Dämonenkerl

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Milier und Diabel kamen in den stillen Turm rein. Der Junge stoppte vor der Treppe zu den höheren Etagen und schaute auf Diabel.

„Fahr nach oben zu der achtzigsten Etage. Du wirst dort erwartet."

Diabel verzog das Gesicht. Sie schaute unsicher zu dem Jungen und sagte:„Ich darf doch überhaupt nicht dahin. Die Wache wird mich nicht durchlassen. Du weißt doch, wie strickt sie sind."

Milier behielt noch immer sein kühle Ausstrahlung. „Doch, sie wissen schon, wer kommen wird. Geh jetzt."

Er drehte sich um und ging hastig davon, ohne sich zu verabschieden.

Es ist gar nicht seine Art, dachte sich Diabel und ging rüber zu der Teleportplattform.

Sie drehte den kleinen Zahlenschlitz auf die Zahl achtzig und sofort aktivierte sich das Portal. Die Runen fingen an, hellgelb zu leuchten und nach einem Augenblick stand Diabel schon vor zwei großgewachsenen Männern, die ihr den Weg in den Saal versperrten. Mit einem Blick auf das Mädchen, traten die beiden zur Seite und ließen sie durch. Diabel senkte ihren Kopf und lief schnell in den Saal hinein. Sie drehte sich noch mal zu den Wachen um und schluckte schwer.

Oha...sogar die Wachen hier scheinen viel stärker zu sein. Die auf den unteren Etagen sehen eher normal aus, diese sind aber so riesig. Ich kann mir nicht mal vorstellen, wie die Wachen auf der obersten Etage aussehen.

Diabel sah sich um und merkte, dass der Saal sich nicht viel von der fünfzigsten Etage unterschied. Alle sah ziemlich identisch aus, wie auf den vorherigen Etagen, nur die Bücher und Schriften schienen viel wertvoller zu sein. Die Wände waren noch immer grau, die Regale aus dunklem Holz, genauso wie ein paar einzelnstehender Tische.

Diabel ging weiter in den Saal hinein und wanderte zwischen den Regalen. Sie betrachtete die Bücher, die mit einer dünnen Barriere beschützt wurden. Viele Schriften schienen wirklich alt zu sein. Leider hatte sie nicht die Erlaubnis, nach ihnen zu greifen.

Das Mädchen wusste nicht, wer auf sie wartete, also machte sie auch keine Anstalten, diese Person zu suchen.

Bis sie plötzlich eine Bewegung hinter sich spürte. Sie drehte sich abrupt um und schaute in die grellen Augen des Jungens.

„Na endlich sehe ich dich aus der Nähe."

Diabel atmete stockend ein, rührte sich aber nicht von der Stelle.

„Wieso- hast DU mich gerufen?"

„Exakt. Ich wollte dich einfach mit meinen eigenen Augen erleben."

Diabel neigte ihren Kopf zur Seite und riss die Augen ein wenig weiter auf. Diese komische Aussage machte sie nur mehr als nervös.

„Entschuldigung aber was soll das heißen?"

„Soviel es auch bedeuten soll," antwortete er verspottend und trat vom Regal weg. Er ging langsam auf Diabel zu, bis diese zwischen ihm und einem weiteren Regal eingeschlossen war. Diabel wollte gegen seine eigenartige Aura ankämpfen, diese aber ließ sie aber erstarren.

Ist er vielleicht wirklich der stärkste?

Nicht, dass seine Aura sie wirklich erdrückte. Sie schien nicht so stark zu sein, dennoch war sie stark genug, um eine Person aus der Fassung zu setzen. Als Eraklion nah genug an ihr war, lächelte er breit und beugte sich vor.

„Was, bin ich dir auf einmal so uninteressant? Oder war es nur meine Waffe, die dir gefiel?"

Diabel riss ihren Kopf nach oben und schaute ihn voller Erstaunen an.

Silver Heart and Grey WingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt