließlich konnten Menschen keinen Sturm beeinflussen. Nein, der Sturm beinflusst sie!

"Hast du nicht bald mal genug gesehen?" fragte ich ihn schon etwas amüsiert, denn er machte keine Anstalten, sich von dem Geschehen draußen irgendwie zu lösen.

"Komm doch zu mir und sieh es dir selbst an, das ist besser als Fernsehen!"

"Fernsehen könnten wir doch jetzt eh nicht. Der Strom ist ausgefallen, schon vergessen?"

"Ne, aber auch wenn das ginge, das hier ist viel besser."

"Wenn du meinst..."

Er drehte sich nicht einmal in meine Richtung. Also stand ich schließlich doch auf und stellte mich genau neben ihn. Ich sah aus dem Fenster. Der Sturm hatte schon das pure Chaos auf der Straße hinterlassen. Der nächste laute Knall des Donners folgte, und ich zuckte zusammen.

"Hey, alles klar?" fragte Taddl mich, als er das erste Mal vom Geschehen abließ und mich nun etwas besorgt musterte. Ich musste wohl ziemlich verschreckt ausgesehen haben, so laut wie der Knall war.

"Jaja, hab mich nur erschrocken." Sofort breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

"Hat der kleine Ardymon etwa Angst?"

"Nein!"

"Doch! Mein kleiner Ardymon hat Angst." grinste er vor sich hin. Er sagte wirklich 'mein'. 'Mein kleiner Ardymon'!

Was sind wir? - Tardy-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt