5 • Erst der Anfang

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Joleen Cuervo

Hannover

Am nächsten Tag, wachte ich tatsächlich vor meinem Wecker auf. Und das obwohl ich gestern Abend tot müde in mein Bett gefallen war.

Ich wusste gar nicht mehr wie spät es war. Denn genau auf meine Uhr oder auf mein Handy, hatte ich nicht geschaut. Mein Körper war einfach nur froh ein Bett unter sich zu spüren. Obwohl ich nur da mit den Jungs saß und noch nicht mal auf der Tanzfläche war oder mich großartig bewegt hatte.

Dieses Gefühl erinnerte mich etwas an früher. Als mein Bruder und ich zwischendurch mal weg waren. Es war immer ausgelassen und wir waren auch relativ lange immer unterwegs. Am nächsten Morgen hatten wir bis zwölf oder manchmal sogar mich länger geschlafen.

Unsere Mutter hatte sich die paar Male immer über uns lustig gemacht. Wie zerknautscht und wie fertig wir aussahen, wenn wir hinunter ins Esszimmer kamen, um unser spätes Frühstück zu essen.

Uns störte dies meistens eher wenig. Mag lag wahrscheinlich daran, dass wir es nicht so wirklich realisierten was sie zu uns sagte, ehe wir unsere Aspirin hatten.

Ich vermisste etwas diese ausgelassene Stimmung von früher zwischen meiner Familie und mir. Heute war es alles anders.

Müde schüttelte ich den Kopf um wieder möglichst wenig daran zu denken und schleppte mich von diesem bequemen Hotelbett in das angremzende Bad und machte mich langsam fertig, um unten im Hotel noch etwas vom Frühstück abzukriegen.

Mit leeren Magen wollte ich den Tag definitiv nicht beginnen. Wenigstens ein vernünftiges Frühstück benötigte ich.

In T-Shirt und einer Jeans betrat ich wenig später den Frühstücksbereich des Hotels. Dort traf ich auf keinen der Jungs, außer auf Pascal.

Dieser winkte mir zu, als ich gerade mit meinem vollen Teller, einen Platz suchte. Ich ließ mich auf den Stuhl gegenüber von ihm nieder und stellte meinen Teller vor mir ab.

"Guten Morgen Joleen.", Pascal biss in sein Brötchen. Ich schnitt meins gerade auf um es dann mit etwas Nutella zu bestreichen.

"Guten Morgen. Schlafen die anderen noch?", mit dem Messer verteilte ich das Nutella auf meinem Brötchen sodass auch schön überall etwas war.

"Die werden das auch noch bis mindestens zwölf machen. Obwohl da der Soundcheck beginnen sollte. Aber das ist normal bei ihnen.", er lachte leicht.

"Meinst du einer von ihnen kommt pünktlich?", ich musste schmunzeln. Die hatten gestern aber auch ordentlich es krachen lassen im Club. Ich war bei meiner Cola geblieben.

"Ich wette nicht."

Und tatsächlich hatte Pascal recht.

Keiner der Jungs stand um zwölf in der Halle oder davor. Nur der Fotograf und ich.

Ich hatte meine Kamera mitgenommen, da ich ein paar Fotos machen wollte für meinen Blog.

"Na was hab ich dir gesagt.", Pascal grinste.

"Was hast du ihr gesagt?", Raphael tauchte neben mir auf. Er hatte keine Cap auf, sondern hatte sich seine Haare mit einem Haarreifen nach hinten gekämmt.

"Das keiner von euch ansatzweise pünktlich um zwölf hier sein wird. Obwohl du es ja geschafft hast."

"Da ist was dran.", lachte Raphael.

"Noch haben wir ja Zeit.", meinte ich und schaltete meine Kamera ein, um zu überprüfen ob alles richtig eingestellt war. Was eigentlich meistens der Fall war.

Innocent | Raf CamoraWhere stories live. Discover now