Unconsciousness

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Die Stimmen hallten noch in meinem Kopf nach, als ich die Augen öffnete. Ich lag in meinem Bett. Dunkelheit umhüllte mich. Das einzige Licht kam, durch meine angelehnte Zimmertür, vom Flur. Ich bin nach dem merkwürdigen Traum wohl wieder eingeschlafen. Ich setzte mich auf, stoppte jedoch ruckartig, als ich Stimmen hörte. Sie waren kaum zu hören, doch verstand ich die Worte.
>>Der Junge hat sie gerettet.<<
Die Stimme klang weich und belegt.
Die forsche Stimme meines Vaters unterbrach sie.
>>Er hat sie nicht gerettet, er hat sie zufällig gefunden, als er hier vorbei gelaufen ist, das ist ein Unterschied.<<
Meine Mutter sog bei diesen Worten hörbar die Luft ein.
>>Aber er hat Lira geholfen, als er sie gefunden hat, das hätte nicht jeder gemacht!<<
>>Das musste er, alles Andere wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen. Verpflichtung zur ersten Hilfe, davon schonmal gehört?<<
Es war nicht das erste Mal, dass mein Vater im Umgang mit meiner Mutter expressive Worte anstimmte. Auch ich war oft davon nicht verschont. Wenn er wütend war spielte es keine Rolle, wer was dafür konnte und wer nicht, jeder bekam seine schlechte Laune ab, meine Mutter ganz besonders. Seine Vorstellungen der Frau waren veraltet und überholt. Doch wusste ich, dass er mich liebte und nur das beste für mich wollte. Die Stimme meines Vaters unterbrach meinen Gedankengang.
>>Was war nochmal sein Name?<<
>>Ich habe ihn nicht gefragt, aber ich werde ihn sicher wieder erkennen, mit diesen roten Haaren. Er hatte ein außergewöhnliches Aussehen. Ich danke ihm nächstes mal, wenn ich ihn sehe für seine Hilfe. Schau mich nicht so an, er hat Lira gefunden und den Rettungswagen gerufen!<<
Mein Vater schlug auf den Tisch.
>>Was ist eigentlich in sie gefahren? Woher kennt sie diesen Typ? Erst lässt sie die Haustür offen, so dass unser Haus vom Sturm voll verwüstet wurde und im nächsten Moment liegt sie auf dem Boden, ein umgerissener Baum Millimeter neben ihr und dieser Typ steht plötzlich da und verhält sich so, als ob er sie kennen würde! Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.<<
Meine Gedanken drifteten ab. Vilem war hier gewesen. Er hatte mich gerettet oder erste Hilfe geleistet oder was auch immer. Er sei hier vorbeigelaufen und hat mich gefunden, neben einem umgestürzten Baum.
Sein Gesicht tauchte in meinen Gedanken auf. Die grauen Augen. Die roten Haare. Seine helle Haut. Seine Muskeln. Sein Lächeln. Ich schüttelte meinen Kopf, um meine Gedanken zu ordnen.
Ich musste mich mit ihm treffen. Er war hier gewesen, während der Einbrecher im Haus war. Er musste ihn gesehen haben!
Ich dachte an den Baum, der auf mich zugefallen war, an den Sturm, der verhinderte, dass ich in das Haus kam, an das unbändige Gefühl von Macht, das mich durchströmt hatte. Mein Bauch verkrampfte sich. Der Einbrecher hatte etwas damit zu tun! Ich musste mit Vilem reden.

A Deal with GodsWhere stories live. Discover now