Kapitel 7

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Kaum hatte ich den Blick von beiden Jungs abgewendet, spürte ich eine Hand, die mein Handgelenk packte und Arme, die mich gegen die erstbeste Wand drückten und ehe ich mich versah, versank ich in diesen wunderschönen, gefährlichen, braunen Augen.

Wieso sieht er aus wie ein Adonis? Wie dieser wunderschöne griechische Gott aus der Mythologie. Wieso muss mich das Schicksal damit strafen den schönsten Mann auf dieser Erde zu mir zu schicken, um ihn dann am Ende als einen Psychopathen zu entpuppen?

Ein lautes Räuspern weckte mich aus meiner Trance.

Peyton.

" Also Robin. Willst du mir erklären was dir dabei einfällt meine beste Freundin einfach zu kidnappen und sie in einer gottverlassenen Gegend, in einem Keller zu fesseln? Und wenn du jetzt vorhattest sie zu küssen tut mir das echt leid, aber ich werde ihr nicht erlauben so einen Psychopathen zu küssen. Und we-"

Eine Hand auf Peytons Schulter ließ sie verstummen. Nathan.

" Peyton, kann ich das machen? Ich hab sowieso noch eine offene Rechnung mit Robin zu begleichen."

Wir alle schauten gespannt zu Nathan, auf einmal ließ Robin sofort von mir ab und widmete sich nun Nathan, der nur darauf wartete auf ihn loszustürmen. Ich wollte nicht, dass sie sich prügeln.

" Was willst du, Nate?", fragte Robin genervt. Nate? Offensichtlich kannten die beiden sich schon von früher. Was wohl zwischen ihnen vorgefallen sein mag?

" Was ich will? Du weisst ganz genau was ich von dir wollte, dass du von hier fernbleibst. Oder muss ich dich nochmal daran erinnern, was sonst passiert wenn du dich nicht endlich an die Abmachung hälst?", schrie Nathan ihn an. Die Augen von mir und Peyton weiteten sich und beobachteten gespannt das Geschehen.

" Du Vollidiot, pass auf wie du mit mir redest! DU hast mir nichts zu sagen und denkst du echt, dass deine Drohungen mich erschrecken würden? Provozier mich nicht. ", sagte Robin zu ihm während er ihn schubste.

Das ging anscheinend zu weit, denn wir hörten nur noch wie Nathan " Das hättest du lieber nicht tun sollen", flüsterte und dann Robin einen Kinnhaken verpasste, der es in sich hatte. Jener schlug natürlich zurück.Wo blieben denn die Lehrer? Jetzt kamen noch mehr Schüler dazu und feuerten die auch noch an! Ist das deren ernst?!

" Nate, Robin, hört sofort auf!", schrie ich und quetschte mich zwischen sie.

Und kurz bevor ich dachte, dass ich alles prima gelöst hätte, kam der Schulleiter nun mit einem hochroten Kopf auf uns zugerannt, was nie was gutes bedeutete. Denn unser Schulleiter rannte nie. Ich glaube das war das erste Mal,dass ich ihn überhaupt  mehr als 10 Schritte auf einmal gehen sah. Ich musste mir mein Lachen verkneifen, denn dieser Anblick war einzigartig.

" Was fällt euch allen eigentlich ein? Da prügeln sich zwei Schüler und was macht ihr ? Ihr feuert sie auch noch an! Ganz toll!  Das wird Maßnahmen mit sich ziehen! Alle die hier stehen werden auf ein Wochenende im Wald Zelten mitkommen, als Strafe und glaubt mir, das wird kein Vergnügen. Keine Handys, keine elektronischen Geräte, nichts. Nicht einmal Kleidung braucht ihr. Alles kriegt ihr von uns, nehmt nur euch selbst mit, vielleicht schafft ihr wenigstens das!"

Wir schauten uns alle sprachlos an und wussten nicht was zu tun war. Zu sagen, dass der alte Herr überreagierte wäre noch eine Untertreibung gewesen.

" Schaut nicht so! Ab in eure Klassen, genauere Informationen bekommt ihr später!"
Das war dann wohl unser Stichwort, denn wir alle machten, dass wir wegkamen.

Der Tag zog sich so in die Länge, dass ich mir schwer tat nicht einzuschlafen. Doch eine plötzliche Durchsage des Direktors ließ mich aufhorchen.

"Ihr werdet alle morgen, also am Freitag in der Früh um 7 Uhr vor der Schule stehen. Ihr bringt Nichts mit. Ihr bekommt dort eure Kleidung, eurer Essen, und eure Zelte, den Rest erfahrt ihr im Bus am Freitag. Ich werde einteilen mit wem ihr in eueren Zelten schläft. Ich hoffe ich habe mich deutlich genug ausgedrückt. Bis morgen. Seid pünktlich."

Ich traute meinen Ohren nicht. Meinte der Kerl das echt ernst? Entweder war der Mann nun nicht mehr zu retten oder er hatte heute noch nichts Süßes gegessen. Außerdem hatte ich immerhin den Streit geschlichtet warum musste ich da mit? Und Peyton genauso,sie hatte nichts falsch gemacht.

Nach der Schule ging ich sofort ins Sekretariat weil ich mit dem Direktor sprechen wollte.

Ich klopfte an die Tür während ich versuchte meine Wut zu kontrollieren. Ich spürte das Adrenalin durch meine Adern pumpen, so aufgewühlt war ich.

" Herein", ertönte es dumpf von innen.

Ich begann schon zu reden, bevor ich überhaupt eingetreten war.

" Hören Sie Herr Direktor, ich habe nichts getan! Ich habe sogar den Streit geschlichtet und sie dazu gebracht damit aufzuhören und jetzt werde ich auch noch dafür bestraft?! Wäre das nicht fahrlässiges Handeln? Peyton betrifft das genau so. Wir haben nichts falsch gemacht. Sie können nicht alle in einen Topf werfen. Am besten ist es, wenn ich garnicht komme!", schon als die Worte meinen Mund verlassen hatten, spürte ich, dass ich die ganze Lage nur verschlimmert hatte. Als würde das die gesagten Worte ungesagt machen, hielt ich eine Hand vor meinen Mund. Okay, ich war geliefert, denn der Direktor schaute mich wieder mit diesem hochrotem Kopf an. Das bedeutet nichts gutes. Erst recht nicht wenn das zwei Mal am selben Tag vorkommt.

" Was fällt Ihnen eigentlich ein? Sie werden sogar die Erste sein, die am Freitag in der Früh anwesend ist. Ich meine wir sind doch nicht im Zirkus, dann kommt mir jeder mit derselben Ausrede daher und verlangt auch, dass er nicht mitkommen muss. Und wegen diesem Ausbruch werden Sie mit Robin West in einem Zelt sein. Das verdanken Sie sich selbst. Was sagen Sie dazu Mr. West? ", meinte der Direktor provozierend.

Ich schaute verstört zum Direktor. Wie bitte? Robin ist auch hier? Dann erhob er sich,  der große Sessel hatte seinen Kopf verdeckt. Oh Gott, wie peinlich. Er hatte das ganze mitbekommen. Doch was hatte das Ganze mit ihm zu tun? Wieso verlangte der Direktor,dass ich mit einem Jungen wie ihm ein Zelt teilte? Ich spürte wie sich meine Augenbrauen zusammenzogen.

" Von mir aus. Hauptsache sie nervt mich nicht. Kann ich jetzt endlich gehen? ", fragte er genervt. Ich solle ihn nicht nerven? Wenn dann wäre das umgekehrt! Jetzt wurde ich noch wütender. Ich ging einfach aus dem Zimmer weil ich wusste, wenn ich nicht sofort dort rauskam, würde ich noch was sagen,das ich bereuen würde.

Auf einmal hörte ich hinter mir Schritte, ich wusste auch wer das war, ohne mich umzudrehen. Als er mich eingeholt hatte, zeigte ich mit meinem Finger drohend auf ihn und wollte schon anfangen ihm eine Predigt zu halten, als er meine Hand packte und meinem Gesicht noch näher kam.
" Na, freust du dich schon? Zwei Tage, wir beide, auf engstem Raum. Wird sicher... interessant. ", flüsterte er grinsend, bevor er mich verwirrt mitten im Schulflur stehen ließ.

Das kann ja was werden.

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XoXo, Babsi <33

Bad Boy goes wild.Where stories live. Discover now