"So, jetzt noch das Make-up." Pia holte ein Handtuch und legte es zum Schutz über das Kleid. Dann begann sie mit verschiedenen Pinseln in meinem Gesicht herumzumalen.

Als sie damit fertig war, fing sie mit meinen Haaren an. Teilweise zog sie ziemlich fest und ich musste die Zähne zusammenbeißen. Zusätzliches Gewicht lastete auf meinem Kopf und somit musste sie irgendetwas in meine Haare eingearbeitet haben.

"So, fertig. Nur noch der Schmuck." Pia holte eine Perlenkette, die bestimmt 1 Kilogramm wog. Sie hing in mehreren Lagen von meinem Hals und am äußersten Band war ein Edelstein befestigt.

Dazu gab es passende Ohrringe. Zuletzt bekam ich noch Handschuhe in demselben Ton wie das Kleid. "Jetzt kannst du dich im Spiegel anschauen." Durch das Durcheinander hier, wurde es noch schwerer das Kleid zum Spiegel zu hieven, sodass Pia ihn letztendlich holte.

"Wow." Mehr fiel mir dazu nicht ein. Ich sah wunderschön aus, nahezu perfekt. Allerdings sah ich nicht aus wie ich. Im Spiegel sah ich ein fremdes Mädchen, Haut so hell und glatt wie Porzellan.

Die Massen an Stoff ließen mich so schmal wirken. Ich sah aus wie eine zum Leben erweckte Puppe. Meine Lippen waren in einem hellen Rosa gehalten und der Lidschatten war Lila.

Meine Wimpern wurden stark verlängert und ließen meine Augen groß wirken und das Blau strahlender. Meine braunen Haare umrahmten mein Gesicht und ließen es noch blasser wirken.

In meine Haare hatte Pia etwas eingeflochten, dass aussah wie eine Blume aus Perlen. Man würde mich nicht erkennen, da war ich mir sicher. So schön war ich in meinem ganzen Leben nicht gewesen.

"Pia, das ist ein Meisterwerk. Sie sieht wunderschön aus", schwärmte auch Helen. "Vielen Dank. Aber ich sollte mich auch einkleiden." Doch ich achtete nicht auf Pia, sondern nur auf ihr Meisterwerk, mein Kleid.

"Pia, hab ich das so richtig angezogen?", hörte ich Louis hinter mir sagen. Ich drehte mich um und dort stand er in der Tür. Sein Blick fiel auf mich und er starrte mich einfach nur an.

"Ich weiß, dass ich heiß bin", zitierte ich ihn. Nun gewann er seine Fassung auch wieder. "Aber noch lange nicht so heiß wie ich." Ich musterte ihn. Er trug ein

Pumphose, darunter eine Strumpfhose und dazu einen Mantel, alles in einem dunklen blau.

"Tut mir Leid, aber in Strumpfhosen kann ich dich leider nicht so ernst nehmen." Er warf mir einen verächtlichen Blick zu, doch ich lachte ihn nur aus. Und auch Helen musste grinsen, verkniff sich aber ein Lachen.

Jetzt kam hinter Louis auch Nathan rein. "Pia, bist du sicher, dass ich eine Strumpfhose tragen muss?" Erst jetzt schien er uns zu bemerkten. Er trug dasselbe Outfit wie Louis trug nur in dunklem grün.

"Oh, hey Leute." Er musterte mich und und dann Louis. Anscheinend stellte er gerade fest, dass wir ebenfalls solche Kleidung trugen.

"Ja musst du." Von hinten kam Pia. Sie trug ein hellgrünes Kleid, weniger prunkvoll als meins, doch noch immer passend zum Anlass. Auch ihr Rock bestand aus mehreren Schichten und um das Korsett lief eine Blumenkette aus Edelsteinen.

Ihr Make-up war schlicht und auch ihr Schmuck begrenzte sich nur auf eine Perlenkette. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und ich wunderte mich, wie sie das alleine geschafft hatte.

"Warum ist dein Kleid schlichter als Keiras?", wollte Helen wissen. "Weil sie aus dem Königshaus kommt und ich nur eine Freundin bin, die sie begleitet. Ach ja, Keira, wie war nochmal dein Name und die, der anderen?"

Einen kurzen Moment musste ich überlegen, aber dann fielen sie mir wieder ein. "Ich bin Königin Eliza von Andorra und dies ist mein Gemahl William. Du bist meine Cousine Mary und wirst begleitet von deinem Mann Samuel."

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