25: 500 Anfänge

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Cara

Erschrocken sah ich Lei an und Tränen rannen aus meinen Augen, kurz nachdem ich mich aufgesetzt hatte. "Ich weiß es nicht!" flüsterte ich. Aber Leila ließ nicht locker "Oh doch! Du fühlst dich Scheiße und du weißt ganz genau warum! Verdammt, gestehe es dir doch einfach ein!" "Was soll ich mir eingestehen? Dass dein Bruder verdammt nochmal viel netter ist als jemals gedacht? Dass er lieb und sanft ist, obwohl man es nicht von ihm erwartet? Dass meine Haut... nein mein ganzer Körper gekribbelt hat, als er mit mir getanzt hat? Dass es mir weh tat, als er von Malya sprach, obwohl ich das selbst bin!" erschrocken hielt ich inne und Noha, sowie Leila starrten mich an. Ich musste schlucken und sah in Leis Gesicht als mir etwas klar wurde, was ich schon seit Samstag verdrängt hatte. Ich war drauf und dran mich in Jack zu verknallen... Wobei ich nicht drauf und dran bin, viel mehr ist es schon zu spät. Ich keuchte erschrocken auf "Scheiße! Ich hab mich in Jack verliebt!"

~~~

Da stand ich also und sah auf die Footballer hinab. Noha und Leila haben mich letztendlich dazu gebracht mich umziehen und fertig zu machen. Also trug ich jetzt eine Jeans Hotpants und ein lockeres, weißes Top mit einem leicht verblastem Traumfänger darauf. Meine Haare hatte ich in einem lockeren Zopf nach vorne gepflochten.
Lei und Noha hatten mein Geständnis nicht weiter beachtet, sondern sie haben mich selbst entschieden lassen und so konnte ich diese Erkenntnis saken lassen. Das wollte ich nie und dennoch ist es passiert.
Doch nach langer Überlegung lag es nicht an den Partys auf denen ich war, sondern viel mehr waren es seine kleinen Gesten.
Als er sich entschuldigt hatte. "oh Fuck Sorry... Ich glaub ich hab dich irgendwie übersehen" hallte seine nervöse, erschrockene Stimme durch meinen Kopf und ich grinste.
Als er mir auf half, als es keiner tat "geht es dir gut?" war das einzige was er gefragt hatte. Er hatte mir einfach geholfen und ich war so überrascht. Er hat mich mit zu sich genommen ohne fragen zu stellen.
Oder als er mich einfach auf seinem Schoß schlafen ließ, weil ich so müde war. "ist in Ordnung! Keine Sorge schlaf ruhig noch ein wenig!" ich rief mir seine lieben Worte nochmal ins Gedächtnis und konnte nur darüber lächeln.
Er ist nicht nur zu Mayla nett und süß sondern auch zu mir in der Schule, also warum sollte ich nicht auch in einem Hoodie Chancen haben?
Jemand stieß mich in die Seite und ich sah zu Noha um kurz darauf verwirrt auf das Spielfeld zu sehen. Die Footballer rannten schon in ihre Umkleiden und jetzt sollte ich mich auf den Weg machen. Ich seufzte und kurz darauf nahm Noha mich einfach in seine Arme. "Das wird schon!" flüsterte er in mein Ohr und ich drückte mich nickend an ihn. Ich entfernte mich etwas von ihm und lächelte ein "Wünsch mir Glück!" damit sprang ich auf und hörte Noha lachen und wie er mir genau das nach rief was ich hören wollte. Anhand der Schüler, welche jubelten, erkannte ich, dass wir gewonnen hatten. Ich war wohl echt in Gedanken. In der Nähe der Umkleiden fing ich an zu warten und versuchte mich zu beruhigen. Die Schüler der anderen Mannschaft verzogen sich und unsere machten sich auf den Weg um ihren Sieg zu feiern.
Die Zeit schien nur langsam voran zu kriechen und langsam aber sicher kamen die ersten Footballer aus den Umkleiden. Tatsächlich hatte ich Glück den Jack war bei den ersten auch gleich dabei. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich wusste vor Aufregung gar nicht mehr wohin mit mir. Er sah mich sofort und kam gleich mit einem Lächeln auf mich zu. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt. Er hatte diese typische 'Football-Highschool-Jacke' über seine rechte Schulter gelegt und dabei sah er total gut aus. "Hey" lächelte ich schwach und er grinste ein 'Hey' zurück. "Willst du mit zur Siegesfeier?" ich schüttelte langsam den Kopf "Nein Jack. Ich wollte nur mit dir reden. Weißt du... Ich hab mir mit Sicherheit 500 Anfänge überlegt und jetzt fällt mir nicht einer ein.... Aber ich muss dir das erklären, denn sonst wäre es nicht fair dir gegenüber. Ich bin nicht die, für die du mich hältst. Ich gehe nicht wirklich auf Partys und eigentlich sehe ich etwas anderes aus. Du wirst mich heute das letzte Mal sehen, denn das hier bin nicht ich... Das hier..." ich deutete einmal an mir herunter und wieder hinauf "... War ich vielleicht einmal" er sah mich verwirrt an "Aber Mayla deswegen möchte ich dich doch auch kennen lernen... Du kannst doch nicht etwas beenden, was noch gar nich begonnen hat!" etwas verzweifelt sah er mich an. Ich schüttelte den Kopf und Tränen traten in meine Augen "Das ist das Problem... Mein Name ist nicht mal Mayla!" seine Gesichtszüge entflohen ihm und er sah mich mit großen Augen an "Du hast mich komplett angelogen?" "Irgendwie aber eigentlich nicht... Wir kennen uns Jack..." ich lächelte ihn an und sah sanft zu ihm auf "Nur hast du mich noch nie erkannt... Ich war nur auf deiner Party um mich selbst zu finden, aber ich wollte dabei nicht jemandes Interesse wecken... Wenn du mich jetzt immer noch kennen lernen willst dann musst du mich nur erkennen. Aber ich kann dich gut verstehen, wenn du nichts mit einer Lügnerin zu tun haben willst!" mein Blick galt bei den letzten meiner Worte dem Boden und ich musste gegen meine Tränen ankämpfen. Er wird mich hassen. Ich wartete eine ganze Weile, welche sich für mich wie Stunden anfühlen, bevor ich mich von ihm weg drehte um zu gehen. Allerdings konnte ich mich nur zwei Schritte von ihm entfernnen bevor Jack nach meinem Handgelenk griff. Voller Hoffnung drehte ich mich zu ihm aber sein Blick war monoton und er ließ kaum eine Emotion nach draußen. "Wie könnte ich dich erkennen?" fragte er schlicht. Ich zuckte mit den Schultern und murmelte ein "Ich weiß nicht" Jack seufzte und legte seinen Finger unter mein Kinn, um meinen Kopf anzuheben. Er sah mich wieder so sanft und verständnisvoll an "Das hier ist kein Abschied, okay? Du weißt wer ich bin und wenn dich traust kannst du mit mir reden und wenn nicht ist es auch nicht schlimm. Mayla ich werde dich erkennen, denn du bist einzigartig!" er entfernte sich etwas von mir und zog die Jacke von seiner Schulter, um sie kurz darauf mir um zu legen. "Damit habe ich dann zumindest einen Anhaltspunkt" er legte seine Lippen kurz und sanft auf meine Stirn, um mir dann in meine Augen zusehen. Ehrlichkeit lag in seinem Blick, aber ich wusste, dass er sich nicht sicher war ob er noch etwas mit mir zu tun haben will. Ich wusste, dass selbst wenn er mich erkennen sollte, er nicht unbedingt auf mich zu gehen wird. Aber damit muss ich wohl leben müssen, mit dieser Ungewissheit.

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