Kapitel 23

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„Lucia?" „Mitch?!" Der große blonde Arzt kam auf uns zu und setzte sich. „Was machst du hier?" „Darf ich vorstellen: Miss Williams - Sie wird uns ab heute als Sozialpädagogin unterstützen." „Das ist nicht wahr!", sagte Mitch und grinste. Sofort schlug mein Herz schneller und Dr. Campbell sah zwischen uns hin und her. „Sie scheinen sich zu kennen?" „In der Tat Dr. Campbell. Lucia... Miss Williams und ich sind damals auf die gleiche Uni gegangen." Der ältere Arzt klatschte begeistert in die Hände und stand dann auf. „Dann übernehmen Sie doch einfach die weitere Führung. Ich werde mich jetzt wieder meinen Akten widmen." Mit diesen Worten verschwand er und ich wollte noch etwas hinterher rufen, ließ es dann aber. „Also... du bist zurück in Chicago...", sagte Mitch und ich sah ihn an. „Ja. Wie es der Zufall wohl so will. Und du bist erfolgreicher Chirurg - beeindruckend." „Ach... es geht." „Sei nicht so bescheiden." „Ja ok... ich bin schon echt super." Ich grinste und sah ihn dann an. Er erwiderte meinen Blick und es entstand eine Spannung zwischen uns. Ich räusperte mich und sah wieder auf den Tisch. Mitch tat es mir gleich. „Also was gibt es so Neues in deinem Leben? Außer dein Erfolg versteht sich. Verheiratet? Kinder?" Er schüttelte den Kopf und sah mich an. „Nichts davon. Und du?" „Ebenfalls nein." Wieder entstand diese Stille und ich stand auf. „Ich sollte jetzt vielleicht gehen..." „Ja ich auch... Muss... noch etwas holen. Also dann... Kollegin. Man sieht sich jetzt bestimmt wieder öfter." Ich nickte und wir verabschiedeten uns.
Ich ging den Eingang hinaus und stöhnte genervt auf - es regnete in Strömen. Schnell setzte ich meine Kapuze auf und humpelte mit den Krücken los. Ich war gerade fünf Meter gegangen, als mein Name gerufen wurde. Ich drehte mich um und sah, wie Mitch auf mich zu kam. „Warte mal." Er hielt vor mir und ich sah ihn an. „Kannst du mir erklären, was das da drin eben war? Wir haben uns ja verhalten wie Kinder." „Ich hab keine Ahnung was das war." Er grinste und hob mich ohne Vorwarnung hoch. Die Krücken fielen scheppernd auf den Boden, doch das störte uns nicht. „Es ist unfassbar schön dich wiederzusehen." Ich legte meine Arme um seinen Nacken und nickte. „Das kannst du laut sagen. Ich hab dich echt vermisst." Er nickte und ließ mich dann runter. „Na komm ich fahr dich nach Hause." „Musst du nicht arbeiten?" „Ich habe seit fünft Stunden Schichtende. Aber dann kam noch ein Notfall rein." „Mister Torres.", murmelte ich und Mitch sah mich an. „Du kennst ihn?" Ich nickte und erzählte ihm die ganze Story. „Unfassbar.", sagte er und sah mich an. „Tja was soll ich sagen. Manchmal hat man halt so Tage." Mitch lachte und hielt vor meinem Apartment. „Ich weiß du bist wahrscheinlich total müde... aber willst du noch auf einen Kaffee oder so mit hoch kommen?" „Gerne. Einen Kaffee könnte ich jetzt echt vertragen... es sei denn du hast auch Eistee." Ich lachte und nickte. „Immer noch so ein Fan?" Wild nickte er und zusammen gingen wir in meine Wohnung. „Nicht schlecht.", sagte er und ging in mein Wohnzimmer. „Ach naja." „Was naja? Ich finds super hier. Total gemütlich. Nicht zu groß und nicht zu klein." Er setzte sich auf die Couch und ich stellte das Glas vor ihm ab. Wir unterhielten uns die ganze Nacht über alles mögliche und ich war so glücklich wie lange nicht mehr.
Seit diesem Tag waren acht Monate vergangen und ich hatte mich im Krankenhaus eingelebt. Mein Job machte mir Spaß und war froh, wieder Menschen helfen zu können. Doch, dass ich auch mal Hilfe brauchte, dass erfuhr ich erst durch einen Anruf.
„Vielen Dank Lucy.", sagte meine Patientin und ich lächelte. „Immer wieder gern. Wenn etwas ist, wissen Sie ja wo sie mich finden." Sie nickte und öffnete die Tür. „Oh Dr. Carter - guten Tag." Sie kicherte und ich sah von meinen Unterlagen auf. Er grinste und sah dann zu mir. „Hey. Ich wollte gerade Mittag essen - hast du Zeit und Lust mich zu begleiten?" „Klar. Ich muss nur eben schnell was aufschreiben." Mitch nickte und ließ sich auf den Sessel vor mir fallen. „Ok fertig." Er stand schwungvoll auf und sah mich mit großen Augen an. Ich stand grinsend auf und ging zur Tür. „Miss Williams?" Ich drehte mich auf und sah Dr. Campbell an. „Ein Telefonat für Sie. Es ist Ihre Mutter. Sie konnte Sie wohl nicht erreichen." „Danke." Ich nahm das Telefon und begrüßte meine Mutter. „Hey Mom. Sorry, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet habe. Ich bin zu Hause einfach ins Bett gefallen." „Lucy?", fragte meine Mom mit zitternder Stimme und sofort machte sich ein flaues Gefühl in meinem Bauch breit.

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