Schloss Mühlenhof

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Noch am selben Tag wollten die Drei herausfinden wohin die Koordinaten sie führen würden. Also hatten sie sich gemeinsam zu Tims Wohnung in der Labradorstraße 26 begeben. Dort hatte Tim sich die Freiheit genommen eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Dadurch, dass die Wohnung der Beiden im nördlichen Außenbezirk lag, während Tims Zuhause sehr zentral und nah am Hafen gelegen war, war es einfacher gewesen direkt zu ihm aufzubrechen. Immerhin wollte jeder von ihnen schnellstmöglich wissen wohin die Koordinaten sie führen würden.

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Während Christin in einem von Tims roten Sessel vor dem leeren Kamin saß und durch das weiche Fell Struppis streichelte, berechnete Haddock hingegen die exakte Position des Schatzes und murmelte dabei immer wieder ‚Das kann doch nicht stimmen.' vor sich hin.

„Nun, Kapitän? Wohin führen uns die Längen- und Breitengrade?", erkundigte sich Tim, als dieser aus seinem Schlafzimmer trat und gerade seine gelbe Weste über dem weißen Hemd zuknöpfte. Sein Haar war noch etwas feucht, doch sein Pony begann bereits wieder seine natürliche Form anzunehmen. Interessiert blickte er den Kapitän an, neigte den Kopf zur Seite und sah auf das Notizblöckchen, auf dem mehrmals derselbe Ort geschrieben stand. „Schloss Mühlenhof? Also liegt der Schatz nicht im Meer?" Der Kapitän schüttelte den Kopf und deutete mit dem Finger auf ihre Heimat, ehe er diesen ein kleines Stück aus der Stadt hinausgleiten ließ. „Nach mehrmaligem Nachprüfen steht fest, dass die Koordinaten uns tatsächlich dorthin führen."
Christin drehte ihren Kopf nun in die Richtung der Beiden, streichelte weiterhin Struppi durchs Fell und erkundigte sich bei ihrem Vater: „Mühlenhof gehörte doch mal Urgroßvater, oder?" Tims Blick richtete sich auf seine Liebste und auf seinen treuen Hund, mit dem er gerade nur zu gern den Platz getauscht hätte. Zugern hätte er seinen Kopf auf ihren warmen Schoß gebetet und sich so liebevoll durchs Haar streichen lassen. Seine Sehnsucht nach Zeit allein mit ihr wuchs stetig an und das Verlangen danach ihren schönen Körper mit seinen Lippen und Fingern zu erkunden keimte neuerlich in ihm auf. Tim rief sich daher in Gedanken zur Ordnung und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. „Als ich vor einigen Tagen dort war, fiel mir das Wappen Ihrer Familie über der Haustür auf, Kapitän. Es muss also seine Richtigkeit haben, dass die Koordinaten uns dorthin führen. Wir sollten zumindest hinfahren und uns einen Überblick verschaffen."

Der Kapitän sah von der Landkarte auf, legte den Kopf etwas zur Seite und nickte schlussendlich bedächtig. „Ja, das sollten wir wirklich machen." Tim lächelte ihn zuversichtlich an, nahm die Enden seiner Krawatte in die Hände und wollte sie gerade anfangen zu binden. „Wir können gerne direkt los.", sagte Tim in die Runde und hatte für den Augenblick nur Augen für seine Handgriffe.

Mit Struppi im Arm hatte Christin sich aus dem Sessel erhoben und war auf die Beiden am Esstisch, der unter dem Fenster im Wohnzimmer seinen Platz hatte, zugegangen. Tim hatte dies im Augenwinkel registriert und hielt in seinem Tun inne, als seine Freundin neben ihm zum Stehen kam. „Dann sollten wir keine weitere Zeit vertrödeln.", waren ihre aufrichtigen Worte gewesen, während sie dabei warmherzig in Tims Iriden schaute. Zustimmend nickte er auf ihre Aussage hin und auch Haddock brummte daraufhin beipflichtend, während Christin ihn kurz musterte. Unweigerlich straffte sich Tim dabei und genoss es obendrein von ihr so in Augenschein genommen zu werden. Sein Körper kribbelte dabei angenehm und er fühlte wie ein warmer Schauer über seinen Rücken floss.

Tims Blick ruhte unentwegt auf Christin, wobei er völlig vergaß seine Krawatte weiterzubinden. Langsam hockte sich Christin hin und entließ Struppi sanft aus ihren Armen, ehe sie sich wiederaufrichtete und Tim die beiden Enden seiner schwarzen Krawatte sachte aus den Händen nahm. Gerne ließ er es geschehen und fühlte wie ihm das Herz bis zum Halse schlug, während Schmetterlinge in seinem Bauch verliebt mit den Flügeln schlugen. Sorgsam begann sie ihm diese zu binden, wobei er sie mit einem liebevollen Gesichtsausdruck bedachte. Wie sehr er seine Christin doch liebte und diese kleinen, lieblichen Gesten von ihr genoss.
Ihre Handgriffe waren geschickt, weswegen die Krawatte wenige Lidschläge später gebunden war. Abschließend drückte sie Tim einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und blickte ihn daraufhin verschmitzt lächelnd an. „So, nun können wir gehen." Verliebt lächelte Tim sie an, nickte zustimmend und sah anschließend zum Kapitän. Dieser hatte die Beiden bei diesem liebevollen Moment beobachtet und musste nun schmunzeln, ehe er nun feierlich zu ihnen sagte: „Dann auf ins Gefecht!"

Nicht gesucht, aber gefundenWhere stories live. Discover now