Prolog

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N.Y. 2005, Thanks Giving

Angel saß seiner Schwester gegenüber und bewarf sie mit Erbsen, die er auf seine Gabel legte und diese als Katapult benutzte. "Hör auf du Idiot!" Jules war gerade nicht in Stimmung für seine Scherze. "Was ist denn los? Wieder mal schlecht geschlafen?" Das Abendessen neigte sich nun endlich dem Ende zu und Angel war bereits mit den Gedanken im Club. Dort würde heute Nacht eine der heißesten Newcomerinen auftreten die New York zu bieten hatte.

"Dad, kann ich schon~" Vincent wand sich von seinem Gespräch ab, dass er gerade mit seinem Schwiegervater führte und sah zu Angel. Dieser schwieg sofort. "Geschäftliches ist heute Abend fehl am Platz", sagte dieser bloß und wand sich Kennedy wieder zu. Jules lachte Angel schadenfroh an und zuckte unschuldig mit den Schultern.

Ungeduldig zappelte Angel auf seinem Stuhl hin und her. Immer wieder richteten sich seine Augen auf seine Armbanduhr. Verdammt, wenn er jetzt hier nicht weg kommen würde, wäre die Bitch sicher bei einem anderen Label unter Vertrag. Der Duft von frischen Apfelkuchen stieg ihm in die Nase, als seine Mutter mit einem Tablett herein kam. "Hat einer Appetit auf ein Stück Kuchen?" Ihre Augen richten sich auf Angel. "Junge du siehst aus als ob du es eilig hast", Angel hatte ihr vorhin schon von seinem Vorhaben und der Show im 'Glass House' erzählt und dass dies um Punkt zehn beginnen würde. "Na los, verschwinde schon." Leicht verdrete sie ihre Augen, doch schmunzelte sie dabei. Angel sprang dankbar auf gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Danke Mom." Kurz warf er seinem Vater einen Blick zu - schnappte sich ein Stück Kuchen und ging zur Tür hinaus. Er wusste, wenn seine Mutter ihm etwas erlaubte, sprach sein Vater ihr nie dazwischen.

Schon am Eingang begrüßte man ihn, Angel war hier bekannt wie ein bunter Hund. "Na, alles klar alter? Bist sicher wegen der Kleinen hier was?" - "Na klar, immer im Dienst", lachte Angel auf. Antony, der Türsteher, gab ihm die Faust. Angel ging lässig an allen wartenden in der Schlange vorbei, direkt in den Club hinein, dabei ließ er seinen aufmerksamen Blick in alle Richtungen schweifen. Noch konnte er keinen der Konkurrenz entdecken. Doch sicher würde sich das heute Nacht noch ändern. Zielstrebig steuerte er die Bar an und setzte sich.

"Na sieh mal einer an, wenn der Wind hier hereingeweht hat. Angel Hayse." Vivienne hob arrogant ihre Brauen und stellte ihm sein übliches Getränk vor die Nase. "Warum so bissig heute Nacht, Vivienne?" Ein Lächeln breitete sich in des jungen Mannes Gesicht aus. "Halt die Klappe, Hayse und schmore in der Hölle", erwiderte die Barfrau und wischte unwichtigerweise über den blitzeblanken Tresen. "Nimmst du mir immer noch übel dass ich dich habe abblitzen lassen?" Belustigt hob Angel sein Glas Wodka an seine Lippen und nippte daran, dabei scannte er in völliger Ruhe den Raum ab. "Ach abblitzen lassen nennst du das jetzt? Gefickt und abserviert nenne ich das!" Ihre erboste Stimme ging im lauten Dröhnen der Boxen unter. Angel schenkte ihr keinerlei Aufmerksamkeit mehr, als die junge Künstlerin die Bühne betrat.

Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als jemand sich neben ihn stellte und anstarrte. "Kann ich dir irgendwie helfen?" Er hatte die junge Brünette zuvor noch nie gesehen.
"Ich weiß nicht. Vielleicht löst du dich einfach in Luft auf und verschwindest?" Angel stellte seinen Drink ab und wand sich der Brünetten zu. "Hatten wir schon mal Sex?", fragte er gerade heraus, da er offensichtlich dachte das sie eine seiner vielen One Night Stands war.
"Das hättest du wohl gern, leider muss ich dich enttäuschen." Angel zog die Brauen hoch und musterte sie. "Na komm schon. Hilf mir auf die Sprünge", forderte er und legte seinen Kopf leicht schief, um eine bessere Sicht auf die Bühne zu haben. "Du stehst mir im Weg, Kleine." Mit seinem rechten Handrücken drückte er sie leicht zur Seite.

Sie schnaubte kopfschüttelnd auf und schob sich wieder vor ihn. "Du kannst sie später anschmachten, ich muss hier arbeiten", patzte sie ihn über ihre Schulter an, bevor sie schmunzelnd wieder ihren Blick auf die Bühne richtete und ihre Arme vor der Brust verschränkte. Angel tippte ihr auf die Schulter. "Jetzt muss ich aber dich enttäuschen, ich bin ebenfalls hier wegen ihr. Heute Nacht wird sie den Deal ihres Lebens abschließen. Bei Hayse Rec.", sagte er und gab der Künstlerin ein Handzeichen, dass diese mit einem Augenzwinkern erwiderte. Angel sah mit gespielt bedauernder Mine in die Augen der Brünetten. "Ich denke, du hast dir den Weg umsonst gemacht." Er steckte sich ein Kaugummi in den Mund und schob sie abermals aus seinem Sichtfeld. "Mach dich vom Acker Kleine!", dachte er, pfiff mit lautem Ton zwischen seinen Fingern hindurch und applaudierte kräftig, als die Künstlerin mit dem Song endete.

Don't Fool MeWhere stories live. Discover now