Prolog

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Ich wachte mit dröhnendem Schädel auf. "Fuck!" fluchte ich und rieb mir angestrengt über meine pochenden Schläfen. Krampfhaft versuchte ich mich an die letzte Nacht zu erinnern, aber je mehr ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, desto mehr verschwamm alles. Was zur Hölle war passiert? Stöhnend versuchte ich mich hinzusetzen, ließ es jedoch schnell wieder, da mich sofort Schwindel überfiel und sich das Zimmer plötzlich drehte. Augenblicklich ließ ich mich wieder in das unglaublich weiche Kissen sinken, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Sekunde mal! Ich fuhr sofort wieder hoch, was mein Kopf direkt wieder mit unglaublich schmerzhaftem Pochen quittierte. Ich musste mich kurz am Bett festhalten, um mich wieder zu fangen, dann schob ich den Schwindel entgültig beiseite. Das hier ist nicht mein Zimmer! Ich sah an mir herunter. Und auch nicht mein Shirt! Mein kompletter Körper steckte bis zur Mitte meiner Oberschenkel in einem viel zu großen Shirt mit V-Ausschnitt. Völlig geschockt darüber sah ich unter das Shirt -das nebenbei wirklich gut roch- und stellte ein wenig erleichtert fest, dass ich wenigstens noch meine Unterwäsche anhatte. Doch auch diese minimale Erleichterung hielt nicht lange an, da meine Schläfen wieder stärker pochten. Ich schob die Schmerzen erneut weg und sprang entgültig auf. Dann sah ich mich genauer im Zimmer um, um meine eigenen Klamotten zu finden. Das Zimmer war groß, sehr groß sogar. An grauen Wänden standen schwarze Regale mir nur wenigen Bildern. Das ebenfalls schwarze Bett stand neben einer großen Fensterfront mit schweren grauen Vorhängen. Die Bettwäsche, der Nachttisch und der Schreibtisch waren auch grau. Der Kleiderschrank war wieder schwarz. In einer Ecke hing ein Boxsack, jedoch war das Zimmer erstaunlich aufgeräumt. Ich bemerkte zwei gestrichene Türen. Wahrscheinlich führten sie zu einem separaten Badezimmer und raus. Schnell entdeckte ich dann meine Kleidung, ordentlich zusammengelegt über der Lehne des Bürostuhls. Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich hinüber und zog mir die Klamotten von gestern wieder an, dabei fluchte ich innerlich über mich selber. Warum hatte ich mir gestern auch ausgerechnet meine engste skinny Jeans angezogen?!
Ich hatte mir gerade mein dunkelrotes Crop-Top über den Kopf gezogen, als die Tür geöffnet wurde und ein großer blond-braunhaariger Junge reinkam. Er lächelte leicht, war aber auch gleichzeitig leicht verwirrt.
"Oh ähm du bist ja schon wach. Willst du vielleicht eine Aspirin oder etwas essen? Ich habe gerade Frühstück gemacht und ich denke, dass du wahrscheinlich hungrig bist." fragte er. Völlig verdutzt sah ich ihn einfach nur an. Er trug kein Shirt und hatte nur eine schwarze Jogginghose an, die ihm locker auf den Hüften saß.
Junge, Junge! Der Typ hat vielleicht geile Muskeln! Und dann, oh mein Gott, noch diese Tattoos!
Schnell riss ich meinen Blick von ihm los und versuchte mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Oh ähm... nein... nein danke. Ich denke, ich sollte jetzt eher mal nach Hause." brachte ich lahm heraus. Dann achtete ich nicht auf ihn sondern ging zu meinen am Boden liegenden High-Heels. Mein Handy lag daneben. Ich schnappte mir beides und sah ihn dann wieder an. Er schüttelte nur grinsend den Kopf. "Nicht so schnell. Ok? Sorry aber erstmal, du hast kein Auto hier. Dann hast du wahrscheinlich seit gestern Nachmittag nichts mehr gegessen. Einen Kater hast du wahrscheinlich auch. Also komm erstmal mit runter und iss was. Danach kann ich dich fahren." mit den Worten drehte er sich um verließ das Zimmer. Immernoch überrumpelt starrte ich ihm hinterher. Nur langsam folgte ich ihm. Allerdings platze mein Kopf dabei fast vor Fragen.
Wer zur Hölle war dieser Junge? Warum kam er mir so bekannt vor? Und vor allem, wie zum Teufel kam ich überhaupt hier her?

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