Kapitel 16.

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Calypso

Ein rothaariges Mädchen kommt lächelnd auf mich zu. Das dürfte Jean sein, die Bestätigung ertönt kurz darauf in meinem Kopf. "ganz richtig." Sie kommt näher und fährt außerhalb meines Kopfes fort. "Schön dich kennen zu lernen, Calypso. Ich soll dir das Anwesen zeigen, aber wie wärs wenn wir dir erst einmal ein Zimmer suchen. In welche Klasse kommst du?" Oh je, wir sind doch fast gleich alt. "Es muss dir nicht peinlich sein, wenn du etwas zurück hängst. Viele Mutanten schaffen durch die Gesellschaft keiner vernünftigen Abschluss."

Bevor ich etwas sagen kann wird ihr Blick für einen Moment abwesend und anschließend Fassungslos. Scheinbar hat ihr der Professor bereits alles mitgeteilt. "Wow, damit bist du wohl die jüngste Lehrerin an unserer Schule. Welche Fächer unterrichtest du denn?" Ich habe mit fast jeder Reaktion gerechnet, aber keinesfalls mit Begeisterung.

"Genau genommen befinde ich mich zunächst in der Ausbildung. Meine Fächer werden Deutsch und die Kontrolle der Mutanten Kräfte." Ihre Augen strahlen jetzt förmlich. "Das sind richtig coole Fächer. Kurt wird sich freuen seine Muttersprache wieder zu hören. Du musst unbedingt mal mit ihm sprechen." "oh ja, er hat sich unheimlich gefreut." "Wie, du kennst Kurt schon?" Sie sieht mich fragend an. "Er ist der Grund warum ich hier bin." Das Fragezeichen in ihrem Gesicht wird immer größer. "Wir sind Zwillinge."

Überraschung. Das ist definitiv Überraschung. Jedenfalls hoff ich das, sonst weiß ich ihre Mimik nämlich absolut nicht zu deuten. Aber sie verdaut die Info deutlich schneller als Peter. "Ist doch toll. Schön für euch, dass ihr euch gefunden habt. Was aber immer noch die Zimmer Frage offen lässt. Willst du nicht zu mir ziehen? Du scheinst kein Problem damit zuhaben, wenn ich deine Gedanken lese. Das Fach Kontrolle sollte ich wohl auch belegen." Sie redet wie ein Wasserfall, aber eigentlich ist das mal eine angenehme Abwechslung.

"Ja gerne, wieso nicht?" Sie grinst und auch wenn sie Äußerlich ruhig bleibt, will ich nicht wissen, wie ihr Inneres aus sieht. "Stimmt das willst du nicht wissen." Sagt sie mit einem Grinsen, wobei ich nicht diesen Unterton überhören kann, der ein kleines bisschen wie eine Drohung klingt. "Komm mit ich zeige dir unser Zimmer."

Besagtes Zimmer ist eigentlich recht gemütlich. Wenn man rein kommt ist an der gegenüberliegenden Wand ein großes Fenster, der Raum selber sieht aus als hätte man eine Trennlinie gezogen und dann alles parallel eingerichtet. Vom Fenster bis zu Tür in folgender Reihenfolge, Schreibtisch, Bett, Kleiderschrank. Zwischen den beiden Hälften liegt ein schwarzer fusseliger Teppich. Das einzige, was die beiden Hälften von einander unterscheidet ist, dass die rechte Seite bewohnt aussieht und die linke nicht.

"Ich denke es ist klar, welche Seite für dich ist." Sie setzt sich auf ihr Bett und deutet auf meins, damit ich mich hin setzte. "Also, wir müssen zwei Dinge von Anfang an geklärt haben." Sie macht eine dramatische Pause. "Kräfte und Jungs." Ich hätte Jean eigentlich nicht so eingeschätzt, aber ich habe nichts dagegen. Eine Freundin mit der man reden kann ist bestimmt super. "Also womit willst du anfangen?" Fragt sie mich, ich zucke bloß mit den Schultern. "Such du was aus."

Schnell²Where stories live. Discover now