kiss me like you wanna be loved || tomlinson

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kiss me like you wanna be loved.

Die Dunkelheit umhüllte schon die Stadt und die Regentropfen prasselten monoton gegen die Fensterscheibe. Mein Blick war starr auf meine Teetasse gerichtet, welche ich schon seit ungefähr 2 Stunden in der Hand hielt. Ich hatte den bereits schon kalten Tee nicht ein einziges Mal angerührt. Was war nur los mit mir? Ach komm schon du weißt genau, was los ist. Und das schlimmste war, mein Kopf hatte Recht. Ich versuchte mir selbst seit zwei Wochen einzureden, ich hätte irgendeinen Virus nur um mir das ganz Offensichtliche nicht eingestehen zu müssen.

Ich, Allison Truman hatte mich verliebt.

Und das kam wirklich sehr selten vor, sehr, sehr selten. Denn um ehrlich zu sein hasste ich das Gefühl verliebt zu sein. Du hast immer dieses verdammte Kribbeln überall und grinst die ganze Zeit total dämlich, ohne Grund. Außerdem weiß man doch, dass es irgendwann vorbei ist. Nichts hält ewig. Und ich glaube das war es, was mich immer davon abgehalten hatte eine Beziehung zu führen. Ich hatte Angst davor, dass es schief gehen könnte. Angst davor, verletzt zu werden. Das würde nicht passieren. Keine Liebe, kein Leid. Ich hatte es geschafft einer solchen Katastrophe 21 Jahre lang auszuweichen und damit würde ich nicht aufhören. Nicht für irgendeinen dahergelaufenen Idioten, der mich einfach küsst und dann total perplex stehen lässt. Und nicht für jemanden, der sich danach fast drei Wochen nicht meldete. Nein. Ich würde ihn vergessen, sofort. Ich meine, wie schwer konnte das bitte sein? In schon ein paar Stunden würde ich über ihn hinweg sein. Er dachte immerhin auch nicht an mich. Oder? Lag er nachts auch stundenlang wach und fragte sich, was der Kuss sollte? Nein, natürlich nicht. Er wusste es. Er ganz allein wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Und ich? Ich wusste gar nichts. Wahrscheinlich war ich nicht mal wirklich verliebt. Es war nur die Ungewissheit, die mich so sehr plagte, dass ich 24 Stunden des Tages damit verbrachte, meine Gedanken um diesen einen Abend kreisen zu lassen.

Ich stand in Zayns Küche, welche voller angeheiterter Menschen war und tippte gerade eine Nachricht an Annie. Es war immerhin schon 11.58 p.m. und in genau 2 Minuten würde meine beste Freundin 22 werden. Ich hätte ja gerne mit ihr gefeiert, doch sie verbrachte seit langem mal wieder ein Wochenende in Manchester bei ihrer Familie. 11.59 p.m. Meinen Oh-Mein-Gott-Süße-Endlich-Bist-Du-22-Text hatte ich schon eingetippt. „Was machst du?" Mein Blick richtete sich auf und Louis stand vor mir. „Ich schreib Annie. Sie hat doch gleich Geburtstag." Schüchtern strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Stimmt, schreib ihr liebe Grüße." 00 a.m. Ich fügte noch ein Happy Birthday von Louis hinzu, schickte es ab und steckte mein Handy weg. Mir war aufgefallen, dass nur noch wir beide hier waren und deshalb eine ungewöhnliche Stille eingekehrt war. „Willst du vielleicht was trink-" Weiter kam ich nicht, denn ich wurde von seinen zarten Lippen gestoppt, welche sich sanft auf meine pressten. So schnell, wie sich dieses Feuer, welches plötzlich in mir aufloderte, entfacht hatte, so schnell erlosch es auch wieder. Als wir uns voneinander lösten, weiteten sich meine Augen, wie von selbst. Denn so sehr ich den Geschmack seiner Lippen genossen hatte, so sehr war ich über diese Aktion geschockt. Als er mir dann nur noch ein Grinsen zuwarf und aus der Küche verschwand, konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ehrlich gesagt, war ich mir nicht mal sicher, ob das gerade eben wirklich passiert war.

Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte. Er musste wohl von der Party abgehauen sein, denn selbst als ich wieder rausging, war er nirgends zu sehen. Und um ehrlich zu sein, war das auch gut so.

Na super, ich wollte nicht mehr über ihn nachdenken, doch stattdessen, rufe ich mir jedes noch so kleine Detail des Kusses in Erinnerung. Du löschst das jetzt für immer aus deinem Gedächtnis, für immer. Es hat sich nicht unglaublich überwältigend angefühlt, als seine perfekt geformten Lippen deine gestreift haben und es hat rein gar nichts in dir ausgelöst. Es hat diesen Abend nie gegeben. Worüber zerbrach ich mir nochmal den Kopf, genau, über gar nichts. Rein gar nichts.

Meine Beine trugen mich wie von selbst in die Küche und holten ein Glas aus dem Schrank. Küche. Zayns Haus. Louis. Kuss. Stopp. Anstatt meinen Kühlschrank zu öffnen und eine Flasche Wasser oder Cola rauszunehmen, ging ich, wie so oft in den letzten Tagen, um die Kücheninsel herum und öffnete einen kleinen Schrank in welchem schon 5 leere Glasflaschen standen. „Verdammt." Flüsterte ich leise vor mich hin, während ich die letzte volle Flasche heraus nahm und die Schranktür lautstark zuknallen ließ. Mein Glas füllte ich bis zur Hälfe und stellte die Flasche auf den Tisch. „Jack Daniels Tennessee Honey - A little bit of honey, a whole lot of Jack!" Ich nahm einen Schluck, erinnerte mich an die Werbung mit Mila Kunis und fragte mich, wieso ich nie so hübsch, intelligent, erfolgreich, smart- Ding Dong - Es klingelte. Bevor ich zur Tür lief, leerte ich noch das Glas und stellte es auf dem Tisch ab. Ich ging zur Tür und öffnete ohne durch den Spion zu sehen, was definitiv ein Fehler gewesen war. Denn vor mir stand die Person, welche ich mir fest vorgenommen hatte, zu verdrängen. Er räusperte sich kurz. „Uhm Hi." Ich nickte geistesabwesend und bekam nach einer Ewigkeit dann doch noch die Worte „Hi, komm doch rein" heraus. Ich schloss die Tür hinter mir und lief Louis hinterher, welcher schon in Richtung Küche gegangen war.

„Jack?" fragte er mit einem leichten Grinsen. Doch ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, setzte mich auf einen der Hocker an der Kücheninsel und schnappte nach meinem Glas. Da hatte ich die Rechnung aber nicht mit Louis gemacht, welcher mir eiskalt, das Glas klaute und außer Reichweite stellte. Ich kniff drohend meine Augen zusammen. „Ich glaube du hattest genug." „Ich hab die Flasche doch gerade erst aufgemacht." „Ja vielleicht, aber ein Glas reicht bei dir schon. Außerdem muss ich mit dir reden." „Gut, rede!"

Er lehnte gegenüber von mir und wich meinem Blick aus. „Ich... ehrlich gesagt, weiß ich nicht so Recht, wie ich das... naja erklären soll." Gerade als ich etwas einwerfen wollte, fing er an hin und her zu laufen. „Ich meine, weißt du neulich, also bei Zayn, also ich hoffe du weißt wovon ich spreche. Also da, ich weiß auch nicht was da mit mir los war. Das kam einfach so über mich. Und das hat mich die letzten Wochen rund um die Uhr beschäftigt, weil..." Er blieb stehen, hob seinen Blick, welcher direkt in meine Augen fiel und sprach weiter. „...du bedeutest mir wirklich viel Allison!" Und jetzt musste ich doch grinsen. Ganz langsam lief er zu mir herum und ich konnte spüren, wie mein Atem immer schneller ging. Er stand nun direkt vor mir. Seine blauen Augen trafen direkt auf meine braunen. „Und du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf." Seine Hände griffen nach meiner Taille. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, so nah war ich ihm. „Und ich muss einfach wissen, ob du genauso fühlst." Der letzte Satz war mehr eine gehauchte Frage, als alles andere. Und so zart diese Frage auch war, meine Antwort war eindeutig, als meine Lippen auf seine trafen und jede Faser meines Körpers zu Glühen begann.

In diesem Moment war mir egal, was ich mir nur wenige Minuten zuvor geschworen hatte. Mir war egal, dass er sich zwei Wochen nicht gemeldet hatte und dass ich ihn eigentlich vergessen sollte. In diesem Moment fühlte es sich so richtig an, dass ich mir sicher war, er würde mich nicht verletzen. Ich wusste, dass nichts für immer hielt, doch in diesem Moment lernte ich, die Dinge nicht immer zu analysieren und zu planen, sondern mein Leben für den Augenblick zu leben und nicht darüber nachzudenken.

Ich war verliebt in Louis Tomlinson und das war gut so, mehr musste ich nicht wissen.

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So das war mein 1. one shot - ist mir gerade einfach spontan so eingefallen :D ich hoffe er gefällt euch und falls ihr einen persöhnlichen wollt, schreibt mir einfach! :*

love you loads, sina xx

one shots || 1DWhere stories live. Discover now