From Now On

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From Now On
Kim Namjoon Short Story

》I feel like I am losing myself《

„Es ist meine Schuld", gab er mit zitternder Stimme von sich.

Nichts und niemand konnte für seine Situation verantwortlich gemacht werden. Es war ganz allein sein Fehler; ein Fehler, der ihn noch so viel kosten würde. Er hatte niemanden verletzen wollen und verstand nicht, wieso er jetzt trotzdem hier mitten in der Nacht am Han River saß, umgeben von wenigen anderen, die seelenruhig und ausgeklungen die kühle Nachtluft genossen.

Sah denn keiner seine Tränen?

Fühlte keiner außer ihm die bedrückende Schwere dieser Welt?

Wieso vergeudet er überhaupt so viel Zeit damit die Welt verstehen zu wollen, wenn die Welt kein einziges Mal versucht, ihn zu verstehen. Er ist allein. Und er würde es immer bleiben.

Es fing an zu nieseln. Jeder einzelne Tropfen, der an seinem Körper abprallte, fühlte sich an wie ein winzig kleiner elektrischer Schock. Vielleicht wollte ihm die Welt ja damit etwas sagen. Vielleicht war er ja gar nicht so allein, wie er dachte. Die Regentropfen fallen letztendlich auch alle einzeln auf den steinharten Boden aber bilden anschließend zusammen eine Pfütze. Und vielleicht liegen andere gerade auch am Boden, fühlen sich allein und ungerecht behandelt. Vielleicht muss er selbst auch erst einmal zerfallen, damit sich ein Ganzes bilden kann. Ein Ganzes, das weniger verwirrt ist. Ein Ganzes, das sich gerne im Spiegel betrachtet und stolz sagen kann >Ich bin Kim Namjoon<.

Namjoon schluckt den großen Kloß in seinem Hals herunter und beginnt mit seinen Fingern durch das nasse Gras zu wandern. An seinen Fingerkuppen klebt die feuchte Erde. Wie in Trance sitzt er dort mitten auf der nassen Wiese. Sein Blick schweift umher; beruhigt, dass jeder in seiner eigenen Welt versunken schien und keiner ihn wirklich bemerkte. Er war ganz ohne Mundschutz aus dem Haus gegangen. Dachte gar nicht daran, dass draußen in den Augen anderer RM in die Öffentlichkeit trat. Denn jetzt gerade hier und jetzt, war er nur Namjoon. Der Namjoon, der andauernd mit sich zu kämpfen hatte, weil er nicht mit sich selbst umzugehen weiß.

„Kim Namjoon, Rap Monster, RM", flüstert Namjoon leise vor sich hin und erwischt sich dabei, wie er wieder zu weinen beginnt. So viele Menschen verlassen sich auf ihn und hier sitzt er mitten im Regen. Einsam, allein und vor allem eines - schwach.

Die letzten Jahre hat er nichts getan, als sich auf seine Zukunft zu konzentrieren. Er hat viel geschafft, vieles erlebt und verspürt jetzt mehr Druck als jemals zuvor. Es war die eine Sache innerlich einen Kampf zu führen. Und es war eine ganz andere, von der ganzen Welt dabei beobachtet zu werden.

Ehe er sich versieht reißt er wütend die Grashalme aus der Erde.

Irgendwie fühlt sich vieles falsch an.

Obwohl doch alles genauso ist, wie er sich es vorgestellt hat. Was also fehlt ihm? Was kommt als nächstes? War das alles, was sein Leben für ihn bereit hielt? Langsam zieht er die Knie an und vergräbt seinen Kopf in seinen Armen. Seine Kleidung völlig durchnässt, seine Hände dreckig. Aber nichts ist so schwarz und leer, wie das große Loch in seiner Brust.

Er hasst sich.

Er hasst sich dafür, dass er unzufrieden ist, obwohl er es so viel besser hat als andere.

Wieso verbringt er dauernd so viel Zeit mit Nachdenken und Grübeln? Ist es nicht ironisch, dass die Menschen die sich hart hocharbeiten und alles daransetzen erfolgreich zu werden, dann trotzdem nicht von ihrem Leid befreit werden? Als wäre Leid ein natürlicher Bestandteil, ohne den er nicht funktionieren würde.

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