Das Konzert

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„Wo bleibt sie nur? Wir sollten längst unterwegs sein, Hagel und Granaten.", murrte der Kapitän unwirsch vor sich hin, während er zusammen mit Tim und Struppi am Fuße der Treppe des Hotels stand und mit den Beiden auf Christin wartete. Tim beobachtete den Kapitän die ganze Zeit beim auf und ab Gehen und hoffte, dass seine Geliebte bald kommen würde. Der Kapitän hatte nämlich Recht. Sie waren etwas spät dran und Christin brauchte tatsächlich länger als geplant war. Etwas, dass ihm gerade ein wenig auf die Nerven ging. Tim war obendrein wie ein Flitzebogen auf das Kleid gespannt, welches Christin gestern erworben hatte. Sie hatte ihn, Struppi und ihren Vater sogar extra vor die Tür gescheucht. Alles nur, damit sie Christin nicht schon zuvor sehen würden. Dies war wiederrum etwas, dass er sehr niedlich an ihr gefunden hatte und was ihn noch immer, wenn er daran dachte, schmunzeln ließ.

Mit verschränkten Armen beobachtete Tim weiterhin den Kapitän, musterte ihn immer wieder und meinte schließlich besonnen: „Immer mit der Ruhe, Kapitän. Noch liegen wir gut in der Zeit." Er hoffte, dass dies auch so bleiben würde. Wenn sie innerhalb der nächsten Augenblicke die Treppe hinunterkommen würde, würden sie auf jeden Fall pünktlich sein. Tim hätte zwar gerne noch ein paar Minuten vor dem Konzert gehabt, aber sei es drum.

„Keine Sorge. Ich bin schon da, Papa.", ertönte die sanfte Stimme von Christin und ließ so Tim, Struppi und auch Haddock mit großen Augen zu ihr aufblicken. Dort auf der obersten Stufe stand seine Angebetete und sah einfach nur zum Niederknien in ihrem Abendkleid aus. Das Herz sprang ihm freudig tanzend in die Halsgegend und die Schmetterlinge in seinem Bauch ließen es dort herrlich kribbeln. Überwältigt von Christins Schönheit musterten seine blauen Augen sie in ihrem dunkelgrünen, knöchellangen Abendkleid.

Gänzlich entblößt waren ihre Schultern und nur ein mintgrüner Seidenschal war um ihre nackten Oberarme gelegt. Eine mit Goldstickereien verzierte Korsage betonte ihre schöne, schlanke Taille und brachte ihre vollen Brüste perfekt zur Geltung. Wobei er schon jetzt auf all die anderen Männer, die seine Christin in diesem Kleid zu Gesicht bekamen, neidisch war. Am liebsten hätte er diesen Anblick nämlich mit niemanden geteilt.

Ihre zierlichen Füße steckten in ebenso dunkelgrünen Pumps, während ihre hüftlangen, braunen Haare zu einer schlichten Hochsteckfrisur gebunden waren. Make-up trug sie keines und dies brauchte sie in Tims Augen auch absolut nicht, da sie für ihn eine wahre Naturschönheit war.

Angetan sah Tim dabei zu, wie seine Liebste mit geschmeidigen Bewegungen die Treppe hinunter schritt und dabei alle Drei zu gleichen Teilen glücklich anlächelte. Ganz der Gentleman, der Tim nun einmal war, deutete er eine Verbeugung an und streckte Christin anschließend die Hand entgegen, als diese auf der vorletzten Stufe zum Stehen kam. Verliebt lächelnd ergriff sie seine Hand und lachte verlegen auf, als Tim ihren Handrücken zärtlich küsste. „Mylady. Ihr seht umwerfend aus." Sein Blau verschmolz dabei mit ihrem Braun und seine feinen Gesichtszüge zierte dabei ein charmantes Lächeln.

Deutlich erkannte Tim den rötlichen Schimmer, der sich nach seiner Aussage auf ihre Wangen geschlichen hatte. Freudig lachte er sie daraufhin an und hörte sie beinahe schon scheu zu ihm sagen: „Du Charmeur."

Auch Haddock war ganz begeistert von seiner bildhübschen Tochter, was ihm deutlich anzusehen war. Strahlend sah er sein einziges Kind an, seufzte auf und nickte ihr anerkennend zu. „Du siehst wirklich atemberaubend aus, mein Delfinchen.", gab der Kapitän ganz ergriffen von sich, woraufhin er sie noch einmal ausgiebig in Augenschein nahm. Warmherzig sah sie daraufhin zu ihm, lächelte überglücklich und gab ein freudiges ‚Dankeschön, Papa.' von sich. Auch Struppi bekundete seine Begeisterung mit einem lauten Bellen, woraufhin Christin ihm liebevoll über das Köpfchen streichelte. „Auch dir danke ich, Struppichen."

Nicht gesucht, aber gefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt