»62 - Ende«

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[Jimin]

Langsam gehe ich die Treppen hinunter, welche fast schon direkt bei der Tür enden. Der Schlüssel steckt drin, aber ich darf jetzt nicht zu schnell raus rennen, sonst bemerkt Yoongi mich noch.

Vor der Tür mache ich einen letzten Halt, während ich meinen Finger an den Schlüssel lege und leise seufze. Sobald ich die Tür öffne, bin ich frei. Ich bin frei, aber ich verliere auch die Chance, dass Yoongi eines Tages wieder so wird, wie ich ihn kennengelernt habe. Ich verliere damit die Chance, glücklich mit ihm zu werden.

Aber ist es das wert? Will ich mein Leben und meine Psyche, sowie meinen Körper aufs Spiel setzen, für einen Mann? Sollte ich nicht stärker sein, über ihn hinweg schauen und weiterleben?

Ich raufe mir die Haare.

Dass ich Hals über Kopf diesen Mann liebe, ist kein Geheimnis mehr, aber es ist keine Liebe, der ich noch nachgehen möchte. Beim gesündesten Menschenverstand möchte ich mir das nicht antun. Was, wenn er niemals normal werden würde? Dann hätte ich die Arschkarte gezogen. Und in naher Zukunft bietet sich wahrscheinlich nicht mehr so oft die Chance, zu flüchten. Yoongi ist ein kluger Mann mit gutem Gedächtnis. Er würde seinen Schlüssel kein zweites Mal hier verlassen.

Also, bleibe ich jetzt leichtsinnig und verweile weiter in diesem Haus, verpasse mein Leben und lebe angekettet an diesen Mann?

Oder drehe ich jetzt diesen Schlüssel um, öffne die Tür und renne weg, weg in meine Freiheit und ins freie Leben?

Es scheinen Minuten zu vergehen, während ich hier stehe und überlege. Wenn nicht sogar Stunden, jedenfalls fühlt es sich so an. Es sind natürlich nur Minuten.

Sobald ich meine Hand dem Schlüssel nähere, schlägt mein Herz schneller. Schlägt es schneller, weil ich Angst habe oder schlägt es schneller, um mir zu sagen, dass ich bleiben soll?

Yoongi ist der Mann, den ich liebe und wahrscheinlich auch immer lieben werde. Egal, was ich getan habe, wieviele Beziehungen ich hatte und wieviele Male ich dachte, ihn nicht mehr zu lieben - die Gefühle waren immer da.

Wenn ich jetzt also flüchte, schließe ich mit ihm ab? Vergesse ich ihn und die Gefühle zu ihm? Wird er dann für immer aus meinem Herzen verbannt oder werde ich nur mehr leiden, weil ich ihn dann nicht mehr an meiner Seite habe?

Jetzt zu bleiben könnte eine dumme Idee sein, aber vieles spricht auch dafür. Ich habe hier, was ich immer wollte. Ich lebe zusammen mit dem Mann meiner Träume. Aber ich lebe nicht so wie ich es will.

Warum ist es so schwer, diese Entscheidung zu treffen? Möchte mein Herz mich nicht richtig denken lassen? Es sagt, ich solle bleiben, aber ich weiß, dass es gefährlich werden würde.

Ich lege meine Hand an den Schlüssel, wobei es sich anfühlt, als würde er sich allmählich in meine Haut brennen. Es fühlt sich an, als würden tausende von Bakterien gerade durch meine Haut in mein Blut kommen und mich langsam von innen auflösen. So lang spüre ich dies, bis nur noch Leere vorhanden ist.

Wird diese Leere anhalten, wenn ich gehe? Wer garantiert mir, dass es besser wird? Werde ich überhaupt flüchten?

Und weitere Minuten stehe ich da und zerbreche mir den Kopf. Ich zerbreche ihn mir voll und ganz, sodass nur noch mein Herz arbeitet.

Mein Herz treibt meine Beine an, aber anstatt in die Freiheit zu laufen, laufe ich in die Arme des Mannes, welcher die ganze Zeit hinter mir stand.

Ich laufe in seine Arme, die mich fest umschließen, wobei meine dasselbe bei ihm tun.

Denn obwohl mich diese Gefühle, die mich festhalten, verletzen, kann ich ohne sie nicht leben.

Es ist diese Liebe, die mich hält, aber die mich auch zerbricht. Obwohl sie mich trauriger macht, als dass sie mich glücklich macht, möchte ich sie nicht loslassen.

Nicht einmal, wenn ich sterbe.

Nicht einmal, wenn ich gar keine Tränen mehr zum weinen habe.

Ende

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Wow. Ich würde mal sagen, dass dies eine Geschichte voller Emotionen war und das dieses Ende... naja, es ist stark an mich gebunden.

Wenn ihr nicht versteht, was ich meine: Nein, ich führe nicht solch eine Beziehung, wie dieses Buch beschreibt.

Ich spüre diese Gefühle für einen Menschen und das Leid, dass Jimin in der Beziehung spürt, spüre ich mit diesen Gefühlen.

Diese Gefühle zerstören mir Freundschaften. Dazu ist Jungkook hier als Beispiel.

Aber diese Gefühle machen mich auch glücklich.

Alles in einem, halten sie mich fest. Sie zerstören mich, aber sind das einzige, was mich halten. Sie halten mich am Leben, obwohl sie es mir wegnehmen wollen.

Ich will abschließen, aber ich möchte die gleichzeitig nicht verlieren, denn irgendwo sind sie auch schön.

Und ich wünschte derjenige, zu dem ich diese Gefühle spüre, wüsste davon.

Und dieses Ende ist nunmal eine kleine Zusammenfassung.

Ich hoffe, dass euch das Buch gefallen hat. Ich hoffe es wirklich sehr.

Es war nie geplant, so „lang" zu sein. Ich hatte ehrlich gesagt nur wenige Kapitel geplant, damit diese Story eher eine Shortstory bleibet, sobald ich damals aber angefangen habe, sie zu schreiben, wusste ich sofort, dass sie dann doch länger wird.

Man sieht sich dort, Love you.

[Was zur Hölle rede ich da? Eine meiner schlechtesten Geschichten überhaupt! Wie dem auch sei, wenn ihr etwas besseres lesen wollt, dass sich nicht liest als sei es von einem Kind, dann schaut doch bei meinen aktuellen Büchern »BARBIE BOY« und »SEXUALITY« vorbei :3]

no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿWhere stories live. Discover now