Kapitel 4

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Wir saßen uns ins Wohnzimmer und dachten gemeinsam nach.
,,Ist diese Jess echt so ein Problem? Was ist schon dabei, wenn ich hier wohne?"fragte ich in die Runde.
,,Mit Jess legt man sich nicht an",sagte Eva schnell.,,Man ist mit ihr befreundet oder sie zerstört einen. Du bist auf ihrer Liste. Sie fährt sicher nicht darauf ab, wenn du im selben Haus wie ihr Freund wohnst."
Okay, Dean und Jess sind wohl zusammen. Wow, Arschloch und blöde Kuh, da haben sich zwei gefunden.
,,Würde sie Dean zu liebe nicht mich irgendwie von ihrer Liste streichen?"fragte ich locker und lehnte mich zurück. Eigentlich war es mir egal was sie von mir dachte aber ich will mir auch nicht direkt Feinde machen.
,,Darauf gibt sie keinen Fick",sagte Dean sofort.,,Ich brauche niemanden, das weiß sie. Wenn ich ihr das sagen würde, würde sie denken ich will das, weil ich fremd gehe oder so. Es gibt für sie sonst keinen anderen Grund, dass ich mich mit jemandem so gut versteh, dass ich will, dass sie sie auch mag."
,,Dann mag sie mich nicht, was soll's",meinte ich Schulter zuckend.
,,Du verstehst das nicht",meinte Eva.,,Wenn Jess dich nicht mag wird auch kein anderer sich mit dir anfreunden. Die haben zu viel Angst, dass Jess sie fertig macht. Sie hat genug Geld um jeden alles machen zu lassen."
,,Deine Freundin ist schon krank, was?"meinte ich zu Dean.
,,Klappe, Brillenschlange, Eva dramatisiert bloß",murmelte er. Er seufzte und verdrehte die Augen.,,Ich beweis euch das. Ich lade Jess morgen zu uns ein und ihr lernt euch kennen. Das erste treffen lief blöd, na und? Kann passieren. Außerdem kann sie ihre eifersucht zurück stellen, weil wir ja irgendwie jetzt Geschwister sind. Ich knall doch nicht meine Schwester."
,,Und ich knall dich so oder so nicht",gab ich zurück.
Wieder mal rollte er seine Augen.
,,Willst du meine Hilfe oder nicht?"meinte er genervt.
,,Dean",fauchte Eva.
,,Ja ja, okay",murmelte er.,,Will noch jemand was sagen? Sonst verzieh ich mich wieder in mein Zimmer."
Ich ging ebenfalls in mein Zimmer und schaltete meinen Laptop an.
Irgendwie war ich jetzt neugierig suchte Jess auf Facebook. Durch Deans Freundeliste fand ich sie auch schnell.
Eindeutig das blöde Mädel.
Zu ihren Fotos gehörten viele Partybilder, ein paar Fotos von einem Auto und Klischeehafte Familienfotos vor einem großen Haus und einem Hund davor.
Not my cup of tea, dachte ich mir.
Da viel mir aber auf, dass ich nun auch in einem dieser riesigen Häuser wohne.
Oh man, das ist noch so ungewohnt.
Meine Mutter, mein Vater und ich haben früher in einem kleinen aber feinem Haus gewohnt. Als ich 13 Jahre alt war haben sie sich getrennt und Mum zog mit mir in eine andere, kleinere Wohnung.
Die Wochenenden verbrachte ich eher zum lernen als zu meinem Vater zu fahren, da er sowieso nur arbeitete, um sich abzulenken.
Ich verstand ihn, das lernen war mein Ablenkungsventil.
Dementsprechend schrieb ich gute Noten und bald darauf hörte ich immer wieder Sprüche wie ,,Streber" , ,,Speichellecker" , ,,Arschkriecher".
Dabei lern ich nur und schmeichel niemandem.
Ich seufzte und legte meinen Laptop weg.
Ich wollte eine Art neustart doch ich bin eben ich.
Das Mädchen, dessen einzige Freunde Bücher sind.
Ich entschied mich dafür etwas zu lesen, um den Kopf frei zu kriegen.
Bald darauf ging ich auch schlafen. Am nächsten Tag ist Schule, ich muss rechtzeitig aufstehen.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, war ich für einen moment etwas orientierungslos aufgrund der neuen Umgebung.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, entschied ich mich dafür heute meine Kontaktlinsen zu tragen.
Meine Mum hatte anscheinend Frühstück vorbereitet. Elias saß sich gerade zu ihr, als ich mich ihnen auch anschloss.
Eva kam auch bald dazu, jedoch versuchte sie mich zu meiden und sprach nicht besonders viel mit mir.
,,Hey, alles okay?"fragte ich sie leise.
Sie schien sich unsicher ob sie antworten sollte, doch dann antwortete sie mir:,,Man freundet sich nicht mit Leuten an, die auf Jess' Liste stehen. Noch stehst du auf ihrer Liste. Ich will nichts riskieren."
,,Sie ist doch gar nicht hier?"
,,Sie hat ihre Augen überall."
,,Krank",brachte ich nur raus bevor ich in mein Brötchen biss.,,Oh, ich muss mich beeilen, wenn ich rechtzeitig in der Schule sein will!"
,,Mach langsam",sagte Dean gähnend.,,Ich nehm dich und Eva mit. Wir machen aber vorher einen abstecher."
,,Oh, danke",sagte ich verwundert. Nett von ihm.
Bald darauf machten wir uns auf den weg mit einem von Elias' Autos. Eva und ich mussten aber hinten sitzen.
Bald erschloss sich uns auch der Grund, da Eva ,,Oh, Nein" sagte.,,Sag mal spinnst du?"
Bevor ich wusste was sie meinte, sah ich sie.
Jess.
Als sie mich entdeckte war ihr Blick tödlich.
Auch wenn Dean die Türen schnell schloss nachdem er austieg, hörten wir ihr Geschrei.
Nach paar Minuten Diskussion, winkte er mich raus.
,,Jess, das ist meine neue Stiefschwester. Das war ein blöder erster Eindruck aber was soll man machen. Jeder hat es schwer zu Beginn. Mir wäre es eigentlich scheiß egal was mit ihr ist aber sie ist jetzt sowas wie meine Schwester und du weißt wie wichtig mir Familie ist",sagte er ernst.,,Also?"
Mit gekreuzten Armen sah sich mich genervt an, verdrehte die Augen und murmelte:,,Na gut, gestrichen, aber sie soll mich nicht provozieren."
Bevor ich was bissiges Kontern konnte, gab Dean mir ein Zeichen, dass ich die Klappe halten sollte.
Während wir zu Schule fuhren, sagte keiner ein Wort.
Kaum waren wir angekommen, sprintete Eva raus, da ihr klar war wie Explosiv die Stimmung war.
,,Bye, Babe",sagte Dean und gab ihr einen Abschiedskuss bevor er ging.
Als ich gehen wollte, packte Jess mich am Arm.
,,Ich mein es ernst",fauchte sie.,,Provozier mich nicht."
Schon war sie weg.
Verrückte Kuh.

 Cringe-Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now