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Fünf Tage war es her, seit Caspar nun hier war

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Fünf Tage war es her, seit Caspar nun hier war.
Die Laborräume wurden immer sauberer, was Peet immer ungeduldiger werden ließ.

Caspar hatte ihm bereits angeboten bei ihm mit einzusteigen, was Caspars Druck, eine Gruppe zu finden der er sich anschließen könnte, beseitigt hätte.
Doch auf Peet's frage hin, ob er sich denn mit Chemie auskenne und Caspar daraufhin mit „naja ich hab alle Folgen von Breaking Bad gesehen" antwortete, war das Thema auch wieder ganz schnell vom Tisch gekehrt.

„Nein ich brauch keinen neuen Dealer" hatte Peet auch dieses Angebot von Caspar abgelehnt „Zoe und Rico sind die besten dies gibt, mehr sind nicht nötig."

Frustriert verließ Caspar das Schulgebäude. Endlich war die letzte ätzende Unterrichtsstunde dieser Woche um, doch in wenigen Stunden musste er wieder auf der Mate stehen um diese beschissene Sklavenarbeit mit Philomena weiterzuführen.

Der Stoff der hier beigebracht wurde war nicht sonderlich schwierig, doch die ständigen Schikanen der Erwachsenen waren verdammt anstrengend zu ertragen.

Er hatte mehrmals mitbekommen wie sich irgendwelche Möchtegern Rebellen dagegen auflehnten, einmal war auch Mad dabei gewesen, doch die Konsequenzen die schon alleine ein einfacher aufmüpfiger Kommentar mit sich zogen, waren es Caspar nicht wert auch Probleme zu machen.

Viele der Schüler hielten sich heute draußen auf, denn es war der erste warme Tag des Jahres.

Zwischen den vielen Grüppchen konnte er das ein oder andere ihm mittlerweile bekannte Gesicht erkenne.

Vio und Yara, die man wohl kaum alleine abtraf, gleich daneben Mad der immer wieder verstohlene Blicke zu dem Puppen ähnlichen Mädchen warf dabei eigentlich ein Gespräch mit einem weiteren Mädchen führte.

Sie hatte einen kurzen platinblonden Pagenkopf der gerade geschnitten bis zu den Wangenknochen fiel und deren ebenso gerader Pony nur die Hälfte ihrer Stirn bedeckte.

Ihre Haltung war fast zu gerade, sie wirkte beinahe angespannt, als wäre sie jeden Moment darauf vorbereitet loszurennen.
Auch ihre Kleidung machte einen harschen, geradezu soldatischen Eindruck.
Sie trug schwarze Baggy pants, dazu ein enges schwarzes crop-top mit breiten Trägern, welches ihren definierten Bauch und Arme zeigte.

Die Augen des Mädchens fixierten Mad während der Unterhaltung, kein einziges Mal wich ihr kalter doch dennoch ruhiger Blick von dem Jungen ihr gegenüber ab, ganz im Gegensatz zu ihm.

Beim genaueren Betrachten fiel die Narbe auf ihrer linken Wange auf.

Nun sagte sie etwas und Mads Kopf fuhr herum, seine Augen verengten sich und trafen Caspars.

„Komm her!" rief er diesem zu.
Caspar verdrehte nur die Augen und drehte sich demonstrativ weg.
Als ob dieser Trottel ihn irgendwas zu sagen hatte.

Kurz darauf bereute er jedoch schon wieder seine Trotzreaktion, denn ein Schlag traf ihn am Kopf, so heftig das für einen kurzen Moment ein monotones Störgeräusche seine Gehörgänge füllte.

Seine Schläfe pochte schmerzhaft als er sich langsam wieder aufrappelte, denn durch den Überraschungsangriff war er unsanft auf dem dreckigen Kies gelandet.

„Ich hab Dir gesagt du sollst herkommen also mach das auch du Wichser." schnauzte Mad ihn an, das blonde Mädchen stand gleich hinter ihm.

Sie blickte beinahe belustigt, trat dann jedoch etwas vor.
„Ich befolg doch keine Befehle von so nem Aggrokind wie Dir." gab Caspar abfällig, jedoch sehr ruhig zurück.

Er hatte genug Schlägereien und Auseinandersetzungen hautnah miterlebt um nun zu wissen wie es an schlausten war zu handeln. Einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn seiner gerade dröhnte.

„Du hast uns beobachtet. Da darf man doch wohl nachhaken oder?" fragte die Blondine metaphorisch und verschränkte ihre muskulösen Arme vor der Brust.

„Ich hab euch nicht beobachtet." murmelte Caspar doch schaute ihre dabei nicht in die Augen.

„Doch das hast du, aber du bist neu deswegen verstehe ich das."

Er fand es erstaunlich, das trotz all dieser verschiedenen, skurrilen zum größten Teil auch gefährlichen und durchgedrehten Jugendlichen, hier trotz all dem ein gewisses Verständnis für manches galt.

„Isalie. Du bist Caspar?" er nickte.
„Cater hat dich erwähnt gehabt."
„Du gehörst auch zu seiner Gang?"
„Gang?" sie grinste und legte ihren Kopf schief, nun durchbohrten ihre grünen Augen ihn.

„Wenn du den Haufen an Spinnern so nennen willst-„ Mad grunzte beleidigt und sie boxte ihm leicht gegen die Schulter, „ich nenn jeden hier Spinner nehm's nicht persönlich Schatzi" sie want sich wieder Caspar zu: „ja und nein. Ich respektiere ihn, und kann ihn deutlich mehr leiden als Flinn" sie lächelte schräg doch ihr Kiefer spannte sich dabei an „bin aber eher unabhängig."

Caspar runzelte die Stirn.
Damit war sie schon die zweite die weder zu Caters noch Flinns Gruppe gehörte und anscheinend trotzdem problemlos hier zurecht kam.

Peet hatte wohl deutlich übertreiben als er ihm so dazu geraten hatten vorsichtig zu sein.

Noch bevor einer von ihnen die Möglichkeit hatte weiter zu sprechen, hüpfte Yara plötzlich zwischen sie, grinste Caspar wieder mit ihrem charmanten Grinsen an.

„Gut das ich dich treffe Casp" er runzelte die Stirn bei diesem merkwürdigen Spitznamen doch sagte dazu nichts weiter.
Yaras Aufmerksamkeit galt ganz ihm, die anderen beiden ignorierte sie völlig, doch war nicht mit dem Rücken zu ihnen gekehrt um wohl nicht respektlos zu erscheinen.
Auch Vio trat nun zu ihnen, er war wie Yaras ständig begleitender Schatten, wieder mit ernster, beinahe genervter Mine.

„Heute Abend gibts ne Kleine Party auf meinem Zimmer" sie zwinkerte und aus dem Augenwinkel konnte Caspar sehen wie Mad ihm böse Blicke zuwarf.

„Du bist eingeladen. Um halb zwölf gehts los."
„Ziemlich riskant. Kein schiss vor den Aufsehern?" fragte er skeptisch.

„Ich bin risikofreudig."
„Du bist vor allem dämlich." kommentierte ihr Zwillingsbruder was Yara beleidigt die Wangen aufplustern ließ, doch nur kurz denn dann widmete sie sich wieder Caspar.

„Also?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Ja ok."
Sagte er zu, ohne nochmal drüber nachzudenken.

Kopfsteinpflaster-Herzen Where stories live. Discover now