1. Seetag und Barcelona

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Erster Seetag und Barcelona

Am nächsten Morgen wurde ich durch die Lautsprecherdurchsage vom Kapitän geweckt. Ich stöhne genervt und drehe mich wieder um, doch da sehe ich meine viel zu muntere Oma.

„Guten Morgen, mein Schatz.", sagt meine Oma und geht zu unserer Balkontür und öffnet sie.

„Morgen..", sage ich und setze mich auf.

„Wie hast du geschlafen?"

Ich fange an zu lächeln und strecke mich.

„Gut und du?"

„Sehr gut. Jetzt mach dich mal fertig, ich habe Hunger und für Frühstück ist auch schon fast zu spät."

Ich schaue auf mein Handy. Oh! Sie hat recht. Ich hüpfe aus dem Bett, nehme mir meine Klamotten und ziehe mich im Bad um, während ich mich gleichzeitig auch schminke. Nach 10 Minuten komme ich raus und meine Oma grinst mich an.

„Schick, schick.", ich muss auch grinsen und schaue an mir runter.

Ich habe mir ein Kleid angezogen, welches ich erst vor ein paar Tagen gekauft hatte. Es ist blau, geht mir bis zu meinen Knien und hat ein Gummiband um meiner Taille, welches meiner Figur schmeichelt. Nachdem ich mir mein Handy und meine Sonnenbrille geschnappt habe, gehen wir aus der Kabine und gehen zum Frühstücksbereich. Mir kommt direkt der Geruch von frischen Brötchen und gebratenem Speck in die Nase. Wir setzen uns an

einen kleinen Tisch und meine Oma geht als erstes los, um sich etwas vom Buffet zu holen.

Währenddessen beobachte ich die Menschen, die mit vollem Magen das Restaurant verlassen und auch welche, die hungrig hereintreten und schon Ausschau nach einem Platz halten. Meine Oma kommt mit einem Teller, auf dem Brot und Obst liegen und einer Tasse Kaffee zurück. Ich stehe auf und gehe los. Es riecht himmlisch, es gibt eine sehr große Auswahl an verschiedenen Brotsorten, an Eiergerichten, an Müsli, an Aufschnitten und an Obst. Mein Magen fängt an zu knurren und ich lege mir von allem etwas auf meinen Teller, danach hole ich mir noch einen Orangensaft und gehe zurück zu meiner Oma. Diese unterhält sich mit jemandem, der sich an unseren Nebentisch gesetzt hat. Ich setze mich hin und begrüße den Mann freundlich. Sie unterhalten sich und ich esse nebenbei weiter. Ich kann nicht aufhören die Menschen zu beobachten, vor allem den einen nicht. Was hat er denn nur so was Besonderes an sich, dass ich nicht aufhören kann zu schauen?

„Willst du mitkommen?", fragt mich meine Oma plötzlich.

Ich drehe meinen Kopf verwirrt zu ihr. Ich hätte wohl zuhören sollen.

„Wohin?"

„Joseph, meinte es gibt ein Singletreff, heute Nachmittag um 3, da lernt man Alleinreisende kennen, damit man selber nicht so alleine ist. Willst du damit hinkommen?"

„Ehrlich gesagt, würde ich mich heute lieber an den Pool legen wollen und etwas lesen."

„Ach, du hast ja auch recht. Das ist für dich total langweilig, mit alten Leuten den Nachmittag zu verbringen.", grinst sie mich an und wendet sich wieder zu ihrem Gesprächspartner.

Ich seufzte und schaue wieder zu ihm. Er sitzt dort gegenüber von seiner Freundin und beißt in sein Brot. Sie hingegen isst nur Müsli und ist gerade dabei davon ein perfektes Foto zu machen. Ich muss etwas schmunzeln, als er genervt mit den Augen rollt. Als seine Augen dann meine treffen, fängt er an zu lächeln und ich werde rot. Ich wende meinen Blick sofort ab und versuche mich dann bei dem Gespräch zwischen Joseph und meiner Oma einzuklinken, aber das fällt mir total schwer, denn ich weiß gar nicht worüber sie reden. Ich fühle mich etwas beobachtet, trotzdem wende ich meinen Blick nicht von meiner Oma ab. Als wir fertig sind mit essen und Oma sich endlich mal aus dem Gespräch mit Joseph gelöst hatte, gehen wir auf die Kabine. Unsere Betten sind frisch gemacht und wir haben beide eine kleine Süßigkeit auf unsere Kissen gelegt bekommen. Meine Oma gibt mir direkt ihre und nimmt das Tagesprogramm in die Hand. Sie setzt sich draußen auf den Balkon.

Man sieht sich immer zwei MalWhere stories live. Discover now