Jäger der Nacht - Kapitel 9

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Irgendwann legte sich Ben aufs Bett und zog mich mit sich, ich lag halb auf ihm, seine Arme schlangen sich um meine Körper und hielten mich fest. Das gab mir Kraft, Kraft von der ich nicht wusste wie sehr sie mir fehlte. Ich weinte weiter, aufhören war unmöglich. Meine Tränen liefen einfach weiter.

Wir sprachen kein Wort, wir lagen einfach da. Er ließ mich nicht alleine, dass tat gut. Ich wollte nicht mehr alleine sein. Ben konnte mich sogar verstehen, dass hatte er selbst gesagt. Noch ein Grund mehr ihm dankbar zu sein. Nicht jeder würde hier bei mir bleiben!

Mein denken wurde langsamer. Ich fühlte Bens Berührungen. Wie er seine Hand auf meinem Rücken rauf und runter wandern ließ.

Bis zu dem Zeitpunkt andem es Klopfte! Es war nicht meine Art, dass ein Junge so schnell das durfte, was ich Ben stumm erlaubte. Allerdings war dies auch keine alltägliche Situation, sondern eine Ausnahmezustand!

Die Tür ging auf, wir blieben liegen. Mir war egal wer es war.

Ich schaute zu Ben, er war noch wach. „Fee? Wäre es möglich, dass ich heute hier bleibe, nur bis sie eingeschlafen ist?" Ich drehte mich um, in der Tür stand nicht nur Maya, dort standen auch Fee und James!

Das ließ mich allerdings kalt, ich legte meinen Kopf wieder auf Bens Brust und schloss die Augen. „Schätzchen, sie nicht so traurig, dazu hast du keine Grund! Dir wird es hier an nichts fehlen," Fee machte eine Pause. „Ich denke, dass es für diese Nacht in Ordnung geht! Aber das mir das ja nicht zur Gewohnheit wird. Alice ruh dich für heute aus, wir reden morgen in ruhe." mahnte sie! Ich zeigte keine Reaktion, ich konnte nicht reagieren und wollte es auch gar nicht! Die Tür schloss sich und ich schlief ein.

Ich hatte eine traumlose Nacht, ich war nicht gerade traurig darüber. Es tat gut einfach nur so zu schlafen. Es hatte etwas beruhigendes zu wissen, dass ich wenigstens während der Nacht abschalten konnte! Als ich aufwachte hatte sich nichts daran geändert. Ben lag noch immer da, mein Kopf auf seiner Brust. Er schlief.

Vorsichtig nahm ich seinen Arm und legte ihn aufs Bett. Nur ungern löste ich mich von ihm. Doch Neugier legte sich über mich. Also stand ich auf und lief umher. Ich betrachtete ihn, friedlich lag er da. Wie sollte ich dies je wieder gut machen?

Meine Zimmereinrichtung bestand aus einen Schreibtisch und einem Schrank. An der Wand befanden sich zwei Regale. An beiden Seiten meines Bettes standen  kleine Nachttische.

Mit einem leisen knarren öffnete ich eine Tür, hinter der sich mein eigenes Bad befand. Ben drehte sich auf meinem Bett um, doch er schlief weiter. Mit meiner rechten Hand fand ich einen Lichtschalter, da Ben nicht wach werden sollte betrat ich den Raum ohne das Licht anzumachen. Meine Augen brauchten eine Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Im nächsten Moment betätigte ich den Lichtschalter. Ich sah mich um, es war ein kleines Bad, doch es hatte aber alles was man brauchte.

Eine Dusche, eine Toilette, ein Spiegel und eine Ablageplatz! Aber auch dieses Bad konnte mich nicht über meinen Verlust, von Familie und Freunden hinweg bringen. Aber ich musste es wohl oder übel einfach hinnehmen. Wer weiß, vielleicht werde ich sie ja doch wiedersehen, ich weiß ja gar nicht ob ich es nicht darf.

Also dachte ich mir, dass ich mich damit nicht weiter verrückt machen durfte. Das hätte eh nichts an der jetzigen Situation geändert, plötzlich klopfte es! Ich ging zur Tür und zog sie auf, Ben stand vor mir, mit verschlafener Miene, sah er mich an und fragte: „Alles okay bei dir? Du warst auf einmal weg!" „Alles gut, ich bin wach geworden und da habe ich die Tür entdeckt. Da dachte ich mir, dass ich mal schaue was sich hinter dieser Tür befindet." „Ach so, hast wohl nicht mit einem eigenen Bad gerechnet, was?"

Ich sah ihn an, nein das hatte ich tatsächlich nicht! „Nein, ich wusste nicht was ich dachte, aber mit einem Bad habe ich wirklich nicht gerechnet. Sag mal, es ist erst 6 Uhr. Kann man trotzdem schon etwas zu essen bekommen? Mir knurrt der Magen!"

„Ich bin nicht sicher, aber lass uns mal nach sehen gehen, wir haben ja gestern nichts gegessen, sie haben uns bestimmt etwas aufgehoben." Ich nickte und wir verließen das Zimmer in Richtung Mensa. Auf dem kurzen Weg dorthin, gähnte Ben bestimmt sechs mal! „Tut mir leid, dass du nicht genug Schlaf bekommen hast," sagt ich. „Macht nichts, ich Schlafe eh andauernd schlecht! Sag mal, ich weiß nicht ob das jetzt angebracht ist oder so, aber hast du eigentlich eine Freund?" Ich bleib stehen, mit allem hätte ich gerechnet aber nicht mit dieser Frage!

In meinem alten Leben hätte es mit Sicherheit jemanden gegeben. Doch wer wollte schon soeine Freak wie mich?

Er drehte sich zu mir:„Also doch nicht angebracht. Ich will nur nicht das du ärger bekommst oder ich mich prügeln muss!" „Nein, nein schon gut. Habe nur nicht mit dieser Frage gerechnet. Aber ich beantworte dir dieFrage trotzdem! Ich habe keinen Freund, also auch kein Ärger für dich," sagte ich. Ich unterdrückte einen Seufzer, nur zu gerne hätte ich ihn das gleiche gefragt. Ich meine, er hat dich Nacht bei mir im Zimmer verbracht, mit mir in einem Bett! Noch ein Drama konnte ich wirklich nicht gebrauchen.

Ich wollte nicht schon direkt am Anfang als keine Ahnung was abgestempelt werden! „Hab auch keine Freundin, weißt du, ich kann die Gedanken der anderen hören. Zwar nicht alles aber genug von dem was sie denken." Schon wieder etwas mit dem ich nicht gerechnet hatte, ich wusste nicht damit umzugehen. Ich schwieg und lief mit Sicherheit rot an.

Als wir in der Mensa ankamen, fanden wir tatsächlich etwas zu essen für uns. Wir setzten uns gemeinsam an einen Tisch und aßen schweigend belegte Brote.

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⏰ Last updated: Jul 18, 2019 ⏰

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