Kapitel 20

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„Hey Collin. Ist Mitch da?" Verwirrt schüttelte Collin den Kopf, ließ mich aber rein. „ Er ist gerade joggen. Ist alles klar zwischen euch?", fragte er und biss in seinen Apfel. „Ich... weiß nicht. Irgendwie benimmt er sich in letzter Zeit merkwürdig.", sagte ich und setzte mich zusammen mit Collin auf die Couch. „Liegt wahrscheinlich daran, dass er so viel lernen muss." „Schreibt er eine Prüfung?" Verwirrt sah Collin mich an und nickte. „Seine Abschlussprüfung." „Was?", fragte ich und sprang auf. „Warte... er hat dir nichts gesagt?" „Wovon?" Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Mitch kam rein. „Ich.... lass euch dann besser mal allein.", sagte Collin und ging schnell in sein Zimmer. „Was machst du denn hier?", fragte der QB und sah mich nervös an. „Eigentlich wollte ich nach dir sehen, da du dich in letzter Zeit so komisch verhältst... Und dann musste ich von Collin erfahren, dass du ja ziemlich viel mit lernen zu tun hast. Für deine Abschlussprüfung.", sagte ich und sah ihn einfach an. „Lucy ich..." Er kam auf mich zu und wollte meine Hand nehmen, doch ich zog sie weg. „Du kannst also frühzeitig die Uni verlassen?" Er nickte und ließ sich auf die Couch fallen. „Ich kann um ein ganzes Jahr verkürzen und habe bereits ein Angebot von einem Krankenhaus bekommen, die mich sofort nehmen würden... vorausgesetzt ich bestehe die Abschlussprüfung." „Und was hättest du dann gemacht? Wärst du einfach ohne ein Wort gegangen?" Er stand auf und sah mich an. „Nein... aber ich wollte dich nicht unnötig verunsichern." „Mich nicht unnötig verunsichern?" „Ja. Würde ich nicht bestehen, müsste ich mein letztes Uni Jahr auch noch machen und alle Sorgen wären umsonst gewesen." Ich sah ihn einfach an und nickte. „Na also dann... will ich dich nicht beim lernen stören.", murmelte ich und ging zu Tür. „Lucy warte." Er nahm meine Hand und drehte sich zu mir um. „Was?", fragte ich und musste mit den Tränen kämpfen. „Ich... es tut mir Leid." Er sah mich an und ich schüttelte den Kopf. „Ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte... ich hatte einfach Angst vor deiner Reaktion." „Wie dachtest du denn wie ich reagiere? Soll ich dir böse sein, dass du noch früher in deinen Traumberuf gehen kannst? Glaubst du ich hätte dich davon abgehalten?" Er schüttelte den Kopf und eine Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange. „Davor hatte ich Angst ok... ich wusste, dass es dich verletzen wird." „Es war doch von vorne herein klar, dass du die Uni früher verlassen wirst als ich. Warum sollte ich also ein großes Drama machen hmm? Du weißt, dass ich dir bei allem zu Seite stehen würde... Mich verletzt es gerade mehr, dass du mir nicht erzählt hast, was los ist." Er schloss fest seine Arme um mich und immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg runter. „Es tut mir so leid... ich... ich weiß einfach selber nicht wie mir geschieht oder was ich fühlen soll." „Du solltest stolz auf dich sein ok?! Du hast geschafft wovon viele träumen. Also mach was draus und hilf Menschen mit deinem Talent.", hauchte ich und Mitchs Griff wurde stärker. „Ich habe Angst Lucy... Angst, dass ich es als Arzt nicht schaffen werde... Angst allein zu sein... dich zu verlieren, wenn ich jetzt gehe." Er sprach leise und schien ebenfalls mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Ich drückte mich leicht von ihm weg und sah ihn an. „Du brauchst keine Angst haben! Du bist einer der talentiertesten Mediziner die ich kenne. Du hast hier schon vielen Menschen geholfen. Und allein wirst du auch nie sein - das verspreche ich dir." Er sah mich an und küsste mich sanft. „Ich liebe dich Lucia...", flüsterte er und ich lächelte leicht. „Ich dich auch." Ich lehnte mich gegen ihn und schloss die Augen.
Das Jahr verging wie im Flug und wie aus dem Nichts, stand der Abschlussball vor der Tür. Mitch hatte seine Abschlussprüfung mit Bestnote bestanden und würde ab nächster Woche als Assistenzarzt im Franciscan Health in Michigan City arbeiten. Er hatte mich bei einem Footballspiel gefragt, ob ich ihn zum Ball begleiten würde und natürlich hatte ich ja gesagt. Jetzt stand ich wieder vor meinem Spiegel und sah mich an. Meine Haaren waren hochgesteckt und ich trug ein langes, graues A-Linien Kleid mit Tüllrock und Strasssteinchen besetztem Oberteil (Bild). „Lucy?" Liv klopfte an die Tür und kam rein. „Fertig?" Ich nickte und nahm meine Tasche. „Die Jungs warten schon unten." Liv kicherte und ich sah sie an. „Ich bin so aufgeregt...", sagte sie und atmete tief durch. „Wieso? Garry und du seid doch auch schon zusammen beim Homecoming gewesen." „Ja schon... aber jetzt sind wir halt richtig zusammen." „Oh Liv.", sagte ich und lachte. Wir gingen die Treppe runter und Liv öffnete die Tür. Sie fiel dem staunenden Garry in die Arme. „Hey Prinzessin.", sagte Mitch und kam auf mich zu. Er küsste mich sanft und sah mich dann an. „Okay... ich träume nicht." Ich lachte leise und küsste ihn noch einmal.
„So meine Lieben es wird Zeit den Ballkönig und die Ballkönigin bekannt zu geben.", sagte jemand und alles wurde ruhig. „Unser Ballkönig ist..." Der junge Mann öffnete den Briefumschlag und grinste. „Es ist unser Wunderkind und Lieblings Quarterback Mitchell Carter." Alles klatschten und Mitch grinste. Er gab mir einen flüchtigen Kuss und lief auf die Bühne. „So mal sehen wer deine Königin ist..." Ein weiterer Briefumschlag wurde geöffnet und der Typ grinste. „Deine Ballkönigin ist auch deine Königin im echten Leben. Lucia Williams." Ich hörte wie Liv kreischte und fand mich plötzlich in einer Umarmung wieder. „Das kann nicht sein. Das ist ne Verwechslung.", sagte ich und Liv schüttelte den Kopf. „Geh los." „Ich... was..." Ohne mich ausreden zu lassen, schob Liv mich vor sich zur Bühne und verwirrt nahm ich die Hand die mir entgegengestreckt wurde. Mir wurde ein Diadem aufgesetzt und ich wusste gar nicht wie mir geschah. Meine Hand wurde genommen und sofort wurde ich ruhiger. Ich drehte mich zu Seite und sah wie Mitch mich ansah. Er lächelte und mein Herz machte einen Sprung. „Das wollte ich schon immer mal sagen und da ihr beiden ja auch wirklich zusammen seid: Der König darf die Königin nun küssen." Mitch grinste, drehte mich zu sich und schloss seine Arme um mich. Ich legte meine Hände an seine Brust und ehe ich mich versah küssten wir uns vor einer Menge feiernder Leute. „Da wird man ja fast neidisch. Aber jetzt wollen wir euch noch tanzen sehen." „Du legst es echt drauf an Baker oder?" „Ich bin dein Captain - ich darf das." Mitch grinste, nahm meine Hand und zusammen gingen wir auf die Tanzfläche. Es fing ein Lied an zu spielen und Mitch grinste. „Da werden Erinnerungen wach." „Oh ja... allerdings werde ich nicht so tanzen können wie deine Tante." Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Das stimmt. Du tanzt besser." Ich kicherte und zusammen meisterten wir den Walzer. Als das Lied wechselte gesellten sich auch andere Paare zu uns und automatisch entspannte ich mich. „Alles gut?" Ich nickte und sah Mitch an. „Jetzt stehen wir zumindest nicht mehr im Mittelpunkt." Er lachte und wirbelte mich einmal rum.

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