Jolly x Reader

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Jolly x Reader
(Arcana Famiglia)
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Ruhig sitzt Jolly auf einer kleinen Steinmauer. Er schaut hoch in den sternenbedeckten Himmel. Im Hintergrund kann man lautes Getöse von den anderen aus der Famiglia hören.

„Na Jolly? Willst du dich nicht zu uns gesellen?", durchbricht Mondos tiefe Stimme die Ruhe. Jolly wendet sich zu ihm und schaut ihn für einen kurzen Augenblick stumm an. Ein leichtes Lächeln taucht auf Jollys Gesicht auf. „Nein danke. Ich würde den anderen nur die Stimmung verderben", sagt Jolly.

Mondo setzt sich neben ihn auf die Mauer und schaut hoch in den Himmel. „Es ist jetzt schon wirklich lange her... Heute vor genau 25 Jahren, nicht wahr Jolly?", sagt Mondo mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Das Lächeln aus Jollys Gesicht verschwindet. „Ja... Genau 25 Jahre...", flüstert er. „Sie war wirklich eine wundervolle Frau ... Es tut mir selbst nach all den Jahren immer noch leid". Wehmütig schaut Mondo in Jollys Gesicht. Mitleid breitet sich in ihm aus. Jolly ist wie ein Sohn für ihn und ihn jetzt so leiden zu sehen bricht ihm das Herz.

Jolly schaut währenddessen ununterbrochen die Sterne an. <Y/n...>. Mit trüben Augen sieht Jolly ihre Gestalt vor seinen Augen. Wie sie ihn mit ihren strahlenden Augen und einem sanften Lächeln begrüßt. <Wieso..?>. Diese Frage stellt er sich jedes Jahr, immer am selben Tag. Wieso? Wieso musste es ausgerechnet sie treffen?

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„y/n! Bring mir bitte noch ein Bier!", kommt es lachend von angetrunken Gästen der Kneipe. „Schau Jolly... Die Kellnerin ist doch süß, wie wär's?", flüstert Mondo zu ihm rüber. Jolly schaut Mondo skeptisch an. „Worauf willst du hinaus?", fragt er mistrauisch. „Du brauchst langsam eine Freundin!", sagen alle im Chor. Jolly schaut grimmig drein. Y/n kommt auf die Gruppe zu und lächelt alle an. „Hier Jungs, eure nächste Runde ist da!", sagt sie lachend. Jolly zuckt bei ihrem warmen Lächeln zusammen.

So ging es den ganzen Abend weiter. Immer wieder wurde y/n zu den Tisch der feierenden Meute geschickt um ihnen neues Bier und Sake zu bringen. Dabei wurden natürlich auch zweideutige Aussagen von ein paar angetrunkenen Männern geäußert, was y/n mit einem freundlichen Lächeln abtat. Sie redet nie lange mit den Männern. Welche Frau redet schon freiwillig mit einer großen Männergruppe, wo so gut wie jeder betrunken ist? Y/n versuchte immer schnell wieder hinter den sicheren Tresen zu kommen, genau wie bei dem gefühlt hundertsten Nachschlag des Alkohols.

Jolly beobachtet sie dabei, wie sie leise seufzend zum Tresen lief, vollgepackt mit leeren Gläsern, die sie gut balanciert auf ihren Armen trug. „Hey Jolly?", kommt es neben ihm leise. Er wendet sich fragend nach links und schaut Mondo an. „Geh doch mal zu ihr rüber. Vielleicht könnt ihr euch ja mal etwas unterhalten", zwinkert er ihm zu. Jolly steht wortlos auf. Er weiß, dass es nichts bringen würden Mondo zu widersprechen.

Y/n sieht Jolly in ihre Richtung laufen. Sie lächelt ihn leicht an. Gegen ihn hatte sie nichts. Er war einer der wenigen von diesen Männern, die einfach ruhig waren und sich "anständig" benahmen. „Brauchst du mal was anderes zum Trinken?", fragt y/n ihn amüsiert. „Ich glaub schon, Gib mir einfach irgendwas", redet Jolly leise während er sich an den Tresen setzt. Sie nickt verstehend und kramt unter der Theke. Drei Minute später steht vor Jolly eine heiß dampfende Tasse mit warmer Schokolade. „Das ist wirklich mal was anderes", lächelt Jolly leicht. „Ist doch gut, wenn man mal aus seinem ewigen Trott rauskommt", sagt sie lachend. Bei dem Ton ihres Lachen wird Jolly wieder wärmer ums Herz. Er weiß nicht wie, aber irgendwie haben die beiden es geschafft, ununterbrochen die ganze Nacht über sich miteinander zu unterhalten. Jolly mochte y/n Anwesenheit. Y/n mochte seine.

Mondo, der immer wieder die beiden im Blick behielt, lächelte wissend am frühen Morgen, als er die beiden zusammen lachen sah. Es machte ihn froh Jolly so glücklich zu sehen. Er ging mit den anderen wieder in das Anwesen zurück und ließ Jolly mit y/n alleine in der Bar zurück.

Die Zeit verging und Jolly und y/n kamen, nach mehreren Treffen, zusammen. Sie wurde in der Famiglia sofort freudig aufgenommen. Und nach zweieinhalb Jahren heirateten die beiden. Ihr wart glücklich. Bis zu diesem einen Tag, wo y/n plötzlich zusammengebrochen ist.

Y/n wurde sofort zu einem Arzt gebracht und alle warteten unruhig auf die Prognose. Jolly wurde von dem Arzt zu einem Gespräch in das Zimmer geholt. „Ist es was schlimmes Dr. ?!", fragt Jolly beunruhigt. „Also es gibt eine schlimme und eine gute Nachricht", fängt der Arzt ernst an. Jolly sitzt angespannt auf dem Stuhl. „Die gute ist, Sie werden Vater...", sagt der Arzt ruhig. Jolly erstarrt und ein Glücksgefühl breitet sich in ihm aus. Dann fällt ihm wieder ein, dass es noch eine negative Nachricht gibt. „Und die schlechte?", fragt er mit trockenem Hals.

Der Arzt schaut Jolly ernst an. „Es ist so... Es besteht eine hohe wahrscheinlichkeit, dass Frau y/n die Geburt nicht überleben wird."

Jolly schaut ihn geschockt an. Nicht wissend, was er darauf antworten soll. Der Arzt fährt fort und zerstört mit seiner Aussage, die er zu einem späteren Zeitpunkt y/n nochmals erklärt, Jolly sowie y/n.

Sie sitzt mit gesenktem Kopf aufrecht in dem Krankenbett. Jolly neben ihr umarmt sie fest und vergräbt seinen Kopf in ihre Halsbeuge. „Mach das nicht...", flüstert er mit rauer Stimme. Y/n schüttelt langsam den Kopf. Ihre Wangen sind durchnässt. „Es tut mir leid Jolly ... Aber ich... muss das machen!", sagt y/n mit weinerlicher Stimme. Sie hält sich an Jollys Arm fest und versucht ihr Weinen zu unterdrücken. „Bitte... Tu mir das nicht an y/n...!", sagt Jolly verzweifelt. „Es tut mir leid... Verzeih mir bitte!", sagt y/n schluchzend. Jolly presst seinen Kiefer fest aneinander und drückt sie noch näher an sich.

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Eine Träne rinnt Jolly die Wange herunter. Er wischt sie sich schnell weg und schaut zu den feiernden Familienmitgliedern. Mondo macht es ihm gleich. „Sie hat dir etwas wertvolles hinterlassen. Wenn sie euch beiden heute sehen könnte, wäre sie sicherlich auf euch beide stolz", sagt Mondo und legt tröstend eine Hand auf Jollys Schulter.

„Er ist zu einem guten Jungen herangewachsen...", murmelt Jolly. „Und das, obwohl du es ihm nicht leicht gemacht hast", schmunzelt Mondo.

Gemeinsam schauen die beiden zu dem jungen Mann, der y/n Hinterlassenschaft ist. Der Mann, der y/n und Jollys Sohn ist und der, der heute seinen 25. Geburtstag feiert.

~°~°~Anime x Reader Oneshots ~°~°~Where stories live. Discover now