Alicante

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Alicante

Durch eine Ansage des Kapitäns werden wir geweckt.

"Guten Morgen, meine lieben Gäste. So eben haben wir den Hafen von Alicante erreicht...Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt und erwarte sie spätestens um 18 Uhr wieder an Bord."

"Auch von mir einen guten Morgen, Emilia.", sagt meine Oma, während sie sich zu mir dreht. "Ich hoffe du hast gut geschlafen und bist jetzt fit für den heutigen Tag."

Ich lächle sie an. Sie ist ein herzensguter Mensch. Nach einem kurzen Strecken und einem Gähnen, nicke ich sie an.

"Ich habe gut geschlafen. Du auch?", frage ich und sie nickt.

"Ich habe etwas geträumt.", fängt sie an und ihre Mundwinkel gehen immer weiter nach oben.

Interessiert grinse ich und mache eine Geste, dass sie weiter erzählen soll.

"Von Joseph.", sagt sie und versteckt ihr Gesicht hinter ihren Händen.

"Omi!", sage ich und freue mich für sie.

Auch wenn es nur wie etwas Kleines erscheint, bedeutet es für meine Oma eine Menge. Sie meinte, sie träumt nie. Nicht mal als Kind, soll sie geträumt haben, während sie schlief. Deshalb freue ich mich so für sie.

Als ihr Magen knurrt, beschließen wir frühstücken zu gehen. Auf dem Weg zum passenden Deck, kommen wir an Josephs Kabine

vorbei und sie klopft an diese. Ohne Nachzufragen, woher sie seine Kabinennummer hat, schaue ich zu wie Joseph die Tür aufmacht und anfängt zu strahlen.

"Guten Morgen, meine Hübschen. Wenn ihr es gestattet, würde ich euch gerne begleiten."

"Aber klar doch.", sagt meine Oma.

Kurzerhand laufe ich hinter Oma und Joseph zum Frühstück, während sie Händchen halten. Oma so glücklich zu sehen, erfüllt mich mit einem Gefühl der Wärme, einem Gefühl der Freude. Einfach unbeschreiblich schön. Wir finden einen Platz recht nah am Buffet und als erstes gehen die beiden los. Unbewusst lasse ich meinen Blick wieder über die Menschen gleiten und bin erleichtert, aber gleichzeitig auch enttäuscht Noah nicht zu sehen. Er ist zwar schön anzusehen, aber ihn zu sehen, wenn seine Freundin nicht dabei ist, macht mich nachdenklich. Einerseits, dass ich nur Männer mag, die vergeben sind und zur anderen Seite, sind nur Männer attraktiv, die vergeben sind. Ich weiß nicht, was an ihnen so interessantes ist. Vielleicht ist es die Tatsache, dass sie nicht so leicht zu erreichen sind, vielleicht aber auch nur Zufall. Als die beiden wieder da sind, begebe ich mich zu dem Buffet. Ich lege mir etwas Brot und Obst auf den Teller. Auch etwas Käse und Butter. Auf dem Weg zurück zum Tisch, sehe ich die Ei Abteilung und beschließe mir noch ein Ei zu holen.

"Hi.", vernehme ich eine Stimme neben mir.

Erschrocken drehe ich mich zur Seite und ein Gefühl der Erleichterung beschleicht mich, als ich in seine wunderschönen braunen Augen schaue. Ok Emilia! Verhalte dich normal!

"Noah, richtig?", frage ich nach und tue so, als ob ich ihn nicht kenne.

"Ja, stimmt.", sagt er leicht verwirrt und schüttelt danach seinen Kopf, um sich auf das Gespräch zu konzentrieren.

"Und du bist?"

"Emilia.", erwiedere ich leicht lächelnd, während ich drohe, in seinen Augen zu versinken.

"Schön dich kennenzulernen, Emilia.", sagt er und hält mir seine Hand hin, welche ich nehme und schüttle.

Als seine Hand meine berührt, setzt mein Herz kurz aus. Warum hat er so weiche Hände? Das ist doch nicht legal! Aber gut. Nicht starren. Atmen. Und reden!

Man sieht sich immer zwei MalWhere stories live. Discover now