Kapitel 3.

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Ich erwache durch den Geruch von Frühstück. Jenny ist Zuhause. Mein Blick fällt erneut auf den Brief, irgendwie ist das schon komisch. Am besten ich frage mal meine Mutter. Wenn ich einen Zwilling habe sollte sie es doch am ehesten wissen.

"Ich sage dir, das ist absoluter Misst. Da versucht dich irgendwer an der Nase herum zu führen." Ich habe sie in meinem ganzen Leben noch nie so aufgebracht gesehen. Bei meiner Frage nach dem Brief ist sie sofort ausgerastet. "Aber wieso sollte mir jemand einen so aufwendigen Streich spielen?" "Ach was, aufwendig? das ist doch bloß Misst, es stehen doch sicher nicht ein mal Namen dabei."

"Genau genommen schon. Simon und Kurt." bei dem zweiten Namen erstarrt sie förmlich, ich denke schon es liegt an mir, doch die Uhr läuft ganz normal weiter. Dann löst sie sich wieder aus ihrer Starre. Der Schock weicht dem Zorn und bildet sich auf ihrem Gesicht. "Kurt Wagner ist ein gefährlicher und abstoßender Mutant, so ein Monster kann nicht der Zwilling von einem ganz normalen Mädchen sein!"

Ihre Worte treiben mich in Rage. "Was hast du denn bloß gegen Mutanten? Was würdest du machen wenn ich auch einer wäre?" Übertrieben werfe ich die Arme in die Luft. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich seinen Nachnamen überhaupt nicht erwähnt habe. Irgendwas stimmt nicht und dann platzt es endlich aus ihr heraus. "Wenn du auch so ein Mutant gewesen wärst hätte ich dich nie Adoptiert, aber sie versicherten mir, dass da keine Verwandtschaft zwischen dir und Kurt Wagner besteht."

Sie spricht seinen Namen aus als wenn es sich bei ihm um einen Schimmelfleck an einer frisch tapezierten Wand handelt. Ihre Worte schockieren mich. Adoptiert? Ich renne in mein Zimmer, in meiner Geschwindigkeit. Soll sie mich doch für ein Monster halten.

Ich frage mich ob sie recht hat und Kurt wirklich nichts mit mir zu tun hat. Mir fällt das Bild wieder ein, welches in dem Brief erwähnt wurde. Ich hebe den Umschlag wieder auf und ziehe vorsichtig das Bild heraus. Darauf abgebildet ist ein kleiner blauer Junge, der schüchtern in die Kamera schaut. Seine Augen leuchten rot ob es an ihm oder dem Blitz liegt kann ich nicht sagen.

Aber als ich ihn sehe spüre ich sofort wie sich ein Teil in meine Seele setzt von dem ich nicht wusste, dass es fehlt. Ich spüre instinktiv, dass er mein Zwilling ist und das ich ihn finden muss. Ich packe einen Rucksack und verschwinde aus dem Fenster.

Schnell²Where stories live. Discover now