Kapitel 3 - Der Anfang vom Ende

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Die warme Spätsommer Luft schlägt mir unangenehm ins Gesicht und mit jedem weiteren Schritt finde ich es schwerer zu atmen. Ich laufe mit ganzer Kraft dem Mann hinterher und meine Lungen brennen bereits.

Verdammt, welches Theaterstück oder Nerd Treffen kann den so wichtig sein, dass man so schnell rennen muss?! Dem geht's ja schon fast um Leben und Tod ...

Bei dem Gedanken, fallen mir seine Worte ein, wie er sich in sein Schwert stürzen würde und der eiserne Blick, den er dabei hatte. Unweigerlich stellen mir sich alle Härchen auf und mir läuft es bitterkalt den Rücken hinunter.

„Hey, du!", mit letzter Kraft rufe ich ihm hinter her, um auf mich aufmerksam zu machen. Doch der Mann in weiß zuckt nicht einmal, sondern läuft einfach weiter. Mist. Er hört mich nicht.

Also laufe ich weiter.

Die Uhr sieht wirklich besonders aus, und er wird bestimmt traurig sein, wenn er merkt, dass er sie verloren hat. Ich wäre traurig. Es erinnert mich an ein Familienerbstück, wie meine Halskette. Sie hat eine tiefere Bedeutung, diese Uhr das spüre ich.

Plötzlich finde ich mich im berühmten Hydepark wieder und in meinem Bauch bildet sich sofort ein unangenehmer, großer Knoten.

Verdammt, was ist hier los?! Genau wie in meinem Tr....

Plötzlich höre ich ein rascheln und als ich zur Seite blicke, sehe ich wie der Mann hinter einem Busch verschwindet.

Ich bekomme kalt, schwitzige Hände und meine Knie beginnen zu schlottern, doch wie in Trance bewege ich mich trotzdem auf den selben Busch zu wie der Mann. Ich habe solche Angst, was als nächstes passiert... Angst davor, dass ich bereits genau weiß was passiert. Ich kann nur noch mein Herz rasend schnell schlagen hören, alles andere ist verschwunden. Die nächtlichen Rufe einer Großstadt. Die Menschen. Die Tiere. Der Park. Alles ist weg.

Als ich hinter den besagten Busch trete, sehe ich einen riesigen Kreis, der aus den Wurzeln der nebenher stehenden Bäumen entstanden ist. Keine Spur von dem Mann, aber wo anders hat er nicht verschwinden können. Ich habe ihn doch genau gesehen ... Oder spielt mir mein Verstand einfach nur einen ganz gemeinen Streich?

Ich richte meinen Blick wieder auf den Kreis.

Irgendetwas stimmt hier nicht, und zwar ganz und gar nicht ...

Der Kreis. Er sieht viel zu perfekt aus. Als wäre er durch Menschenhand gezeichnet worden, und nicht einfach so zufällig zusammengewachsene Baumwurzeln.

Ich mache einen Schritt hinein und mit einem Mal verschwindet der Boden unter meinen Füßen und alles um mich herum wird auf einen Schlag weiß, dass ich die Augen fest zusammen kneifen muss.

Ich falle ...

Ich kann nicht glauben was hier passiert... Träume ich etwa noch? Ja, genau! So muss es sein! Das alles ist nicht echt!

...

Doch ich spüre alles... Ich spüre wie ich gerade WIRKLICH falle... Ich kann meine Haare flattern fühlen und meinen Rock... Ich fühle die Luft die gegen meinen fallenden Körper prallt...

Ich öffne die Augen wieder und sehe genau das, was ich erwartet habe. Aber Millionen von Sternen rasen an meinen Augen vorbei, in Farben die ich noch nie zuvor in der Natur gesehen habe.

Etwas Vergleichbares habe ich noch nie zuvor gesehen und finde absolut nicht die richtigen Worte um zu beschreiben was gerade passiert.

Ich blicke runter und erkenne in der Ferne einen Lichtblick, das immer schneller und schneller auf mich zu kam. Ist das das Ende? Was passiert jetzt?

Ich merke das ich zuvor wohle eher geschwebt bin und nicht gefallen, denn ich merke wie mein Körper immer schwerer und schwerer wird und ich eine unglaubliche Geschwindigkeit bekam. Das Licht raste immer gnadenloser auf mich zu und wieder einmal schloss ich die Augen, um mich auf den Aufprall vorzubereiten. Doch wie jedes Mal zuvor an diesem Tag kam nichts. Stattdessen öffnete ich meine Augen wieder, und sah zu wie ich auf das Licht zuraste.

Und mit einem Schlag eröffnete sich unter mir eine mir vollkommen unbekannte Landschaft. Ich kann eine wunderschön glitzernde Stadt sehen, durch die ein majestätischer Fluss eine imposante Grenze zog. Etwas weiter entfernt am einem Ende der Stadt, war ein riesiges Gelände mit einem gigantischen, weißen Schloss, roten Dächern mit goldenen Statuen darauf. Am anderen Ende der Stadt, auch etwas entfernter, war nochmal eine genauso große Anlage, jedoch war der Palast auf diesem Gelände schwarz gestrichen, mit blauen und silbernen Elementen veredelt. Im Zentrum der Stadt stand ein Turm der mir höher schien als der Big Ben und die Freiheitsstatue zusammen.

Mir bleibt das Atem in der Lunge stecken bei diesem Anblick.

Verdammt, was tust du denn da?! Du kannst dir die Landschaft mit offenem Maul ansehen, wenn du den Aufprall auf den Boden überlebst und nicht wie eine Wassermelone am Beton zerplatzt!

Als ich wieder nach unten blicke und ein so großes Rosenfeld sehe, soweit mein Auge reicht, beginne ich nun endlich hysterisch zu schreien. Mir steigen heiße Tränen in die Augen und ich stoße innerlich ein letztes Stoßgebet aus.

Jetzt ist es wirklich vorbei...!

„AAAAAAAAAAAAAAHH!!!! HILFE! HLFE! HILFEEEEEEE!", ich konnte nicht anders als einfach erbärmlich um Hilfe zu rufen.

Eine unerwartete Reise zum richtigen Zeitpunkt (Arbeitstitel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt