30: Drei Wochen

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Cara

Mit großen Augen sah ich ihn an, damit hätte ich nicht gerechnet! Niemals hätte ich auch nur gedacht, dass er nach nicht mal einer Stunde vor mir steht, um sich zu entschuldigen. Vor allem für etwas, was sowieso irgendwann raus kommt. Ich blinzelte ihn verdattert an "Man komm schon Cara! Sag zumindest etwas! Schlag mich! Oder umarme mich... Das wäre mir lieber... Du darfst mir sogar die Tür jetzt sofort vor der Nase zu knallen! Aber bitte reagiere auf meine Entschuldigung!" eindringlich sah er mich an und da war es wieder. Dieses Kribbeln. Er bringt mich nicht nur um den Verstand wenn er mich anfasst, er schafft das sogar nur durch seinen Blick.
Eines von den Dingen, die er aufgezählt hatte, würde ich wirklich gerne tun und wenn ich sogar schon einmal die Erlaubnis habe... Meine Arme legten sich, wie von selbst, um seinen Torso und mit meinem Kopf lehnte ich gegen seiner Brust. Sein Herzschlag ging schnell und ich musste grinsen, da mir klar wurde, dass es nicht nur mir so geht. Er fühlt es auch.
Nach kurzem zögern, schlang auch er seine Arme um mich und senkte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Er drückte mich noch näher an sich und ich hatte dieses wundervolle Gefühl der Geborgenheit. Glücklich lehnte ich mich gegen ihn und schloss genießend die Augen, um den Moment auszukosten. Ich fühlte wie er mit seiner rechten Hand über meine Haare strich und ein weiterer, wohlige Schauer durchzogen meinen gesamten Körper. Hätte mir jemand vor drei Wochen gesagt, dass ich mich von Jack Kingston umarmen lasse, den hätte ich wohl für völlig verrückt erklärt. Drei Wochen, schoss es durch meinen Kopf und ich hatte viel mehr das Gefühl, dass es schon drei Monate waren. Wie viel sich in drei Wochen ereignen kann. Langsam und widerwillig löste ich mich von Jack um ihm in die Augen zu sehen "Ich habe über reagiert! Mir tut es leid... Du hast mit deinen Freunden darüber geredet und damit muss ich klar kommen. Vorallem weil ich dir auch gar nicht gesagt hatte, dass du es niemanden erzählen sollst. Ich habe also gar kein Recht auf deine Entschuldigung!" ich sah auf den Boden, nicht wissend was ich tun sollte. Aber Jack nahm mir das Ganze auch schon ab, indem er meinen Kopf anhob und mir in die Augen sah "Du hast sehr wohl ein Recht auf diese Entschuldigung! Ich hätte nachdenken müssen! Aber Tris und Chuck können auch dicht halten, das wird kein Problem! Also ist alles gut, zwischen uns?" ich lächelte, da das ganze total lieb von ihm war und nickte mit einem noch breiterem Grinsen. Als mir klar wurde, dass er jetzt vermutlich wieder gehen würde, fragte ich schnell "Magst du noch rein kommen?" schüchtern lächelte ich zu ihm auf und hatte etwas Angst vor seiner Antwort. Was wenn ich mich zu viel getraut hatte? Aber er lächelte ein einfaches "Gerne!" und so ließ ich ihn ohne große Umschweife in unser großes Haus. Er zog, so anständig wie er war, die Schuhe aus und sah dann zu mir. Ich drehte mich gleich herum und ging zur Treppe in mein Zimmer. Neugierig kam Jack herein und sah sich genau um. "Zwei Türen?" fragte er mit gerunzelter Stirn und Blick auf die beiden Holztüren. Ich nickte "Ja... Einmal der Kleiderschrank und Badezimmer! Dad wollte, dass jeder sein eigenes hat, da Noha und ich sonst nur am zanken sind" grinste ich. Er nickte schlicht und warf sich dann in einer Bewegung auf mein Bett. "Da bleib ich liegen!" atmete er deutlich zufrieden aus und ich musste kichern. Er lag mit dem Bauch und alle Viere von sich gestreckt auf dem Bett. Ich konnte mir nur zu gut sein breites Grinsen vorstellen. Ich lachte auf, bevor ich meinte "Aber jetzt hab ich gar keinen Platz mehr!" "Ohh" kam es nur stumpf von Jack. Erneute musste ich auf lachen "Rutsch mal" gab ich von mir, während ich auf ihn zu ging und gleich darauf versuchte, ihn etwas auf eine Seite zu schieben. Wir beide mussten lachen, da ich Jack kein Stückchen bewegen konnte und kichernd meinte ich "Du bist zu fett!" dabei kreuzte ich die Arme vor meinem Körper und sah auf ihn hinab. Er lachte nur ein rauses Lachen, welches mir eine Gänsehaut bescherte und er sagte "Das sind Muskeln!" Er lag immer noch wie überfahren auf meinem Bett, nur hatte er nun seinen Kopf zu mir gedreht um mich an sehen zu können. Das Gold in seinen Augen funkelte und mein Dauergrinsen ging einfach nicht aus meinem Gesicht. "Wenn du das sagst! Du könntest mir aber dennoch etwas Platz in meinem Bett machen!" ich versuchte ernst zu klingen und ihn genauso auch anzusehen, aber ich scheiterte kläglich. Sein raues Lachen halte durch den Raum und er setzte sich etwas auf. Mit dem Kopf schüttelnd setzte ich mich neben ihn, gegen das Kopfende des Betts. Jack sah mich grinsend an und mit einem fragenden Blick sah ich zu ihm, aber er sah mich einfach weiter so an. "Was ist?" kam es dann aber doch noch von mir und ich war sehr froh darüber, dass mein Gehirn nicht komplett zu Wackelpudding geworden war. Er grinste nur noch breiter und sagte einfach "Nichts!" "Nichts?" hackte ich mit einer nach oben gezogenen Augenbraue nach. "Was sollte schon sein?" fragte er mit einer coolnes, welche ich gerne hätte. Ich fing an "Nah du schaust mich so an...!" er lachte wieder einmal rau auf und sein Lachen war wirklich etwas wundervolles. Er grinste "Wie schau ich denn?" "keine Ahnung... Komisch halt!" behaarte ich auf meinem Standpunkt. "Vielleicht schaue ich auch einfach so, weil mir noch nie aufgefallen ist, wie schön du doch bist" erschrocken sah ich ihn an und kaum hatte mein Kopf verstanden, was Jack da gesagt hatte, stieg mir auch schon die Röte in die Wangen. "Sag sowas nicht!" murmelte ich, dabei hatte meine Stimme allerdings nicht den Nachdruck, welchen ich mir wünschte. Er blinzelte "Warum denn nicht? Ich sage doch nur die Wahrheit!" Er brachte das ganze nicht einmal kitschig rüber und behielt, obwohl er so süße Sachen sagte, seine Coolness bei. Man muss aber dazu sagen er wirkte dennoch nicht zu cool... Es war einfach genau die goldene Mitte.

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