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„Ich will kein Blut trinken!", beharrte ich stur auf meiner Antwort und zog meine Beine enger an meinen Oberkörper heran. Ich zitterte am ganzen Körper und presste mich fester an die Wand, formte meine Augen zu Schlitzen.

„Jeremy, du musst aber. Ich weiß, dass es anfangs schwierig ist sich damit abzufinden, und dennoch wirst du es irgendwann akzeptieren müssen.", der Prinz seufzte und setzte sich zu mir auf sein Bett.

„Der Blutdurst ist das allererste, woran du dich gewöhnen musst, alles andere ist vorerst nebensächlich. Du wirst wahnsinnig und verlierst den Verstand, wenn du nicht trinkst.", erklärte mir Prinz Draco und ich sah ihn noch immer misstrauisch an und schüttelte leise den Kopf.

„Ich kann dich wirklich verstehen, doch du hast keine Wahl. Komm, ich werde dir jetzt ein Glas geben und du kostest einfach mal.", schlug er vor und es berührte mich wirklich, wie sehr er sich bemühte. Doch es ekelte mich einfach zu sehr, das Blut eines fremden Menschen zu trinken.

„Okay, wie wäre es mit Tierblut? Dann hast du immerhin keine Gewissensbisse und kein Mensch ist dabei zu Schaden gekommen. Du sollst nur mal kosten, mehr nicht.", ich überlegte und musste gestehen, dass sich dies nicht mehr so schlimm anhörte.

Außerdem war ich doch nun ein Vampir, was sollte ich schon dagegen machen? Früher oder später war ich gezwungen etwas zu trinken, und das tat ich lieber, bevor ich dabei war den Verstand zu verlieren.

„Okay, aber nur kosten!", erwiderte ich misstrauisch und der Prinz kicherte leicht, verschwand danach für kurze Zeit aus dem Raum.

Ob es mir jemals möglich sein würde, mit meinem neuen Dasein Frieden zu schließen? Konnte ich jemals akzeptieren, ein Vampir geworden zu sein? Würde ich denn überhaupt in der Lage dazu sein, mich unter Kontrolle zu halten und meine neugewonnen Fähigkeiten einzusetzen?

Dies alles stand noch in den Sternen, doch ich hoffte inständig auf die Hilfe des Prinzen, denn diese hatte ich zu dieser Zeit tatsächlich bitter nötig.

Wie gerufen erschien dieser auch im nächsten Moment wieder vor dem Bett, mit einem Glas voller roter Flüssigkeit in der Hand.

Mit zitternden Händen nahm ich das Glas und roch kurz daran, wodurch mich der intensive Geruch wirklich überrumpelte. Prinz Draco bemerkte dies natürlich, und begann zu grinsen.

„Ein übernatürlich stark ausgeprägter Geruchssinn gehört ebenso zu deinen neuen Fähigkeiten", erwiderte er darauf und mein Blick war auf dem Glas fixiert.

Ich wollte es nicht, doch das Verlangen nach Blut, was meinen gesamten Körper durchströmte, ließ mir keine andere Wahl. Da ich die Flüssigkeit nun direkt vor meiner Nase hatte und sie mit all meinen Sinnen wahrnehmen konnte, war ich nicht mehr in der Lage zu widerstehen und setzte das Glas an meinen Lippen an.

Ich kniff meine Augen zusammen und brachte es einfach hinter mich, indem ich das Glas mit einem Mal leer trank.

Das Lachen des Prinzen erfüllte den Raum und er nahm mir das Glas ab, schüttelte amüsiert den Kopf. „Kosten, ja?", grinste er und ich musste erschüttert feststellen, dass es wirklich gut schmeckte.

Ich leckte mir das verbliebene Blut von den Lippen und es schien mir tatsächlich besser zu gehen, nachdem ich getrunken hatte. Jedoch war mein Körper noch immer von Durst erfüllt und ich hätte noch viel mehr trinken können.

„Das war.. lecker.", stellte ich erstaunt fest und wieder grinste der Prinz und machte sich über mich lustig, womit er mich ansteckte und ich einfach mitlachte.

„Bekomme ich noch etwas?", fragte ich ihn kleinlaut und er nickte bloß grinsend, bis er mir erneut in die Augen sah und seine Blicke mich förmlich durchlöcherten.

Vampire's SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt