Harte Prüfungen

Beginne am Anfang
                                    

,,Beginnt!"

Etwas unvorbereitet musste ich zusehen, wie Tutrin mit einem tiefen Brüllen auf mich zu rannte. 

Er rammte mich mit seinem Ellbogen in den Staub und lachte mich hämisch aus. 

,,Na, hast du deine Zunge vor Schrecken abgebissen, Bauerntölpe?!" 

Ich fing mich wieder und stand schnell wieder auf. 

Wir umkreisten uns und er griff wieder an. Doch diesmal war ich darauf gefasst. Ich wich ihm geschickt aus und hieb mit dem etwas zu schweren Schwert auf Tutrins Schulter. Der keuchte kurz auf, schüttelte sich jedoch und stemmte die Arme in die Hüfte. 

,,Sollte das ein Angriff sein?" 

Diesmal konnte ich in seinen dunklen Augen keinen Spaß sondern Wut erkennen. 

Er griff wieder an, aber ich wich abermals aus. 

Jetzt jagte ich ihm das Schwert in die Seite und gab ihm einen Kniestoß in die Magengrube. Tutrin sackte zusammen und würgte, dabei ließ er sein Schwert fallen. 

Bereits Siegessicher beugte ich mich vor, um sein Schwert aufzuheben, doch das war ein dummer Fehler. 

Mit einem rasselnden Atemzug gab er mir eine Kopfnuss. 

Schmerz vernebelte meine Sicht. 

Ich kniff meine Augen zusammen und hieb mit dem Schwert verzweifelt ins Leere. Eine unsichtbare Faust traf mich in den Bauch, sodass ich alle Luft ausstieß und keuchend zusammensackte. 

Unter meinen Händen spürte ich den erhitzten Sand.

Und wieder traf mich eine Faust, schlug mir in die Nieren, eine andere schmetterte auf meine Schläfe nieder, diese konnte ich jedoch noch mit einer Handbewegung auffangen. 

Zorn stieg in mir auf, scharf und kalt wie eine Klinge. 

Dann machte Tutrin endlich einen Fehler. 

Er hob schwerfällig sein Schwert hoch, was ich ausnutzte um mein Schwert ebenfalls zu ergreifen, nach vorne zu rollen und ihm mit dem Schwertknauf kräftig ins Gesicht schlug.

Seine Augen verdrehten sich und er kippte rückwärts zurück auf den staubigen Boden. 

Keuchend und nach Luft ringend rappelte ich mich auf. 

Hinter meinen Augen pulsierte ein dumpfer Schmerz und mir wurde übel. 

Echt toll, ich hatte gerade erst mal eine Prüfung geschafft und bin schon völlig im Eimer. 

Mir mangelte es echt an Ausdauer. 

Die Prüfer klatschten nur halbherzig in die Hände. 

,, Gut, die nächste Prüfung werde ich dir auferlegen." 

Der Prüfer, der bisher noch nichts gesagt hatte, erhob sich wankend. 

Er sah wohl genährt aus und schaute mit gelangweiltem Blick zu mir herab. 

,,Ich werde deinen Mut prüfen." 

Er machte teilnahmslos eine Handbewegung und zwei junge Männer mit einer Trage kamen und trugen Tutrin davon. 

Dann rief er etwas und drei muskulöse Männer zerrten einen Käfig auf den Platz. 

Darin war ein wilder Riyuba der bedrohlich schnaubte. 

,,Wie du sicher weißt, sind wilde Riyubas äußerst gefährlich. Nicht nur weil sie scharfe Hufe besitzen, sondern auch weil ihre Hörner einem ausgewachsenen Mann die Wirbelsäule brechen können. Deine Aufgabe ist es diesen Riyuba zu zähmen, denn jeder Drachenritter muss, wenn nötig, ein wildes Tier beruhigen und zähmen können. Schließlich muss er ja auch mit einem Drachen fertig werden. " 

Aya -Tochter der Drachen (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt