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Meine blauen Augen starrten in den endlos grauen Himmel über mir, mit meinem Rücken saß ich an den Baum hinter mir gelehnt, ich sah wie kleine weiße Punkte langsam vom Himmel auf mich herabfielen. Ich seufzte und zog meine Beine näher an meinen dürren Körper. Die weißen Flocken fielen vom Himmel weiter herab, sie wurden größer und setzten sich um dunkelgrünen Gras ab, wie kleine Eiskristalle.

Eine Schneeflocke landete direkt auf meiner Schulter und ich zuckte zusammen, die Kälte tat weh wie Messerstiche. Ich sah wieder in den Himmel und immer mehr Flocken sammelten sich in der Luft. Ich kroch unter die Brücke, neben der ich saß und sah dem Schnee weiter beim Fallen zu. Meine Klamotten waren dreckig und kaputt; wodurch ich diese unerbittliche Kälte spürte, die sich langsam in meine Haut brannte. Schlotternd zog ich das Shirt, welches ich trug, höher und versuchte damit vergeblich meine Haut zu schützen.

Meine Knochen sah man schon durch meine dünne Haut, die nun blasser ist als vor 3 Jahren. Ja vor 3 Jahren war alles anders, bis zu dem einen Tag. Ich sah wie der Schnee sich auf dem Boden sammelte und eine leichte Schicht über ihn zog. Der Schneefall wurde immer schlimmer und es wurde kälter.

Seit Wochen habe ich nichts mehr gegessen, die Beeren sind vergammelt und die Fische sind wie von Erdboden verschluckt. Ich trank viel um den Hunger los zu werden, aber es half nichts. Seitdem es so kalt ist bade ich auch nicht, wenn ich jetzt krank werde dann ist das mein Todesurteil, auch wenn der Winter es auch sein könnte. Vor 3 Jahren war es so viel anders, ich hatte noch eine Zukunft; jetzt kann ich nur noch auf eine Erlösung hoffen.

Ich legte mich hin, wodurch ein starker Schmerz durch meinen Rücken zog, zulange habe ich auf dem Boden geschlafen aber ich kann schlecht ein Bett unter eine Brücke stellen und drauf schlafen. Ich muss nehmen was ich habe und mir nicht noch mehr wünschen. Ich kratzte die Blätter wieder etwas mehr zusammen und verteilte sie auf meinem Nest. Ich schloss meine Augen und sang leise ein Lied, welches ich in den 3 Jahren immer wieder gehört habe.

"Our hands have been teared apart and nothing could have saved it.
But I want to fight for you, I will not give you up!
Yours worth it, all the scars and tears.
You make me strong"

Während ich das sang starrte weiter die fallenden Schneeflocken an, die immer dichter flogen und es anfing zu stürmen. Die Flocken wirbelten federleicht durch die Gegend und landeten dann weich auf der leichten Schneeschicht am Boden. Immer wenn eine Schneeflocke auf mir landete zuckte ich zusammen.

Die Kälte war unerträglich für meinen viel zu dünnen und blassen Körper. Ich öffnete meine Augen und sah in den Himmel über den Gebäuden in der Ferne und mir wurde bewusst, dass ich nicht mehr lange leben werde.

Missed {Old Version}Место, где живут истории. Откройте их для себя