𝚟𝚒𝚜𝚒𝚝𝚘𝚛

30 16 6
                                    

„Ssi Park, sie haben Besuch." kündigte mir Sanha an, während ich eine E-Mail schrieb. Ich blickte über den PC, um zu erkennen, das Torro an meiner Tür steht und mich erwartend ansah. „Was machst du hier?" fragte ich leicht geschockt.

Als ich fertig mit dem duschen war und Frühstück für uns beide machen wollte, war er weg mit seinen Sachen.

„Wollte dich besuchen.." nuschelte er. Ich konnte mir ein Lächeln nach den Wörtern nicht verdrücken. Ich stellte mich auf und lief zu ihm. „Wieso warst du heute morgen weg?" fragte ich, worauf er nervös mit seinen Fingern spielte. Er zuckte als Antwort nur mit den Schultern und schaute nicht zu mir auf. Ich schaute ihn für einige Minuten an, worauf er leicht rot wurde. „Setz dich auf das Sofa, ich muss weiter arbeiten aber du kannst gerne hier bleiben." bot ich ihm an, er darauf nickte sofort und sprang schon halber auf die Couch. Ich kicherte leicht und setzte mich zurück in meinen Sessel.

Nach einiger Zeit des Schreibens, bemerkte ich wie Torro mich anstarrte. Als ich meinen Kopf zu ihm drehte, drehte er seinen Kopf schnell weg und wurde wieder mal knallrot. Ich grinste innerlich über meinen Triumph und drehte mich langsam wieder zum PC.

Als wieder einige Minuten vergingen, bemerkte ich leise schleck Geräusche. Ich drehte mich verwirrt wieder zu Torro, der gerade konzentriert an seiner Hand leckte. Ich runzelte meine Stirn. Was zum teufel..? Als Torro bemerkte, das ich ihn anstarrte, hörte er auf und starrte mich ebenfalls verwirrt und verunsichert an. „Hast du dich verletzt..?" fragte ich, worauf Torro mit seinem Kopf schüttelte und mich zurück fragte: „Warum sollte ich?". Ich drehte mich zurück zum PC und versuchte, das gesehene zu vergessen. Was aber kaum funktionierte, da Torro wieder anfing an seiner Hand zu lecken. Ich spickte wieder leicht zu ihm. Einerseits war es mega merkwürdig, aber andererseits war es auch leicht.. wie soll ich sagen? Anziehend? Attraktiv? Heiß? Es machte mich leicht an.

Als er an seinem kleinen Finger lutsche, verlor ich es komplett. Sofort sprang ich von meinem Sessel auf, worauf Torro's Aufmerksamkeit auf mich fiel. „Möchtest du was trinken? Ich muss kurz auf die Toilette und könnte Dir was mitbringen.". Er nickte leicht und nuschelte ein: „Milch." als Antwort. Ich lief hektisch zur Türe und schloss sie hinter mir. Ein lauter Seufzer entkam mir. Was war das denn? Wieso bekam ich so komische Gedanken? Als ich mich beruhigt hatte, lief ich Richtung Cafeteria und holte für ihn ein Glas Milch.

Ich öffnete die Türe meines Büros, sofort blieb ich stehen und verfolgte das Geschehen. Torro rannte einer Motte hinterher, und das unglaublich schnell. Seine dunklen Augen verfolgten das Insekt, bis er sie schließlich mit seiner linken Hand an der Wand erwischte. Seine Augen glitten zu mir. „D-Deine Milch." brachte ich raus. „Danke" sagte er und nahm mir vorsichtig das Glas aus der Hand. Seine beiden Hände hielten das Glas und führten es zu seinem Mund, er nahm einen kleinen Schluck daraus und leckte sich danach die Lippen sauber. Ich wandt mich wieder zum PC und schrieb die E-Mail, die ich schon seit einer halben Stunde fertig haben sollte, fertig.

Als ich endlich eine weitere Arbeit vervollständigt hatte, schaute ich zu Torro, der tief und fest auf der Couch schlief. Seine braunen Haare lagen ihm leicht im Gesicht, ich hatte darauf das Bedürfnis diese ihm aus dem Gesicht zu streichen. Plötzlich bemerkte ich, wie seine Hand immer wieder leicht aufzuckte und versuchte irgendwas zu greifen. Ich näherte mich langsam der Couch, schaute aber nicht weg von ihm. Als ich vor ihm saß, auf dem Boden, griff ich langsam und vorsichtig nach seiner Hand und verschränkte sie mit meiner Hand. Sofort war er ruhig und schien auch wieder ruhiger zu atmen. Ich grinste leicht. Warum auch immer, er war so speziell, und irgendwie faszinierte mich das. Nicht alleine wegen seinem Aussehen, das sich schon sehr von den anderen Unterscheidet. Auch sein Handeln ist so merkwürdig, das ich es einfach interessant finde. Warum ich so dachte, weiß ich selbst nicht. Vielleicht weil ich so einer Person, noch nie über den Weg gelaufen bin. Vielleicht auch weil er sehr zurückhaltend und doch vertrauensvoll nach einer Nacht ist. Oder weil ich ihn gerne noch eine Nacht bei mir hätte.

little moon {Chanbaek}Where stories live. Discover now