You fooled me right?

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Samantha öffne die Tür!«, rief meine Mutter von der anderen Seite der Tür. Ich lag mit einem Teller auf meinem Schoß im Bett. 

Vor zehn Minuten war ich kurz in der Küche um mir etwas zu essen zu holen, bevor es in die Schule ging. Als meine Mutter mich vor dem Kühlschrank stehen sah kam sie auf mich zu. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie noch wütend war wegen meinem schlechten Benehmen gestern Abend. Aber bevor sie mich erreichen konnte war ich schon die Treppen hoch und in mein Zimmer gehetzt. Ich war wirklich nicht in der richtigen Stimmung um jetzt mit ihr ein Gespräch über mein Benehmen zu führen. Also schloss ich meine Tür schnell ab. 

Jetzt stand sie schon seit mindestens zehn Minuten vor meiner verschlossenen Tür, beschimpfte den Erfinder des Türschlosses und versuchte mich dazu zu überreden die Tür zu öffnen. Aber ich gab nicht nach und stopfte meine Kopfhörer in die Ohren. Ich klickte auf die Radio App. Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum ich Radio gehört habe aber sie hatten bei diesem Radio wirklich eine super Auswahl an Liedern. Okay eigentlich war der Hauptgrund, weshalb ich ausgerechnet dieses Radio hörte, dass One Direction hier nicht abgespielt worden ist. Und nach meiner Meinung war das ein Bonuspunkt. Nach, ich weiß nicht, vielleicht drei oder vier Minuten später gab meine Mutter auf und ging wieder runter. Ich Atmete erleichtert auf begann mein Essen zu verschlingen. Es war nicht genug und so war ich schon nach zehn Minuten fertig. Was eigentlich nicht so schlimm war, denn mit einem kurzen Blick auf meinen Wecker war ich schon aufgesprungen. Fluchend hetzte ich in meinem Zimmer umher. Ich hatte nur noch eine halbe Stunde, um mich fertig zu machen und in die Schule zu kommen und eigentlich brauchte ich mindestens eine halbe Stunde für duschen, schminken und anziehen. Doch jetzt musste ich auch noch innerhalb einer halben Stunde in der Schule sein. Ich zog mir gerade eine Hose und ein T-Shirt aus meinem Schrank und zog diese an, als mir einfiel, dass ich heute ja meine letzte Englisch Arbeit schreiben würde und wenn ich da zu spät käme wäre ich so was von im Arsch. 

Ich hetzte angezogen, dezent geschminkt und leider ungeduscht die Treppe hinunter. Auf der letzten Stufe schlug ich mir gegen den Kopf und raste die Treppe wieder hoch. Ich hatte meine Tasche in meinem Zimmer vergessen. Dort angekommen schnappte ich mir diese und hetzte auf ein neues die Treppen hinunter. Ich schnappte mir mein Fahrrad und raste los. Der Wind pfiff um meinen Kopf und in meine Ohren. Zufrieden stellte ich fest, dass die Straßen nicht völlig leer waren. Auf dem Bürgersteig konnte ich noch einige andere Schüler der Kelly High erkennen. Trotzdem wollte ich kein Risiko eingehen und fuhr schnell weiter. Als ich das Schild meiner Schule erkannte brannten meine Lungen wie Hölle und meine Haaren sahen zu hundert Prozent einfach scheiße aus. Vor dem Eingang stellte ich mein Fahrrad in den Fahrrad Ständer und quetschte mich dann durch die Massen an Schülern, die in den Eingang schwemmten. Es nervte mich, dass meine Schule so riesig war und ich mich jeden Tag ungelogen durch milliarden Schüler Scharen durchquetschen musste. Doch dies war heute meine letzte Klausur, was hieß, dass ich mich höchstens noch einen Monat durch diese Scharen quetschen musste, bis ich endlich fertig war. Im Gehen zog ich mir meine schwarze Lederjacke aus und legte sie über meinen Arm. An meinem Spind angekommen checkte ich in einem Spiegel erst einmal mein Make-up. Ich sah grausig aus. Daher zog ich schnell aus meiner Tasche Puder heraus und verteilte es in meinem Gesicht. Prüfend begutachtete ich mich noch ein letztes mal, um mir dann meine Haare zu einem Dutt hochzubinden. Anders ging es heute einfach nicht, denn meine Frisur war nicht mehr zu retten.

Ich schreckte zusammen, als ich von hinten angesprungen wurde. »Hey! Letzte Arbeit! Und bist du bereit?«, kreischte mir Chloe ins Ohr. Ich drehte mich grinsend um, während ich meine Spindtür zuknallte. Sie hatte mal wieder was zu essen in der Hand. Ich nickte. »Jap so was von. Ich habe genug gelernt. Mir kann also nichts im Weg stehen.« Ich guckte hungrig auf ihr Schoko Brötchen runter. Sie lachte und kramte in ihrer Tasche herum. »Gut, dass du mich hast ansonsten würdest du ja verhungern.« Ich lachte dankbar, als sie mir eine Tüte reichte, in der auch ein Schoko Brötchen drin war. »Danke. Ich hatte heute morgen nicht so viel Zeit. Meine Mum hat mir nämlich vor dem Kühlschrank aufgelauert.« Gierig griff ich in die Tüte und zupfte mir was von dem Brötchen ab und stopfte es in meinen Mund. Meine Zunge kribbelte, als ich die Schokolade schmeckte. Nichts ging über was Süßes und ich fühlte mich sofort wohler. »Wieso hat deine Mum dir vor dem Kühlschrank aufgelauert?«, fragte mich Chloe verwundert. Noch im Rausch des Schoko Brötchens antwortete ich ihr. »Na wegen gestern Abend.« Ich hörte kurz auf zu reden und stopfte mir noch mehr in meinen Mund. Ich war verwundert, dass ich so einen Hunger hatte. Ich begann wieder zu sprechen. »Weil ich doch Niall gesagt habe, dass er so Kobold Ohren hat und mich anscheinend schlecht benommen hätte.« Obwohl es wahrscheinlich eher so klang. Weil if doch Neil getagt habe, daff er wo Kobold fohren hat und anfeinend flecht benommen häffe. Chloe blickte mich verwirrt an. »Was ist mit Kobolden?« Ich schluckte und mit dem letzten rest Brötchen, der mir den Rachen runterlief kam auch mein Bewusstsein zurück. Ich hätte mir am liebsten gegen den Kopf geschlagen, da ich Chloe es gerade wie auf dem silbernen Teller serviert hatte, dass mein Dad One Direction managt. Ich wollte gerade etwas sagen, da sprach sie schon weiter. »Und wer ist Neil? Und wieso hättest du dich schlecht benehmen sollen? Ihr wart doch nur essen gestern?! Apropos wie war es da eigentlich?« Ich hob beschwichtigend meine Hände. »Also. Das Essen war echt gut und wir waren in diesem Übernoblen Restaurant, weißt du wo du für Essen und Trinken so viel Geld hinblättern musst.« Chloe grinste und wusste sofort, welches ich meinte. Bevor ich jedoch weiter reden konnte stand plötzlich Amberly neben uns. Amberly war… naja sagen wir mal das was jeder Junge als heißen Feger beschreiben würde. Ich konnte sie absolut nicht leiden. Sie war an einigem Schuld, was mein Leben zur reinsten Tortur gemacht hatte. Ich blitzte sie wütend an und auch Chloe stellte sich warnend neben mir auf. »Was willst du?«, zischte ich und sie grinste. Sie zwirbelte sich ihre schwarzen Voluminösen Haare um ihren Finger. »Also. Dein Dad hat da ja einen riesigen Fisch am haken. Ich hoffe, dass ihr jetzt ein bisschen mehr Geld bekommt, damit sie sich um deine psychischen Probleme kümmern können.« Und schon war sie weg und ich atmete erleichtert auf. Chloe drehte sich zu mir um und seufzte genervt auf. »Gott, dass sie echt noch immer damit nervt. Diese Schlampe. Gehts dir gut Sammy?« Sie schaute mich besorgt an und ich nickte. »Also hast du gestern erfahren, mit welcher Band dein Dad jetzt was am laufen hat?« Sie zwinkerte mir zu, da sie das Wort am laufen lustig fand. Fragt mich nicht wieso aber sie fand es einfach nur witzig es für jegliche Beschreibung oder Situation einzusetzen. Jetzt musste ich ihr sagen, was ich eigentlich am liebsten verschwiegen hätte. Ich atmete einmal auf und sagte dann. »Ja hat er. Und meine Mutter ist so sauer auf mich, weil ich mich gegenüber von…« ich hielt kurz inne bevor ich den Namen sagte und blickte Chloe an. Sie guckte mich erwartungsvoll an. »Versprich mir, dass du nicht ausflippen wirst.« Verwirrt schaute sie mich an. »Na hör mal es wird ja wohl nicht One Direction sein.« Ich guckte sie bedeutungsvoll an. Sie brauchte ein wenig bis sie verstand. Als es bei ihr klick machte schlug sie sich atemlos die Hand vor den Mund. »Ach. Du. Scheiße. Sag mir, dass du mich hier gerade verarscht.« Ihre Augen waren geweitet und ich rollte genervt mit den Augen. »Nein tue ich nicht!« Sie fing an sich mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht herum zu wedeln. »Ich glaube ich kriege gleich einen Anfall!«, kreischte sie erstickt. Ich knurrte genervt. Das war so klar, wie dass ich One Direction nicht mag, dass sie ausrasten würde. »Gott Chloe bekomm dich bitte zusammen sonst klatsche ich dir gleich eine!« Langsam ließ sie ihre Hand sinken und guckte mir direkt in meine Augen. »Bitte sage mir, dass du mich nur verarscht.« »Zum zehntausendsten mal! Nein ich verarsche dich nicht.« Sie sah erstaunt aus und fing dann plötzlich an zu kichern. Jetzt ist es eideutig vorbei mit ihr, dachte ich. »Und lass mich raten du bist gar nicht begeistert davon.« Das war meine Beste Freundin und nicht der freakige One Direction Fan. Sie hatte sich wieder gefasst und blicke mich ernst an. »Nein wieso sollte ich. Ich war wenigstens Zuhause sicher vor dieser One Direction Kacke! Und meine Mum hasst mich jetzt, weil ich gestern diesen Niall beleidigt habe.« Erschrocken guckte mich Chloe an. »Also erstens. Du weißt, dass ich es nicht schlimm finde, dass du One D nicht magst aber bitte hör auf zu sagen, dass sie scheiße sind und zweitens. Du hast nicht wirklich Niall Horan in person beleidigt?!« Jetzt musste ich grinsen, denn ich fand mein Kommentar, wenn ich jetzt so zurück dachte, echt das beste am Abend. Meine Beste Freundin seufzte. »Doch das hast du. Und du fandest es wahrscheinlich auch noch total komisch.« Ich grinste wieder. »Was denn? Ich habe nur Fakten dargelegt. Was kann ich dafür, dass seine Ohren aussehen wie die eines Kobolds?« Chloe atmete auf und verdrehte die Augen. »Was ist doch wahr! Und außerdem war er auch frech zu mir.«, verteidigte ich mich. Sie schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich kanns echt nicht glauben.« Unser Gespräch wurde von dem Läuten der Klingel unterbrochen. »Komm ab in den letzten Kampf!« Lachend zog sie mich in den Klassenraum rein. Als wir saßen und unsere Lehrerin gerade die Regeln, die während der Klassenarbeit gelten aufzählte stoß Chloe mich an. »Aber Harry. Sieht der in echt so heiß aus wie auf den Bildern?« Ich zuckte mit den Schultern. Woher sollte ich das wissen. So genau hatte ich ihn mir gestern nun auch wieder nicht angesehen. Seufzend drehte sich Chloe wieder ihrem Platz zu und empfang die Arbeit, die unsere Lehrerin uns nun aushändigte. 

Die Arbeit war der reinste Klacks für mich und ich war die erste die Abgab. Den rest des Tages über nervte mich Chloe mit in echt Fragen über Harry Styles aus. Als die Schulklingel das Ende des Schultages ankündigte war ich mehr als erleichtert den Fängen der Kelly High zu entkommen. Zusammen mit Chloe verließ ich das Gebäude und blinzelte in den grauen hellen Nachmittagshimmel hoch. »Also. Seine Haare. Die sind doch in echt bestimmt noch fluffiger oder?«. fragte mich Chloe gerade. Ich antwortete ihr schon gar nicht mehr, denn sie führte praktisch eine Unterhaltung mit sich selber. Ich senkte meinen Blick und blinzelte, denn meine Augen hatten zu lange in den hellen Himmel gestarrt. »Bestimmt fühlen sie sich wie Seide an. Und strahlen seine Augen genau so wie auf den Bildern?«, laberte Chloe weiter. Mein Blick streifte umher bis er bei meinen Fahrrad angekommen war. Und da stand jemand. Genau neben meinen Fahrrad und tatschte den Lenker an. Ich wurde wütend. Wer erlaubte es sich meinen Lenker an zufassen? Ich blickte genauer hin und erkannte die Person als einen Typen, der eine Snapback und eine schwarze Sonnenbrille trug. Ich starrte ihn böse an und er entdeckte mich und grinste blöd. Moment mal. Dieses dumme Grinsen kannte ich doch. Er nahm seine Sonnenbrille kurz ab und mir blitzen zwei Ozeanblaue Augen entgegen. Dann setzte er sie wieder auf, denn er musste an meinem Gesichtsausdruck erkannt haben, dass ich wusste wer er ist. »Also ich bin mir sicher, dass er gerade keine Freundin hat. Hast du ihn mal gefragt?« Verwirrt blickte ich Chloe an, die mich anstarrte. »Hast du mir überhaupt zugehört?«, fragte sie mich. »Ähm ja habe ich aber…öhm du ich müsste jetzt schnell mal los.« Ich umarmte sie schnell und raste dann zu meinem Rad. Als ich mich umblickte stand sie noch immer auf der Treppe und schaute mir verwirrt hinterher. Ich winkte ihr zu und blieb dann vor meinem Fahrrad stehen. »Cooles Rad.«, grinste mich Niall an. Ich würdigte ihn keines Blickes und schloss es ab. »Ja ich weiß.«

Als ich mich auf mein Rad schwang, hörte ich ihn lachen. Arroganter Arsch. Ich trat in die Pedalen und war mir sicher ihn weit hinter mir gelassen zu haben, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie ein Typ neben mit herfuhr. Natürlich war es Niall. Genervt atmete ich aus. »Was hast du überhaupt an meiner Schule zu suchen? Bist du so was wie ´n Stalker oder was?«, knurrte ich. Er lachte laut auf und ich musste mir auf stark auf die innenseiten meiner Wangen beißen, um nicht mit zulachen. Scheiße war sein Lachen ansteckend. »Nein ich bin kein Starker. Dein Dad hat mich gebeten dich ab zu holen, weil du dein Schlüssel vergessen hast und bei euch keiner Zuhause ist.« Er zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und klimperte damit vor meinen Augen herum. Ich gab mir eine stille Klatsche. Wie konnte ich nur vergessen meinen blöden Schlüssel mit zunehmen. Zum Glück war mein Schloss ein Zahlenschloss und so brauchte ich dafür wenigstens keinen Schlüssel. Ich schnappte mir den Schlüssel, wodurch mein Fahrrad ins Schlingern geriet und blickte Niall an, der grinste. »Keine Ursache.« Ich schnaubte und fuhr weiter gerade aus. »Wieso so inkognito?« Ich nickte mit dem Kopf in Richtung seiner Snapback und der Sonnenbrille. Es sah wirklich etwas komisch aus, da die Sonne nicht schien und er eine Sonnenbrille trug. »Damit ich nicht in Sekunden von kreischenden Fans umringt bin.« Ich zog eine Augenbraue nach oben. »Ziemlich schlechte Verkleidung falls du mich fragst.« Er grinste, schon wieder!, und ich zog eine Grimasse. Plötzlich huggellte es unter mir und ich knallte von meinem Fahrrad mit dem Kopf auf den Boden. Alles um mich herum wurde schwarz und ich dachte noch daran, wie Mum früher immer gesagt hatte. »Vergiss nicht deinen Helm auf zuziehen. Wenn du irgendwann mal vom Fahrrad fällst und auf dem Kopf landest kann das schlimme Folgen haben.«

Stole my heartWhere stories live. Discover now