Cant believe it

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Mist Mist und verdammter Mist! So ein Scheiß! Fluchend sammelte ich mit einem Kehrbesen die Scherben von meinem Lieblings Cola Glas auf. Das Gals hatte ich schon so lange. Um genauer zu sein hatte ich dieses Glas seit meinem ersten Besuch bei McDonalds. Da war ich so um die neun. Auf jeden Fall kennt ihr doch die Happy Meals. Und zu denen bekommt man immer ein Geschenk. Mein Geschenk war dieses Cola Glas und ob ihr es mir glaubt oder nicht: Dieses schöne pinke Glas verborg viele Erinnerungen. ZU viele um sie alle auf zu zählen. Zähneknirschend öffnete ich den Mülleimer und schüttete die Scherben hinein. Dann holte ich mir ein neues Glas raus und schenkte mir Cola ein. Mit dem Glas lief ich dann hoch in mein Zimmer, wo ich es mir auf meinem Bett gemütlich machte und die DVD This means war in meinen Mac reinschob. Wie ich Reese Witherspoon liebte. Sie ist einfach die Beste Schauspielerin auf Erden und mein größter Traum war es sie später einmal zu treffen. Aber leider ist die Dauer eines Fluges von England, genauer gesagt London, nach Los Angeles eine Qual. Zwölf ganze Stunden! Das ist die hälfte eines ganzen Tages! Und mit meiner Flugphobie konnte ich das sowieso vergessen. Ich weiß was ihr jetzt denkt. Armes Mädchen. Was ist ihr passiert, dass sie so eine Angst vorm fliegen hat? Naja…das wüsste ich auch gerne aber Fakt war, dass ich in diesem Leben kein Flugzeug betreten werde. Eine Qual für meine Eltern, die es liebten zu verreisen. Meine Mum war schon viel herum gekommen. Von Deutschland nach Spanien, wo sie dann auch meinen Dad kennen gelernt hatte, der Engländer war. Sie haben sich sofort ineinander verliebt und Dad und Mum beschlossen sofort zusammen nach England zu ziehen. Ihr habt richtig gehört. Meine Mum ist Deutsche. Somit spreche auch ich Deutsch. Jup ich bin zweisprachig erzogen worden. Ich muss nur leider sagen, dass mir die Sprache Deutsch bisher nur bei meiner Oma was gebracht hat und sonst garnicht. Also redete ich vielleicht einmal im Jahr Deutsch, nämlich immer dann wenn Oma zu besuch war. Das Beste daran war, dass sie mir dann immer haufenweise Haribo Gummibärchen mitgebracht hat- hier in England leider in Mängeln verfügbar. Mein Handy klingelte und holte mich aus meinem Selbstgespräch heraus, die leider viel zu oft eintraten. »Ja. hier ist Sammy.« Sammy, so heiße ich. Naja eigentlich Samantha aber der Name klingt wie der einer Alten Schrulle. Daher Sammy. Ich fragte mich manchmal auf welchem Trip meine Eltern waren, als sie diesen Namen aus irgendeinem alten versifften Namensbuch herausgesucht hatten. An der anderen Leitung hörte man ein kleines rascheln, dann ein Kauen und dann eine Stimme. »Ja hi. Hier ist Cloe.« Cloe war meine Freundin. Sie aß für ihr Leben gerne. Genau wie ich. Was ein guter Grund für uns wurde beste Freundinnen zu werden. »Hey was lous?«, fragte ich sie.

»Ich wollte fragen, wann dein Dad dir endlich erzählt, mit welcher berühmten Band er jetzt einen neuen Vertrag hat?!« Ich seufzte laut. Ja noch so eine Sache. Mein Dad war ein Tourmanager für berühmte Bands. Ich mochte diesen ganzen Trubel nie, wenn er weg war und Mum kurz davor war auszurasten, wenn die Spülmaschine mal wieder ihren Geist aufgab oder wenn Simon, mein kleiner Bruder mal wieder ein riesen Stress darum machte, weil seine Playmobil Figur mal wieder verschwunden war und ich sie letzten endes in MEINEM Schrank fand. Da fragt man sich schon, wie die da drin gelandet ist. 

Jedenfalls verdient mein Dad ziemlich gut mit der Sache, was meinen Eltern zu einem großen Haus, mir zu geilen Klamotten und meinem Bruder zu viel Spielzeug verhalf.

»Gott keine Ahnung! Er macht daraus mal wieder ein Riesen Drama und hat sogar seine Bürotür zugesperrt, damit ich nicht gucken kann, wer denn jetzt diese Band ist.« Ich musste kichern als ich Cloe am anderen Ende der Leitung laut schmatzen hörte. Es ist ein wunder, dass sie noch nicht so fett wie diese Wasserbälle ist, in die man sich reinstellen kann und dann praktisch auf dem Wasser läuft. »Mennooo! Siehst du ihn heute?«, fragte sie und da fiel mir siedend heiß ein, dass er ja heute mit uns essen gehen wollte. Ich guckte auf meinen Wecker. Scheiße! Schon 18 Uhr und ich sehe aus wie frisch aus dem Bett gefallen. »Du sorry Cloe können wir morgen früh noch mal telefonieren? Mein Dad kommt in genau einer Stunde um meine Mum, Simon und mich zum Essen ab zu holen.« »Jop okay aber vergiss nicht morgen ist die letzte Englisch Prüfung und dann war das die letzte Prüfung in unserem Leben!« Ich lachte und jubelte laut mit meiner Freundin mirt. Dann verabschiedeten wir uns und ich raffte in höchst Geschwindigkeit meine Sachen zusammen und sprintete ins Bad. Mich beflügelte die Tatsache, dass ich für die Englisch Prüfung genug gelernt habe und dass ich dann fertig war mit der Schule. Nie wieder nervige Mitschüler. Nie wieder dumme Lehrer und nie wieder Stress mit Mum oder Dad wegen einer verhauten Note. Mein einziges Problem war, dass ich keine Ahnung hatte, was das Leben danach für mich bereit hielt. Es war mir ein Mysterium und anscheinend hatte Gott entschieden es mir noch nicht zu verraten. 

Als es an der Tür klingelte hörte ich, wie meine Mum - natürlich auf hohen Schuhen - diese öffnete und kurz darauf vernahm ich auch noch die Stimme von meinem Dad. Ich legte noch kur meine Perlenstecker an und dann ging ich, mit Leggings und weißer Bluse aus meinem Zimmer. Mein Dad umarmte gerade Simon und als er mich an sich zog klammerte ich mich so fest an ihn, dass er lachen musste. »Na meine Schöne. Du kannst mich jetzt wieder los lassen.« Ich grinste ihn schief an und schlüpfte schnell in meine Nike Blazer, was mir einen kritischen Blick von meiner Mutter einbrachte. »Samantha Schätzchen. Ich habe dir doch neulich erst diese schönen schwarzen Schuhe von Lou Boutain gekauft.« Ich schnaubte. »Ja und du weißt genau, dass ich hohe Schuhe auf den Tod nicht ausstehen kann. Sie drücken und tun einfach nur weh. Hast du dir mal die Füße von Victoria Beckham angeguckt? Die sehen grausig aus. Solche Füße will ich später nicht haben. Daher nein danke ich ziehe doch lieber meine Nikes an.« Genervt verdrehte meine Mutter die Augen. Simon fing schon wieder an zu quengeln. »Können wir jetzt endlich looooooooooooooos?!« Dieses mal war ich ihm unglaublich dankbar für sein Rumgejammere. 

Angekommen an dem wohl teuersten Restaurante in London stiegen wir aus dem Auto und betrachteten das schöne prunkvolle Ambiente vor uns. Es sah aus wie in einer dieser Filme, wo die schönen und reichen 1000 Pfund für eine Flasche wein bezahlten. Ich fragte mich, wieso wir uns das plötzlich alles leisten konnten. Okay wir waren nicht arm aber so mega reich waren wir nun auch wieder nicht. Mein Dad lief gerade einem Kellner hinterher und wir folgten ihm. Der Kellner führte uns an einen Tisch etwas weiter weg von den anderen und wir setzten uns. 

Als ich gemütlich saß und schon meine Cola vor mir stehen hatte fiel mir auf, dass der Tisch noch für fünf weitere Gedeckt war. Verwundert fragte ich an Dad gewandt. »Warum sind hier fünf Teller zu viel?« Er guckte mich leicht verlegen an und räusperte sich. »Nun. Weil du ja jetzt schon seit einem Monat dringend wissen willst, mit wem ich in meinem Job so Zeit verbringe wollt eich dir heute meine neuen Kollegen vorstellen.« In meinem Kopf machte es Klick. »Ah die Band, die du jetzt managest! Cool.« Er nickte strahlend und blickte auf seine Uhr. »Hmmm… Komisch. Sie müssten eigentlich gleich kommen.« Er schaute sich um. »Ah da sind sie ja.« Ich folgte seinem Blick und traf auf fünf gut aussehende Kerle, die in die Richtung unsres Tisches kamen. Ich kriegte meinen Mund nicht mehr zu, als ich realisiert hatte, dass diese fünf Typen niemand anderes waren als One Direction. Diese grässliche Boyband, auf die die ganze Kelly High abfuhr und sie kamen auf meinen Tisch zu. Gott wie konnten fünf Typen eine ganze scheiß Schule in Aufregung versetzen? Okay zugegeben sie sahen gut aus. Sehr gut sogar aber trotzdem mit ihrem Aussehen hatten sie mich noch lange nicht geködert.   

Stole my heartWhere stories live. Discover now