Jäger der Nacht - Kapitel 8

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Schweigend folgte ich Ben ohne auf meine Umgebung zu achten. Ob er auch einer ist, fragte ich mich und beachtete ihn aus dem Augenwinkel. „Hat James dir schon gesagt, dass er auch auf diese Schule geht," brach Ben das Schweigen und riss mich aus meinen Gedanken? „Nein, das hat er mir nicht gesagt. Das alles hier, ich kann es nicht glauben."

„Ja, dass dachte ich zu Anfang auch! Ich weiß was du meinst. So geht es den meisten. Maya und James haben mich damals auch hergebracht. Ich war damals verwirrt, aber das erzähl ich dir vielleicht ein anderes mal." Ich nickte, mittlerweile hatten wir den vierten Stock erreicht. „Im zweiten, dritten und vierten Stock sind die Mädchenzimmer, die derJungs sind im fünften und sechsten Stock untergebracht. Es gibt noch ein weiteres Gebäude mit Zimmern. Nach 22 Uhr müssen wir auf unseren Zimmern bleiben, wir dürfen in die Zimmer der Mädchen undihr in unsere. Das ist alles relativ entspannt. Im Erdgeschoss gibt es eine große Mensa, um 8 Uhr gibt es Frpühstück und im 19 UhrAbendessen. Du kannst die Mensa jederzeit betreten und es gibt in jedem Zimmer einen Kühlschrank, erklärt Ben.

Ich hörte Schweigen zu und versuchte all das irgendwie zu vertsehen und mir zu merken. Wollte in ruhe nachdenken und versuchen mich damit abzufinden, dass ich ein Vampir werden würde. Aber ich wusste genau, dafür würde ich viel Zeit brauchen. Das war eine Sache, die ich nicht einfach so akzeptieren konnte. Und das wollte ich auch gar nicht, jedenfalls nicht jetzt. Ich fragte mich, was jetzt bloß passieren würde, ich meine würde ich meine Freunde und meine Eltern wiedersehen?

Ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir schoß ein Gedanke in den Kopf, wenn ich zum Vampir werden würde... War es dann überhaupt noch möglich einen 'normalen' Umgang mit ihnen zu pflegen? Oder würde meine Verlagen nach Blut zugroß sein.

„Alice, ist alles inOrdnung? Hörst du mir zu?" Ben riss mich aus meiner Gedanken. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er etwas gesagt hatte. „Tut mir leid! Ich war in Gedanken," entschuldigend sah ich ihn an. „Ist schon okay. Das ist halt alles zu viel auf ein mal! Also, dein Zimmer hat die Nummer 641. Dies ist ab jetzt dein Reich. Es muss nur noch etwas persönlicher werden! Dir steht es natürlich offen, du kannst die Möbel auch durch andere ersetzen...," er sah mich zweifelnd an, er befürchtet, dass ich ihm schon wieder nicht zugehört hatte! Aber das hatte ich. „Geht klar. Ich habe nur nichts bei mir, nichts wasmir in irgendeiner Art und Weise etwas bedeutet," ich setzte mich aufs Bett.

Zum ersten mal seitlangem, konnte ich meine Tränen nicht zurück halten! Ich saß da und fing an zu weinen, ich ließ meine Augen durch den Raum gleiten, schnell und ziellos. Ich hatte nichts bei mir, wie sollte ich mich hier wohlfühlen? Geschweigeden mich hier einleben? Vergeblich suchte ich, nach etwas was mir halt geben konnte. Aber ich fand nichts.

Je länger ich dies tat umso mehr tränen sammelten sich in meine Augen und liefen hinab. Ich war in einem Irrgarten gefangen, in dem es immer nur die Wahl zwischen Angst und Ungewissheit gab!

Ich schlug die Hände vor mein Gesicht, ich wollte nicht, dass Ben mich so sah. Ich spürte,wie er sich auf das Bett setzte, direkt neben mich. Zwischen uns nur wenige Zentimeter. Ich spürte die Wärme seines Oberkörpers. Vorsichtig legte er sein Arm um meine Schulter. Ich drehte mich zu ihm, ich wollte das er mich richtig in den Arm nahm. Das dies irgendwer tat! Seit dem Vorfall war dies die erste Berührung, die mir Trost und Halt gab.

An ihm konnte ich mich festhalten. Das Gefühl, dass ich alleine war erstarb in diesem Moment. Und dennoch fand ich keinen Ausweg aus dem Irrgarten in dem ich mich befand. Es gab keinen Weg hinaus! Bens Arme hielten mich und ließen mich weinen, als ob dies das selbstverständlichste der Welt wäre. Wir schwiegen, kein Blick zum jeweils andern. Er war einfach nur für mich da..


Jäger der NachtWhere stories live. Discover now