"Der Aufklärungstrupp ist zurück!" •

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Mein gesamtes Leben habe ich nichts anderes getan als versucht zu überleben.
Diebstahl war der einfachste Weg, vor allem wen man klein und flink ist.
Vielleicht gibt es einen Ausweg aus diesem Leben.
Doch gefunden habe ich ihn bisher noch nicht.
Wenn es so einfach wäre, würden wohl viel mehr Leute aus diesem Leben fliehen.
Ich atmete tief durch und verkniff mir einen Seufzer.
In der Nacht ist es besonders kalt, so kalt das ich meinen Atem deutlich beim
Ausatmen sehen kann.
Ich kann mich noch gut an die Wärme des Sommers erinnern, was mir in solchen Momenten besonders kostbar ist.
Vor vielen Jahren lebte ich mit meiner Mutter, einer Ärztin im Bezirk Trost zusammen in einem kleinen Haus.
Wir hatten nie viel, aber es war genug.
Mein Vater war früh gestorben, er war bei der Arme, bei der Mauergarnison um genauer zu werden.
Warum und wie er gestorben ist habe ich nie erfahren, das einzige was wir bekamen war das Abzeichen seiner Uniform.
Ich kann mich kaum an ihn erinnern, nicht mal sein Gesicht blieb mir im Gedächtnis.
Ich schloss die Augen und rief mir das Gesicht meiner Mutter vor Augen.
Ich sehe ihr sehr ähnlich, früher sagten die Leute ich wäre ihr Ebenbild.
Wir hatten die gleichen schwarzen Haare und die blauen Augen, die gleichen hohen Wangen Knochen und die vollen Lippen.
Wenn ich so darüber nachdenke hätte ich es in diesen Momenten bemerken müssen.
Ich hätte sehen müssen das mein Glück nicht anhalten wird.
In den letzten Stunden waren die Temperaturen noch einmal um
Einiges gefallen.
Inzwischen sind auch kaum mehr Menschen auf den Straßen.
Vereinzelt sah ich mal ein paar Soldaten der Mauergarnison die in den Morgenstunden durch die Straßen streiften und ihrer Arbeit nachgingen.
Als die ersten Sonnenstrahlen über die Dächer fielen erhob ich mich aus meinem
Versteck und zog weiter.
Je weiter die Sonne den Himmel empor kletterte desto mehr Leute liefen durch die Straßen und gingen hektisch ihrer Arbeit nach.
In diesem Teil der Stadt ist das Leben nicht schön, doch wenn man genauer hinsieht fallen einem die kleinen Freuden des Lebens auf.
Die Freude über eine Mahlzeit die die Bewohner der inneren Bezirke nie verstehen werden, die Gemeinschaft die so ein Leben mit sich brachte.
Shiganshina gefällt mir gut, ich bin gerne hier auch wenn das Leid an jeder Ecke wartet.
„Guten Morgen Lia!"
Langsam hob ich den Blick.
Ein paar Meter von mir entfernt stand Frau Jäger die mir fröhlich zuwinkt.
Neben ihr standen zwei Kinder, mikasa und Eren.
Wenn mich nicht alles täuschte müssen sie so um die sieben Jahre alt sein.
„Guten morgen Frau Jäger" rief ich zurück und setzte meinem Weg fort.
Die Jägers und insbesondere Herr Jäger der früher eng mit meiner Mutter zusammenarbeitet hatte waren Freunde der Familie, jedenfalls als die Familie noch existierte waren sie das.
Ich verdrängte die kleine Familie aus meinen Gedanken und sah auf den Weg vor mir.
„Der Aufklärungstrupp ist zurück!" durchbrach eine laute Stimme meine Gedanken.
Langsam sah ich wieder auf und folgte einfach den Maßen zum Tor das gerade als ich ankam geöffnet wurde.
Ich quetschte mich nach vorne durch um einen Blick auf den Aufklärungstrupp zu werfen, oder eher was davon übrig ist.
Heute scheinen sie mal wieder vielen Titanen begegnet zu sein, jedenfalls dem Berg an Leichen zu schließen der am Ende hinter ihnen her fuhr.
„So viele Tote" höre ich eine alte Frau betreten sagen und ein anderer schreit lautstark nach seiner Tochter die es anscheinend nicht geschafft hat.
Das das alles, die schreie und die Blicke der Menschen einfach so an ihnen abprallt ist bewundernswert.
Doch alleine sich diesem Trupp anzuschliessen ist das reinste Selbstmordkommando.
Ich verzog leicht das Gesicht und wandte mich von dem Geschehen ab.
Mein Interesse für sie war genauso groß wie für die Eichel vor mir auf dem Boden.
Gleich null.
Als sich eine grobe Hand auf meine Schulter legte spannte ich mich an.
„Ich hab dich schon überall gesucht Lia" sprach eine dreckige Stimme hinter mir und ich wurde grob am Arm gepackt.
„Du schuldest mir noch Geld kleine Schlampe" spuckte er mir entgegen.
Ich verzog angewidert das Gesicht und befreite meinen Arm aus seinem
griff.
Ich wollte an ihm vorbei doch er packte mich erneut, diesmal viel gröber.
Ich zischte vor Schmerz auf und kniff die Augen Zusammen.
„Ich würde das lieber wo anders klären, aber wenn du jetzt gehst sehe ich dich nie wieder"
Damit hatte er nicht mal unrecht doch wenn er seine Griffel nicht langsam von meinem Arm nimmt sorge ich dafür das er es tut.
Als sein Griff noch enger wurde und er mir näher kam wich ich zurück und zog mein Bein nach oben.
Mit der Fußspitze trat ich ihm unters Kinn, durch die Wucht flog sein Kopf in den Nacken und der stolperte nach hinten.
Ich packte seinen Arm bevor er nach hinten auf seinen fetten Hintern viel und hielt ihn auf den Beinen.
Er schrie schmerzerfüllt auf als ich seinen Arm Umdrehte, ein knacken ertönte und ich lies ihn los.
Sein Arm fiel bewegungslos zu Boden während er vor schmerzen schrie.
„Du schlampe hast mir den Arm gebrochen!" Schrie er herum was viel zu viel Aufmerksamkeit auf uns zog.
Ein paar seiner Handlanger die sich am
Anfang noch zurück gehalten hatten kamen auf mich zu und versperrten mir den Fluchtweg.
„Du Miststück" rief einer und kam mit einer Eisenstange auf mich zu.
Er wollte mich damit niederschlagen doch ich wich aus und griff nach einem
Ende der Stange.
Er war so überrascht von meiner Aktion das er kurz inne hielt und auf die Stange sah.
Diesen Moment nutze ich um diese unsanft gehen seine Stirn prallen zu lassen.
Er gab einen schmerzerfüllten laut von sich ehe er nach hinten weg kippte.
Die nächsten zwei kamen auf mich zu wobei ich den ersten mit der Stange in der Hand niederschlug und den anderen in einem Würgegriff nahm.
Der letzte entschied sich wohl dafür dieses Risiko nicht einzugehen und ergriff still und heimlich die Flucht.
Als der Mann sich nicht mehr rührte lies ich von ihm ab.
Ich lies die Stange neben ihn auf den Boden fallen.
Ich sah mich unbehaglich um und stellte ärgerlich fest das selbst der Aufklärungstrupp der noch an uns vorbei zog aufmerksam geworden war.
Kurz begegnete ich dem Blick von einem der Kadetten ehe ich mich durch die Menge schob die sich schaulustig versammelt hatte.
Erst als ich in einer der unzähligen Gassen halt machte konnte ich durchatmen.
Schwer atmend lehnte ich mich gegen die Kalte steinmauer.
Das ist der Grund warum ich ungerne in der Öffentlichkeit bin und warum mich hier manche fürchten.
Das Grummeln meines Magens durchbrach die Stille um mich herum.
Ich schüttelte über mich selbst enttäuscht den Kopf und setzte mich wieder in Bewegung.

The Promise you gave | Attack on Titan  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt