Kapitel 54

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" Einen Mann beurteilt man danach, ob er schweigen kann." - Oliver Herford

" Ich habe vieles in meinem Leben falsch gemacht, Azura. Und ja, der größte war, dass ich deine Gefühle nicht beachtet habe. Ich habe aber nie die Gelegenheit oder eine Chance bekommen, mich rechtzufertigen, denn du warst eines Tages einfach weg. Du hast deine Rache geschworen und nach diesem Tag lebte ich in Angst. Um David, meinem Kind und um mich. ", sagte Savannah.

Sie sah zu David. Er war der Grund, dafür, dass unendlich viele Tränen flossen. Der Grund dafür, warum zwei einst beste Freundinnen, nun gegenüberstehen und leideten und mit ihnen ihre Kinder. Zwei von diesen Kindern zeugten sie mit demselben Mann.

Nach alldem, tat es Savannah immer noch weh ihn anzusehen. Sie ließ Kate bei ihm, weil sie dachte, dass Azura sich nur bei ihr rächen wollte. Sie war so fest davon überzeugt, dass wenn ihr Kind bei ihr bleiben würde, sie immer in Gefahr schweben würde, dass sie zu blind war, um einzusehen, dass ihr eigentlicher Fehler war, sie bei ihrem Vater zu lassen.

" Es war mir egal, was du zu sagen hattest, deswegen bin ich einfach abgehauen.", antwortete Azura. Sie breitete ihre Arme aus und deutete auf ihre Umgebung. " Ich meine, sieh uns an. Hier sind wir. Unsere Kinder und wir. Und der Mann der die Schuld für all das trägt.", fügte sie noch hinzu.

" Du hast recht, aber wir können die ganze Schuld nicht einfach auf ihn schieben, verstehst du? Um irgendwie voran zu kommen, müssen wir auch unsere eigenen Fehler einsehen.", meinte Savannah.

" Weißt du, das habe ich versucht Savannah, aber ich finde den Fehler bei uns nicht. Sag mir, was war unser Fehler?", fragte Azura.

" Unser Fehler war es, sich zu verlieben."

Azura zog ihre Augenbrauen zusammen und schien zu überlegen. " Unser Fehler war es, vor unserer Verantwortung abzuhauen. Sieh unsere Kinder an, Azura. Sie haben das schönste Leben verdient, aber was gaben wir ihnen? Nichts außer Trauer und Schmerz. Was gibt uns das Recht so mit den Leben unsere Kinder zu spielen? Auf die Männer ist kein Verlass, das sollten wir beide doch am besten wissen.", machte Savannah weiter, während ihr eine Träne entwischte, die sie aber sofort wegwischte.

" Unsere Tränen trocknen von selbst. Weißt du noch? Das haben wir uns immer wieder zugesprochen, als wir traurig waren.", meinte Savannah lächelnd.

Azura schniefte, weil nun auch ihr die Tränen hochkamen. " Ich bin müde, Savannah."

" Ich doch auch, Azura."

" Aber, ich bin diesen Weg gegangen und will nicht einfach so aufgeben. Ich habe meine Rache verdient. David soll dafür bezahlen.", sagte Azura und wischte sich die Tränen fort, setzte wieder ihren kalten Blick auf.

Für einen kurzen Augenblick dachte Savannah wirklich zu ihrer ehemaligen besten Freundin durchgedrungen zu sein, doch offensichtlich hatte sie sich geirrt.

" Was willst du tun? Ihn umbringen?", fragte Savannah. Plötzlich sah David auf und betrachtete Savnnah und sie fühlte diesen schmerzhaften Stich in ihrer Brust. Ihre Liebe zu ihm war geschwunden aber nie ganz erloschen. Das wurde ihr gerade jetzt schmerzlich bewusst. Damals, nachdem sie von Azura's Kindern erfahren hatte und zu David nach Hause kam, hatte Azura schon einen Besuch bei ihm abgestattet. Savannah blieb bei ihm, mit der Bedingung, dass sie niemals über das Vorgefallene sprechen würden. Heute weiß sie, dass das ein gravierender Fehler war. Ein unverzeihlicher Fehler.

" Was soll ich sagen? Die Liebe zwingt uns Sachen zu tun, von denen wir nicht einmal wussten fähig zu vollbringen zu sein. Nenn mich verrückt oder wahnsinnig, aber so ist das nunmal. Ich werde meine Rache erhalten, auch, wenn ich dafür den Mann, den ich liebe umbringen muss.", entgegnete Azura.

Sie wusste es. Savannah sah es an ihren Blicken. Sie wusste, dass auch Azura's Liebe zu David nie ganz schwand. Gefühle verschwinden nicht einfach. Leider.

Doch da beschloss Savannah etwas ganz simples zu tun. Sie trat einige Schritte vor und riss David das Klebeband vom Mund, der aber nicht einmal davon zusammenzuckte. Er sah sie nicht an. Er starrte nur auf den Boden. So ein Feigling. Sie gab ihm die Chance noch irgendetwas zu sagen, doch das tat er nicht.

" Ich könnte jetzt sagen, dass du der Grund für all das bist, David. Aber das ist nur der einfache Weg. Ich habe dir die besten Jahre meines Lebens geschenkt, ich habe dir mein Herz, meine Seele geschenkt. Genau so wie Azura. Das Unfassbare an der ganzen Sache ist, dass du es geschafft hast das Ganze sogar mit zwei Frauen durchzuziehen. Zwei Frauen, die dich wie verrückt liebten. Zwei beste Freundinnen, die vermutlich sogar für dich getötet hätten. Zwei Frauen, die du geschwängert hast, um ehrlich zu sein, erinnert das schon an eine ziemliche Oscardarstellung. Weil so etwas nicht einmal in Filmen passiert. Aber es ist nun mal geschehen und daran können wir nichts ändern. Wir können uns zurücklehnen und die Welt verfluchen, so ein grauenvoller Ort geworden zu sein. Oder wir sehen den Tatsachen ins Auge.", sie drehte sich von dem Mann, den sie so sehr versuchte zu hassen, es aber nicht schaffte weg und sah zu Azura.

" Oder wir sehen den Tatsachen ins Auge. Das alles bringt doch nichts. Es bringt nichts das Ganze wieder und wieder durchzukauen. Wir fühen den Schmerz immer wieder auf's Neue, mit dem Unterschied, dass wir wissen was auf uns zukommt und dennoch verhindern wir es nicht, obwohl wir die Wahl haben. Wir haben die Wahl das alles zu verhindern, also stellt sich mir nur eine einzige Frage: Wieso wählen wir dann immer falsch?"

" Ich habe es satt mir Sorgen um mein Kind zu machen und ich denke das hast du auch.", fügte Savannah noch hinzu, was ihr verächtliches Schnauben von Robin und Adam einbrachte. Dieses Szenario war so unfassbar, so absurd, dass lächerlich gar kein Ausdruck dafür mehr war.

" Willst du damit sagen, dass ich all das", deutete Azura an und zeigte mit ausgebreiteten Armen auf das Bild das sich uns bietete, "aufgeben soll? Soll all das umsonst gewesen sein? Es bringt etwas, Sav. Willst du wissen was? Die Genugtuung und das Wissen, dass derjenige, der die Schuld für all das trägt seine gerechte Strafe bekommt. Um's kurz zu fassen: Gerechtigkeit. Das ist der Grund warum  ich all den Schmerz immer wieder auf mich nehme. Ich habe meine Kinder schon aufgegeben, als ich sie verlassen habe und sie haben auch nichts mehr von mir erwartet. Also muss ich nur diese eine Sache erledigen, bevor ihr alle tun könnt was ihr wollt mit mir.", beendete Azura ihren Vortrag.

" Es ist unglaublich.", erwiderte Savannah.

" Was?", blaffte Azura.

" Dass ich hoffte in dir das zu sehen was ich sehen wollte. Es ist hoffnungslos. Du bist verbittert und so von dem Gedanken an Rache besessen, dass es für dich nicht einmal mehr einen Unterschied machen würde, wenn deine Kinder tot oder lebendig sind. Du gleichst keinem Menschen mehr. Ich schäme mich dafür, dich einst meine Freundin genannt zu haben."

Azura gab ein höhnisches Lächeln von sich. " Merke dir nur, Savannah. Menschen werden nicht als Monster geboren. Menschen werden zu Monster gemacht.", waren ihre letzten Worte als der Schuss fiel.

" Dad!"

" Mom!"

Schreie fielen. Blut floss. Leben wurden beendet.

Wer gibt uns das Recht, das Recht zu leben zu nehmen?
Wer gibt uns das Recht, das Recht glücklich zu sein zu nehmen?
Wer gibt uns das Recht, das Recht zu lieben zu nehmen?

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Hey meine Süßen!

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel (:

Ich wollte euch nur mal darüber informieren, dass ich schon eine zweite Geschichte in Planung habe, die hat aber ein komplett anderes Schema -> aber immer noch Drama :D

Ich plane Bad boy goes wild nach einigen Kapiteln zu beenden, ich hoffe ihr versteht das, immerhin kann die Geschichte nicht für immer laufen :D

Bitte hasst mich nicht :( Ich liebe euch alle (:

-XoXo, Babsi<333

Bad Boy goes wild.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt