! Des Gottes Freunde oder Feinde ! 1/2

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Die letzte Woche haben Zack und ich uns besser kennen gelernt. Jedoch hatte er bisher immer noch kein Wort mit den anderen Schülern ausgetauscht.Um ehrlich zu sein hatte ich ihm auch im Unterricht beobachten und er wirkte sehr abgelenkt. Als schien er immer an etwas bestimmtes zu denken. Heute wiederum war der Tag gekommen. Zwei Busse standen vor unserem Schulhof."Zack..warst du jemals auf einer Klassenfahrt?", zupfte ich an seinem Ärmel. Keine Reaktion. Ich schaute nach oben in sein Gesicht. Leicht bewegte er ihn auf und ab. Schläft er? Na gut, wir mussten heute ja auch nochmal eine Stunde früher aufstehen um rechtzeitig bei der Herberge anzukommen...aber im stehen einschlafen..sowas kann nicht mal ich. Ich stapfte langsam zu Cathy. "Du Cathy. Kannst du mir helfen?", zupfte ich nun auch an ihrem Ärmel. Sie erschrak und machte einen Schritt zur Seite."W-was? Wie denn?", zuckte sie. Ich lächelte tot:"Zack ist im Stehen eingeschlafen".Sie lachte "Moment" Sie lief mit ernsten Blick auf Zack zu, hob ihn hoch und packte ihn in den Bus:" Zack Foster. Anwesend", schrie sie laut, während sie das tat. Ich war erleichtert. Anscheinend konnte man Cathy trauen, obwohl sie hin und wieder eine echt miese Persönlichkeit von sich gab. "Du kannst dich gleich dazusetzten",fügte sie hinzu. Ich krabbelte in den Bus und leistete Zack weiter Gesellschaft. Schnell hatten auch die anderen ihr Zeug in das Fahrzeug gepackt und sich hinein begeben. Es ging los. Das laute brummen der Busse war nicht zu überhören, jedoch war es angenehm warm. Ich starrte aus dem Fenster. Es ging wieder aufs Land. Endlose Landschaften mit Wäldern, blaue kleine Seen und süße Häuser. Ich schweifte meinen Blick ab um bei Zack nach dem Rechten zu sehen.'Was er wohl träumt' lenkte ich mich selbst ab. Er regte kaum ein Muskel seines Körper, nur lief ihm sabber aus dem Mund und sein Bauch wurde hin und wieder größer. Plötzlich grummelte das Bäuchlein. Er rieb sich die Augen und gähnte laut. Sehr laut. Ich kramte direkt die beiden Reisbällchen aus der Tasche und drückte ihm eins in die Hand. "Danke...Ray", sagte er genervt. Er hatte mir schon mal gesagt, dass er sich wie ein Hündchen fühlt, wenn ich ihm was zu essen gab, aber das hinderte mich nicht daran meinen Gott am leben zu halten. Er kaute genüsslich darauf rum. Dieser Gesichtsausdruck war unwiderstehlich. "Möchtet ihr mit uns Karten spielen", fragte eine Stimme von hinten während etwas meinen Arm berührte. Ich wagte einen Blick. Es war Cathy die fragte. Wir stimmten zu. Danny war auch dabei. Er erklärte die Spielweise und half Zack, wenn er etwas nicht verstand. Trotzdem wurde mir schnell klar, dass mein Gott nicht so der Beste im Karten spielen war. Mitten in der Runde fragte Cathy:" Und Zack. Das ist ja schon die dritte Schule auf die du gehst. Ich frage mich was da wohl falsch gelaufen ist". Er fing an wie ein Hund leise zu knurren. Was geht dich das an, HÄ?!", schnauzte er. "Naja als Schülersprecherin sorge ich mich um das Wohl meiner Schüler, außerdem bin ich für die Gerechtigkeit", kicherte sie. Danny schritt ein:" Keine Sorge Zack, genauso wie ich hat sie hin und wieder solche Ticks..." Zacks Gesicht war von dem Schatten seiner Kapuze verdeckt. Ich versuchte ihm von der Seite zu umarmen um ihn zu beruhigen. Doch schien sich seine Wut längst gelegt zu haben. Cathy setzte sich enttäuscht woanders hin. In diesen Moment würde ich sie gerne verstehen."Also", fing Danny an."Lasst uns doch lieber Unterhalten. Mir ist die Lust auf Kartenspielen irgendwie vergangen",beendete er seinen Satz. Wie zu erwarten, wurde danach nur noch geredet. Ich war in Gedanken verloren. Konnte man Cathy nun trauen? War das nur ein Ausversehen? Würde sie sich entschuldigen? Was wenn Danny auch so ist?"Bitte zieht eure Winterjacken an. Draußen ist es sehr kalt!", unterbrach Herr Gray meine Gedanken.Wir waren angekommen. Ich machte mich erkundungsbereit und stapfte nach draußen."Zack, ich geh schon mal vor", sagte ich ihm. Meine Stiefel betraten den Boden. Es fühlte sich weich an. Als ich einen genauen Blick auf die Landschaft warf erkannte ich ihre Schönheit. Schneebedeckte Berge und unsere Unterkunft war mittendrin. Ich stürmte wieder zu Zack und erzählte ihm davon. Er schien im Gegenzug zu mir nicht so begeistert zu sein. Hatte er nun immer noch schlechte Laune?
Zuerst wurde wir in dreier Gruppen jeweils auf ein Zimmer eingeteilt. Natürlich von den Jungs getrennt. Noch weiter weg von Zack. Mein Herz schmerzte. Wir sollten unser Zeug im Zimmer ablegen und hatten dann bis Abends frei. Also aß ich sofort nach dem auspacken in der Kantine. Kurz darauf setzte sich auch Zack dazu. "Sag mal Ray. Möchtest du gleich mit mir die Bude auf den Kopf stellen?", fragte er. Ich nickte. Wir unterhielten uns eine Weile und als wir mit dem Essen fertig waren packte er mich am Arm und schleifte mich an einen ruhigen Platz. "Schau Rachel..wir rennen ein bisschen rum und spielen Leuten streichen", sagte er mir mit rauer Stimme. Wir rannten auf den Gängen rum und klopften an den Türen. Natürlich ich immer Zack hinterher. Zuletzt schlichen wir wie Ninjas am Kiosk vorbei und mobsten uns eine Schokomilch. Dennach setzten wir uns auf eine Bank. Zack lachte sich die Seele aus dem Leib, bis einige Schulkameraden auf uns zukamen."Du hast meine Uhr geklaut! Gib sie mir bloß zurück du Dieb!", schnauzte ein mir Unbekannter Schüler meinen Gott an. Die anderen packten ihm schnell an den Armen und Beinen. Mir fiel die Schokomilch aus der Hand. Ich versuchte so gut wie möglich ihnen zu sagen, dass sie aufhören sollen. Doch keine Reaktion...bis Cathy um die Ecke kam.Die Jungs bettelten sie den Fall aufzuklären. Daraufhin war sie erstmal weitere 5 min weg und kam mit einem Koffer wieder. Die Schüler durchsuchten Zacks Taschen und fanden eine Uhr."Wusste ichs doch du Monster!",schrie das angebliche Opfer. Catherine räusperte sich und ließ mit blauer Tinte einen Fingerabdruck von Zack machen und nahm dann mit Klebestreifen die Fingerabdrücke von der Uhr."Seltsam", murmelte sie"Irgendwie fehlen hier Zacks Fingerabdrücke...Dabei hatte er doch extra für die Schulfahrt seine Verbände abgelegt...",erklärte sie. Die Jungs waren hin und weg. Sie hatten sich ein Eigentor geschossen. "Nebenbei...Zack tut mir leid wegen dem Vorkommen in Bus...aber eventuell solltest du noch dafür bezahlen", sie deutete auf die Schokomilch. Zack riss die Augen auf. Mittlerweile hatten sich die Klassenkameraden verzogen. Er seufzte und tat was sie verlangte. Erneut räusperte sie sich:" Auch für ihre". "SO VIEL GELD HAB ICH DOCH NICHT?!", schnauzte er.
Der Rest des Tages war nicht mehr weiter Interessant. Wir entspannten in der Jugendherberge und hatten ein angenehmes Abendessen. Danach fuhren wir mit dem Linienbus zu einem Onsen. Es war angenehm warm und roch nach Blumen. Ich vergrub meinem Körper im Wasser und genoss das Erlebnis. Am Ende unseres kleines Ausflugs sprach mich Cathy an und erzählte mir von ihr:"Rachel. Ich vertraue dir etwas an, was für gewöhnlich niemand weiß. Ich war nicht immer so Gerechtigkeitswahnsinnig. Meine Eltern hatten mich als Kind oft geschlagen und generell wuchs ich in einem brutalen Viertel auf. Ich fand es so ungerecht und jetzt möchte ich einfach nur alle Bestrafen die es verdienen". Ich nickte:"Also bist du im selben Viertel wie Zack aufgewachsen?" Sie schüttelte ihren Kopf."Nein, aber mir kam er trotzdem sehr bekannt vor. Ich sorge mich um meine Schüler und möchte sie nur Beschützen", erklärte sie. Langsam verstand ich. Aber ob sie oder generell wer ein Feind oder ein Freund meines Gottes ist. Da war ich mir noch unschlüssig.

Angels of Death - *High School*Where stories live. Discover now