The only thing standing between you and me is reality

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„Hey alles klar?“, fragte ich sie. Nina und ich waren gerade in der Stadt unterwegs. Nachdem Nina mir ihr Herz ausgeschüttet hatte, erzählte sie mir, dass ihr das Geld aus ging und bat mich ihr zu helfen. Natürlich wollte sie nicht, dass ich ihr aushalf. Sie hatte mich gebeten, mit ihr zur Bank zu gehen, um eine Verbindung mit ihrem Konto aus Deutschland herzustellen. Nina selber fühlte sich nicht in der Lage und hatte Angst irgendwelche Fachbegriffe würden fallen, wessen Übersetzung sie nicht kannte. Es war selbstverständlich für mich, ihr dabei zu helfen.

Alles hatte super geklappt und nun bummelten wir durch die Innenstadt und aßen ein Eis. Ich hatte sie auf zwei Kugel eingeladen, um sie ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen, doch es schien mir unmöglich. Zwar lächelte sie mich zwischen durch an, doch ansonsten starrte sie nur zu Boden.

„Ja alles klar.“, antwortete sie wenig überzeugend.

„Wirklich? Es hat doch alles super geklappt.“

„Ja ich weiß...heute ist einfach nicht mein Tag. Ich kann...ich kann das nicht so schnell vergessen.“

„Ich weiß...tut mir leid.“, sagte ich und legte ihr einen Arm um die Schulter, so schlenderten wir weiter.

„Ich habe Schuldgefühle...ich fühle mich schrecklich. Hasse ich mich selbst? Liegt es an mir, he? Bin ich das Problem?“

„Nein! Nein auf keinen Fall. Du darfst dir nicht die Schuld geben.“

„Als ich wieder hierher gekommen bin, habe ich gesagt, dass ich damit umgehen kann, aber ich kann es nicht und ich sollte es auch nicht müssen. Ich hasse es, dass ich das gemacht habe. Ich hasse...mich selbst für dieses Gefühl.“ Sie schüttelte ganz langsam den Kopf.

„Und wie soll ich das ertragen?“, fragte sie mit weinender Stimme. Ich wusste, sie war den Tränen ganz nah. Ich drückte sie während des Gehens fester an mich, um ihr ein bisschen Halt zu geben. Das war alles was ich ihr geben konnte. Halt.

Mit dem Rest, war sie auf sich selbst gestellt.

„Ich weiß es nicht.“, gab ich zu. Ich sagte ihr es wäre wohl besser, wenn ich sie jetzt nach Hause bringe. Sie nickte.

Mir wäre es lieber, wenn ich sie mit zu mir nehmen oder in ein Hotel bringen würde. In Logans Haus war sie nicht gut aufgehoben. Egal wohin sie schauen wird, sie wird doch nur wieder an alles erinnert. Da hatte sie nicht mal eine Chance, alles auch nur für einen Moment zu vergessen. Sich von allem zu erholen. Doch ich war mir sicher, es wäre egal wo sie leben würde, vergessen kann sie es nie.

                                                      *

Vor zwei Tagen habe ich die Kontrolle verloren. Ich habe sie nicht wieder erlangen können.

Alles was ich tief in mir verborgen hatte, schoss auf einmal an die Oberfläche. Ich bin nicht in der Lage ihm zu wieder stehen. Nicht in der Lage, das alles zu überstehen.

Und trotzdem war es für mich unmöglich gewesen, Logan mit seinem Problem alleine da stehen zu lassen. Ich musste ihm einfach helfen.

Jetzt fragte ich mich warum ich das getan habe. Ich hätte genau so gut, alles noch viel schlimmer machen können. Ich hätte Melinda auch erzählen können, dass ich bei Logan war, die ganze Nacht, und....und er...er hat sich um mich gekümmert. Habe ich aber nicht. Ich konnte nicht. Es ging einfach nicht. Auch wenn ich mir so sehr wünschte, ihre...ihre Beziehung zu zerstören, wusste ich, dass es mir nicht helfen würden. Ich wusste ich hatte keine Chance gegen Melinda. Sie war mir viel zu überlegen. Sie war wunderschön, sie war berühmt und taff, sie konnte mit jedem Druck umgehen. Damit musste ich mich abfinden. Obwohl es sehr weh tat.

Someone like youWhere stories live. Discover now