-Chapter Eleven-

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Jetzt saß ich alleine in diesem verdammten Raum und wartete darauf das Luke endlich kommt und ich mein Nachsitzen hinter mich bringen kann. Hätte ich aber damit gerechnet das nur ich die einzige bin die nachsitzen muss dann wäre ich höchst wahrscheinlich einfach gegangen. Warum benimmt er sich auch so krass und verdonnert mich zum Nachsitzen nur weil ich zehn Minuten zu spät kam?

"Weil er dich provozieren will. Was denn auch sonst, hm?"

Aber ich hab nicht mal was gemacht. Nur weil ich ihn vor ein paar Tagen aus meiner Wohnung geworfen habe? Ich mein das hat er ja genauso mit mir gemacht. Er ist der jenige der Fehler macht. Nicht ich. Ich bin das Opfer in dieser ganzen Sache. Ich, das Opfer. Luke, der Täter und Claire, die Verursacherin. Ja, diese Beschreibung passt ziemlich gut.

Ich stoppte meine Gedankengänge als die Tür hinter mir laut zugeknallt wurde und Luke auf mich zu kam. Er legte einige Zettel und zwei Bücher auf meinen Tisch, zog sich einen Stuhl vor meinen Tisch und setzte sich hin.

"Das wirst du alles machen. Wenn du nicht fertig wirst machst du es halt zuhause weiter." befahl er ernst.

Ich sah auf die ganzen Aufgabenzettel und schluckte. Das würde ich auf alle Fälle nichtmal an einem ganzen Unterrichtstag schaffen. Und er erwartet das ich es in den zwei Stunden hier schaffe? Unglaublich.

"Ist das nicht etwas viel?" murmelte ich zurückhaltend. Jetzt bloß keinen Streit oder eine Diskussion anfangen.
"Wer zu spät kommt muss halt mit den Konsequenzen rechnen." sagte er uninteressiert.

Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und fing an sich darauf zu konzentrieren. Ist das jetzt sein Ernst? Ich soll hier sitzen und Aufgaben machen die nicht mal ansatzweise was mit dem normalen Kursstoff zutun haben und er spielt einfach mit seinem Handy? "Beruhig dich. Er versucht dich einfach zu provozieren." Ich atmete unauffällig einmal ein und aus und sah mir dann die Aufgaben genauer an. Verdammt. Ich verstand gar nichts davon. Sonst war ich eigentlich immer eine gute Schülerin aber das hier machte mir zu schaffen. Zu dem Thema bin ich von mir aus noch nichtmal informiert. Ich werde eindeutig die ganze Nacht daran sitzen.

"Willst du nicht mal anfangen?" fragte mich Luke barsch, als ich immer noch auf die Zettel starrte ohne anzufangen.
"Ich versteh das alles nicht." sagte ich leise.
"Dann streng dich mal mehr an!" fauchte er.
"Okay okay. Was ist eigentich dein verdammtes Problem? Ich hab dir rein gar nichts getan und was machst du?" fragte ich ihn diesmal gereizt.

Er sah mich überrascht an. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet das ich ihm Paroli bieten würde. Tja Luke, da hast du dich aber geschnitten.

"Ich mein's ernst. Manchmal habe ich echt das Gefühl du suchst förmlich diesen Stress. Weißt du wie kindisch das ist? Kannst du deine Wut nicht einfach anders auslassen? Neeein du musst mich hier sitzen lassen und mir irgendwelche Aufgaben geben die ich noch nicht mal kann. Und ich weiß genau das du das ganz bewusst machst!"
"Ach also bin ich jetzt der Schuldige? Wegen dir weiß Claire alles. Ich denke es ist ziemlich gerecht das ich das hier mache!" gab er nur zurück.
"Bitte was? Jetzt mach mal halblang! Du betrügst deine Verlobte und bist jetzt sauer auf mich weil sie es herraus gefunden hat? Ist das dein Ernst? Du bist selber Schuld, Luke." antwortete ich und versuchte meine Wut zu zügeln.

Wie kommt er dazu mir für das ganze die Schuld zu geben? Er hätte sich halt nicht auf mich einlassen dürfen. Immerhin hätte er mal an seine Verlobte denken müssen.

Luke öffnete seinen Mund um was dazu erwieden doch wir wurden unterbrochen. Die Tür ging auf und Claire kommt sauer hinein gelaufen. Oh nein. Nicht das jetzt auch noch.

"Was wird das hier?" fauchte sie und anstatt Luke das zu fragen, starrte sie mich an.

Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Ich war zu überrascht darüber das sie einfach hier rein geplatzt war. Luke dagegen stand auf und zog sich ganz diskret zurück. Feigling. Claire nutzte das natürlich aus, beugte sich über den Tisch und kam meinem Gesicht ziemlich nah.

"Du hörst mir jetzt zu. Du bist einfach eine kleine Schülerin die mit ihrem Professor Spaß hat aber mehr auch nicht. Du wirst nicht seine Freundin also mach dir keine Hoffnungen. Immer hin werde ich die jenige sein die ihn heiratet. Nicht du. Also halte dich endlich von ihm fern oder ich mach dich fertig. Und darauf kannst du deinen Arsch verwetten, meine Liebe." flüsterte sie.

Trotz des Flüstern hörte sie sich bedrohlich an. Zu bedrohlich. Ich wusste wenn ich mich jetzt mit ihr anlegen würde dann würde ich nicht mehr lange auf diesem College bleiben. Sie müssten nur zu dem Direktor laufen und ihm alles erzählen. War mir ein Mann wichtiger als meine Zukunft?

Ich entschloss mich dafür nur leicht zu nicken. Es brachte einfach nichts für etwas zu kämpfen was nicht sein kann. Ein zufriedenes Lächeln zierte ihr Gesicht als sie mein Nicken wahrnahm. Sie stellte sich wieder aufrecht hin und drehte sich zu Luke.

"Schatz kommst du?" fragte sie ihn.

Luke nickte ohne zu zögern und nahm seine Sachen. Sie verließen zusammen den Raum ohne noch einmal einen Blick zu mir zu werfen. Die Tür schloß sich hinter den beiden und ich fing an zu realisieren wie knapp das Ganze war. Ein falsches Wort und es wäre rausgekommen.

*Ethan's POV*

Elena sah skeptisch zu mir. Seit Tagen beobachete sie jede einzelne Bewegung von mir. Ich verstand sie einfach nicht. Warum kann sie sich nicht einfach um andere Sachen kümmern?

"Hör endlich auf mit dem Scheiß." sagte ich genervt zu ihr.
"Erst wenn du mir erzählst was mit dir los ist." sagte sie dazu.

Ich verdrehte die Augen. Gott können Schwestern nervig sein.

"Du bist, seid dem ich dich und Kate weggeschickt habe, ganz anders. Hat sie irgendwas falsch gemacht?" fragte sie nun etwas sanfter.
"Nein es war nichts mit Kate."
"Aber was war es dann? Es kann doch nicht sein das nichts passiert ist?"
"Doch kann es, Elena."
"Bist du in Kate verliebt?" fragte sie plötzlich.

Ich drehte mich zu ihr. Wie kommt sie darauf? "Vielleicht weil es sogar stimmt?"

"Warum sollte ich in Kate verliebt sein? Ich kenne sie nicht einmal richtig!" Lügner.
"Aber es kommt mir wirklich so vor, Ethan. Ich meine es wäre doch auch okay wenn du in sie verliebt wärst und-" ich unterbrach ihre Versuche mir zu zureden.
"Du hörst mir jetzt zu, Schwesterherz. Es ist weder was an dem Tag zwischen Kate und mir passiert noch bin ich sie verliebt. Hör auf mit deiner Fragerei und nerve jemand anderes."

Mit diesen Worten verschwand ich in mein Zimmer. "Ziemlich glaubhafte Show, Desman. Trotzdem wirst du ihr nicht lange verheimlichen können das du auf Kate stehst."

Ich stehe nicht auf sie. Ich find sie zwar ganz gutaussehend und sympatisch aber wirklich auf sie stehen? In sie verliebt sein?

"Ohja. Wäre Smith nicht der jenige auf den Kate steht hättest du sie längst schon für dich gewonnen."

I'm not allowed to love youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt