There is no me without you!

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Seit gut drei Tagen habe ich das Haus nicht mehr verlassen. Ich war gefangen. Gefangen in meinen Gedanken. Gefangen in mir selbst. Und meine Gedanken hielten mich so fest und nahmen mich so sehr ein, dass es für mich im Moment nicht möglich war etwas anderes zu tun als zu denken.

Ich hatte mich abgeschottet...abgeschottet von dem Rest der Welt. Und das war auch das was ich gewollte hatte. Ich hatte gewollt mich für einen bestimmten Zeitraum zurück zu ziehen. Hatte mir gewünscht alleine zu sein. Nur für mich. Um mir selber die Zeit zu geben darüber nachzudenken was ich getan habe. Warum ich es getan habe. Und ich merkte wie sehr ich diese Zeit brauchte. Ich brauchte sie um mir klar zu werden, wie meine Zukunft jetzt wieder gehe soll und was ich vor habe dafür zu tun.

Doch es war so leicht gesagt...und so schwer für mich, dieses auch durchzuziehen. Es war nicht mal der erste Schritt getan.

Wann immer jemand an meiner Tür geklingelt hat, habe ich nicht auf gemacht. Telefonanrufe habe ich ignoriert. Auch dem Internet bin ich fern geblieben. Ich hatte also absolut keine Ahnung was in der Welt vor sich ging. Wie viele schon davon wussten und wie viele es bereits in ihre Magazine abgedruckt haben.

Natürlich wusste ich, dass alle Rushers sehnsüchtig auf irgendwelche Nachrichten warteten. Egal was ich posten würde, hauptsache ich poste überhaupt etwas. Ich hoffte die Jungs konnten meine fehlende Präsenz ausgleichen.

Es war nicht fair die Fans nicht auf dem Laufenden zu halten...aber zur Zeit fühlte ich mich noch nicht bereit. Nicht bereit dazu mit irgendwem darüber zu sprechen. Ich konnte ja noch nicht mit mir selber darüber reden.

In den drei Tagen hatte ich oft versucht meine Sachen zusammen zu packen...hatte versuchte alles von mir zu nehmen und zurück in meine eigene Wohnung zu ziehen. Und obwohl mir klar wurde, dass es kaum Dinge gab, die mir wichtig waren, hatte ich es bis jetzt nicht geschafft sie alle zusammen zu sammeln und sie in Kartons zu verstauen. Und ich kannte nicht einmal den Grund dafür...denn ich hatte mich noch nie wirklich zu Hause in der Villa gefühlt. Also warum schaffte ich es nicht zu gehen?

Vielleicht war es einfach nur die Schwäche. Die Schwäche die meinen Körper ein nahm und ihn daran hinderte etwas zu tun, etwas zu schaffen.

Und kaum hatte ich wieder begonnen mir Gedanken zu machen, sträubte sich alles in mir weiter zu machen. Wofür weiter machen? Wenn es gar nichts mehr gab, wofür ich etwas tun könnte?

Ich legte das Shirt, das ich gerade in den Händen hielt zusammen und packte es in einen Karton.

Ich setzte mich an das Ende, des Bettes, atmete laut aus und legte mein Gesicht in meine Hände.

„Meinst du, so kommt sie zu dir zurück?“

Ich zuckte erschrocken zusammen. Ich hatte nicht mit bekommen das Melinda die Villa betreten hatte. 

Nur kurz schaute ich zu ihr. Sie lehnte im Türrahmen, hatte sie Arme verschränkt und ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

„Was machst du hier?“, fragte ich sie und wendete meinen Blick zurück auf meine Hände. Auf keinen Fall wollte ich auf diese Frage antworten, geschweige denn ein solches Gespräch führen. Das wäre ihr gegenüber nicht fair. Außerdem wollte ich nicht darüber reden, wollte niemanden mit meinem Problemen belasten. Vor allem nicht sie, sie hatte nun genug eigene Probleme mit denen sie zu kämpfen hatte.

„Ich habe dich zu erst was gefragt.“, erinnerte sie mich und ihr Lächeln verschwand. Das zeigte mir, dass sie das gar nicht wollte. Sie wollte diese Unterhaltung genau so wenig führen wie ich und doch fühlte sie sich dazu verpflichtet. Das musste sie aber nicht. 

Ich konnte ihr ansehen, wie unglaublich schwer es ihr fiel. Wie schwer es ihr fiel hier zu sein, mich zu sehen, in meiner Nähe zu sein.

Und wenn ich ihr ins Gesicht schaue, war es so deutlich zu sehen. Doch mir wurde bewusste, dass Melinda nicht die einzigste war, bei der ich die Abneigung in meiner Nähe zu sein, so deutlich sehen konnte.

Someone like youWhere stories live. Discover now