13 • Zweifel

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Joleen Cuervo

München/Graz

Geschlafen hatte ich in, beziehungsweise nach dieser Nacht, wie ein Stein. Ohne Albträume und vorallem hatte ich auch durch geschlafen.

Als ich wach wurde, hörte ich die Dusche rauschen. Raphael war wohl duschen.

Ich schnappte mir mein Handy, welches neben der Lampe auf dem Nachttisch lag und checkte etwas meinen Blog ab. Ich beantwortete ein paar Fragen und beschloss den Beitrag den ich gestern angefangen hatte, später fertig zu stellen und anschließend zu posten.

Inzwischen schrieb ich etwas mit Ladina denn diese war auch schon wach. Wir hatten dabei es erst gegen neun Uhr.

Ich fischte das Shirt von Raf vom Boden und zog es mir drüber. Irgendwie war mir etwas kalt. Sofort hüllte mich sein Duft ein.

Ein vibrieren und ein typischer Klingelton ließ mich kurz zusammenzucken. Ein Handy klingte. Und es war nicht meins.

Auf Raphael's Bettseite lag sein Handy und dieses war am klingeln.

Ich sah den Namen "Zoella" auf dem Display aufleuchten. Eigentlich wollte ich gar nicht wissen wer ihn anrief. Und trotzdem las ich den Namen. Aber eher zufällig als gewollt.

"Raphael dein Handy klingelt.", rief ich etwas lauter. Denn auch mittlerweile war nicht mehr das Rauschen der Dusche zu hören.

"Lass es klingeln ist schon niemand wichtiges.", war seine Antwort und trotzdem öffnete er die Tür und kam nur in Jogginghose heraus ohne Shirt. Ich versuchte ihn nicht allzusehr anzustarren. Dabei hatte ich ihn schon mehrmals so gesehen. Und trotzdem war ich doch jedes Mal fasziniert. Vorallem von seinen Tattoos die seinen Körper zierten.

Als er dann vor dem Bett stand, mit seinem Handy in der Hand, sah Raphael aufeinmal unglaublich genervt aus. Genauso wie das eine mal im Steakhouse. Da hatte er den selben Gesichtsausdruck.

Ich fragte mich innerlich wer diese "Zoella" war. Vorallem weil er selbst plötzlich so genervt war. Jedoch ging mich genau das rein gar nichts an. Ich war nur eine Affäre. Wenn überhaupt. Wenn man dies überhaupt so nennen konnte was wir taten. Ich wusste nicht wie das bezeichnen sollte, was wir miteinander hatten. Hatte das überhaupt eine Bezeichnung?

Raphael nahm das Gespräch nicht an sondern drückte es weg, noch während er etwas auf französisch murmelte, was eher unschön klang. Dabei fuhr er sich einmal mit der Hand durch seine noch nassen Haare.

Jedoch ließ diese Person nicht locker und rief prompt nochmal an.

"Willst du nicht ran gehen?", fragte ich. Denn er ließ das Handy klingeln.

"Wo und wann ich ran gehe, hat dich nichts anzugehen.", fuhr Raf mich harsch an. Was zur Hölle war denn jetzt plötzlich sein Problem? Mich einfach so anzupampen.

"Warum pampst du mich jetzt an?", fragte ich jetzt genauso genervt wie er.

"Weil es dich nichts angeht. Ganz einfach. Misch dich da nicht ein. Das ist meine Sache.", lautete seine Antwort und er wirkte genervt.

"Ich mische mich nirgends ein, Raphael. Ich fragte lediglich nur nach und das gibt dir nicht das Recht mich deswegen so anzumeckern. Ich bin dann mal duschen.", ich antwortete kühl und erhob ich mich aus dem Bett und ging mit meinen Klamotten ins Bad. Die Tür schloss ich extra direkt ab. Ich wollte Ruhe und hatte keine Lust zu diskutieren.

In dem kleinen Regal neben dem Waschbecken fand ich noch neue Handtücher und so ging ich duschen.

Warum war Raphael so empfindlich, als ich nachfragte warum er das Telefon nicht annahm? Das war eine ganz normale Frage ohne jeglichen Hintergedanken. Da musste er mich sicher nicht so anmeckern.

Innocent | Raf CamoraWhere stories live. Discover now