t w e n t y

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Jungkook

Wahrscheinlich hatte meine Mutter recht gehabt, als sie sagte, ich seie wie mein Vater; intuitiv, leichtsinnig, naiv und unerfahren.
Und Jahre lang hatte sie auf mich eingeredet, ich solle Alkohol ja nicht unterschätzen.
Würde sie mich jetzt so sehen, würde definitiv mehr als eine Moralpredigt auf mich zukommen.

Ich hielt mich an der Schulter irgendeiner Person fest die kleiner als ich war.
Meinen Kopf ließ ich nach unten hängen.

"Was los? Gerade haste doch noch so fröhlich getanzt", bemerkte Suho.
"Ist dir etwa schlecht?"

Ich nickte, atmete gleichzeitig erschöpft aus.
In meinem Magen drehte sich mittlerweile alles. Aufrecht stehen konnte ich auch nicht mehr.

"Nachdem er sich deinetwegen vor allen blamiert hat, ist das logisch", mischte sich Seungyeon ein.
"Du hast ihn abgefüllt."

Suho zuckte einen auf unschuldig tuend die Schultern.
"Na und? Wenn man Alkohol trinkt sollte man auch wissen wie viel man verträgt."

"Wo er recht hat, hat er recht", verteidigte Doyeon ihn.

Ich bekam zwar kaum was mit, aber dass Seungyeon neben mir ausholte und Suho eine klatschte, das bekam ich schon mit.

"Eeey. Lass ihn ruhig r-reden Seungyeeoon", murmelte ich benebelt.

Dass sich jetzt meinetwegen gestritten wurde, konnte ich gar nicht ab.
Ich stolperte zurück gegen ein Regal, hielt mich daran fest und schloss für einen Moment die Augen.

Nach einer Weile öffnete ich sie wieder.
Es waren immer noch genauso viele Leute dort und auch die Musik war nicht leiser gedreht.

"Hey, alles gut bei dir? Magst du noch einen Cocktail?"
Soyeons Gesicht tauchte direkt vor meinen Augen auf, mit der rechten Hand hielt sie mir ein Glas entgegen.
Ihr Lächeln verschwand aber, als sie feststellte, dass es mir eindeutig schlecht ging.

Sie zeigte auf den Sessel neben dem Regal.
"Setz dich besser mal dahin. Wie viel hast du denn getrunken?"

"N-Nicht so viel", meinte ich und ließ mich in den Sessel einen Meter weiter fallen.

"Gib mir mal dein Handy. Ich glaub es ist besser wenn wir deine Eltern anrufen, damit sie dich abholen."

Ich war schon kurz davor anzulehnen und den Kopf zu schütteln, da mischte sich jemand in unser Gespräch ein: "Nein, schon okay. Ich nehme ihn mit zu mir und kümmere mich."

Ich verzog das Gesicht als die Person mir eine Flasche Wasser hinhielt.
Erst jetzt erkannte ich wer es war.
"T-Taehyung?!"

Er nickte, drückte mir die Flasche jetzt mit etwas Druck in die Hand.
"Austrinken. Ich muss nochmal kurz zur Toilette, dann fahren wir zu mir."

"Ich fahre aber nicht mit dir mit! M-Meine Freunde sind hier, die müssen sich um mich kümmern, nicht du!"

Soyeon kniete sich mit Seungyeon neben den Sessel.
"Geh ruhig auf Toilette, wir passen solange auf ihn auf", sagte sie.

Taehyung nickte, lächelte beide kurz dankend an und verschwand dann.

"Suho i-ist so gemein zu mir. E-Er mag mich überhaupt nicht..", nuschelte ich und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche.

"Er mag dich wohl. Er ist nur.. er hält sich eben immer für was Besseres. Damit muss man sich abfinden, wenn man mit ihm befreundet sein will."

"Mhm. Er ist zwar mein Freund, aber ich muss ihr recht geben. Er ist ein Angeber", gestand sie, lachte dabei aber etwas. Natürlich wollte sie nicht über ihren eigenen Freund herziehen.

Ich nahm noch ein paar Schlücke aus der Wasserflasche. Fuck, mir war so schlecht.

"Du musst aber gar nicht mit ihm befreundet sein. Du bist doch so oder so jetzt bekannt in der Schule, Freunde hast du auch. Mich zumindest. Soyeon?"

"Eh.. ich weiß nicht wie Suho das finden wird.. wenn ihr jetzt Streit habt, dann kann ich auch nicht einfach.."

Seungyeon warf ihr einen strengen Blick zu.
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Tut mir leid.. ich geh dann mal lieber."

Soyeon stand auf, warf mir einen entschuldigenden Blick zu und verschwand wieder in der Menge.

"Na toll, also ganz ehrlich. Ich verstehe nicht was die von jemandem wie Suho will. Der ist voll das Arschloch."

Ich hörte ihrem Gerede nur halb zu. Ich war viel zu beschäftigt mein Wasser zu trinken, dabei sah ich immer wieder etwas abwesend in dieselbe Richtung.

"So, bin wieder da."
Taehyung nahm mir die halbleere Flasche aus der Hand, steckte sie in eine Tasche und zog mich aus dem Sessel.

Unsicher hielt ich mich an ihm fest, ließ mich dann mehr oder weniger von ihm nach draußen ziehen.

Die Musik war jetzt nur noch ganz dumpf und es war kalt.
"I-Ich friere..", murmelte ich in die Dunkelheit, stolperte im Gehen fast über meine eigenen Beine.

"Sollte es bei dem ganzen Alkoholeinfluss den du hast aber eigentlich nicht. Aber freu dich, zeigt ja, dass du langsam wieder nüchtern wirst. Obwohl das mit Sicherheit noch einige Zeit dauern wird."

Hab beschlossen hier einen cut zu machen und das Kapitel in zwei Teile zu teilen, da es sonst einfach zu lang wird :)

overweight | vkookWhere stories live. Discover now